- Spiritus Paraclitus
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In der Trilogie der „Bibelenzykliken“ folgte am 15. September 1920, als zweites Rundschreiben Spiritus Paraclitus (sinngemäß: heiliger Erlöser oder Tröster), auch unter Hieronymus–Enzyklika bekannt, von Papst Benedikt XV. Diese Enzyklika ist die textlich umfangreichste des "Friedenspapstes".
Inhaltsverzeichnis
Das frühere Rundschreiben
Papst Leo XIII. fasste in seiner Enzyklika Providentissimus Deus (18. November 1883) die wesentlichen Punkte der kirchlichen Bibellehre zusammen. Das Mitwirken des Menschen war bei ihr noch nicht erschöpfend benannt. Dennoch berief sich die frühe katholisch-exegetische Bibelforschung darauf, durch diese Enzyklika ermutigt worden zu sein.
Das neue Rundschreiben
Die Enzyklika Spiritus Paraclitus wendet sich nochmals gegen Fehlversuche, die ungelösten Fragen um die Hl. Schrift zu lösen. In der Fortsetzung von Providentissimus Deus muss Benedikt XV. gegen eine Missdeutung aus Leos Rundschreiben Einspruch erheben, nämlich dort, wo es um die geschichtliche Wahrheit der Bibel ging. Die Enzyklika unterstreicht aber auch die menschliche Autorschaft, wobei die Eigenständigkeit und Menschlichkeit betont wird. Ihren Beinamen „Hieronymus–Enzyklika“ erhielt sie, weil sie zum 1500. Todestag des lateinischen Kirchenvaters (gest. 419/20) veröffentlicht wurde.
Die Folgeenzyklika
Das dritte Rundschreiben , die Enzyklika Divino afflante Spiritu, folgte am 30. September 1943 durch Papst Pius XII. Diese Enzyklika hat die katholische Theologie gegenüber den Bibelwissenschaften geöffnet. Insbesondere sah sich die von Pater Lagrange gegründete École biblique in Jerusalem nunmehr als gerechtfertigt an. Deren Forschungsergebnisse, insbesondere zur Genesis, wurden päpstlicherseits eigens gebilligt.
Jedoch bleibt es für die katholische Theologie auch gemäß dem Konzilsdokument Dei verbum von 1965 dabei, dass die Exegese sich in den Zusammenhang der kirchlichen und amtlichen Lehrverkündigung einzufügen hat.
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