- Spitze-Hacke-Technik
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Die Spitze-Hacke-Technik ist eine im Motorsport angewandte Art des Zwischengas, welche bei Fahrzeugen mit manuellem Schaltgetriebe Verwendung findet.
Die Spitze-Hacke-Technik - in Fachkreisen auch Heel and Toe Downshift genannt - ist eine recht komplizierte Technik. Sie bezieht beide Füße, die rechte Hand des Fahrers und alle drei Pedale mit ein. Dabei soll die Drehzahl des Motors sanft an die des Antriebsstrangs angepasst werden, während das Fahrzeug abgebremst wird. Zudem wird dadurch der Kupplungsverschleiß verringert und das Fahrzeug wird (richtige Anwendung vorausgesetzt) für den Fahrer besser beherrschbar.
Ein „normaler“ (vielleicht auch etwas ungeübter) Autofahrer schaltet so zurück:
Wenn die Drehzahl zu gering wird, kuppelt der Fahrer aus, legt einen niedrigeren Gang ein und kuppelt wieder ein. Das Synchronisieren des Getriebes übernehmen in den heutigen Fahrzeugen die Synchronringe. Kuppelt der Fahrer jetzt im niedrigeren Gang wieder ein, müsste der Motor sofort seine Drehzahl an die des Antriebsstrangs anpassen. Das führt dazu, dass das Fahrzeug ruckelt und die Kupplung und der Motor stark beansprucht werden, was zu hohem Kupplungsverschleiß führt, da diese für ein weiches Einkuppeln lange schleifen muss. Der geübte Autofahrer kompensiert dieses Ruckeln durch Zurückschalten in den passenden Gang und sanftes Einkuppeln.
Eine technisch geeignete Lösung ist, die Motordrehzahl an die des Antriebsstrangs anzupassen. Der Fahrer gibt vor dem Einkuppeln einen kurzen Gasstoß, wodurch wieder weicher eingekuppelt werden kann und auch die Kupplung geschont wird. Im Straßenverkehr wäre diese Technik ausreichend, für den Motorsport ist dies jedoch zu langsam.
Deshalb wird im Motorsport die Spitze-Hacke-Technik angewandt. Diese erlaubt das Abbremsen und Runterschalten zur gleichen Zeit. Hiernach kann der Fahrer früher und schneller beschleunigen. Im Motorsport ist diese Technik nahezu unverzichtbar, kann jedoch auch im normalen Straßenverkehr hilfreich sein:
- Mit dem rechten Fuß möglichst weit rechts außen (Richtung Gaspedal) anbremsen.
- Kupplung mit dem linken Fuß durchtreten (auskuppeln).
- Schalthebel in den Leerlauf bewegen.
- Einkuppeln
- Während der rechte Fuß immer noch bremst, muss die Fußspitze (Außenrist) auf das Gaspedal wechseln und Zwischengas geben.
- Auskuppeln.
- Aus dem Leerlauf in den niedrigeren Gang schalten.
- Kupplung mit dem linken Fuß wieder kommen lassen.
Dieser Ablauf beschreibt die Spitze-Hacke-Technik mit Doppelkuppeln. Das Einkuppeln vor dem Gasstoß dient bei nicht synchronisierten Getrieben, die bei vielen Rennwagen verwendet werden, der Anpassung der Drehzahl zwischen Eingangs- und Ausgangswelle. Es ist möglich, die Schritte 4 und 6 zu überspringen. Der Gasstoß muss dann allerdings größer sein, damit die Eingangswelle um den gleichen Betrag beschleunigt wird wie bei eingekuppeltem Zustand.[1]
Einzelnachweise
- ↑ C. Lopez, Going Faster! Mastering the Art of Race Driving, Bentley Publishers, Cambridge/USA, 2001, S. 92-97.
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