- Sporthose
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Eine Sporthose ist eine bequeme Hose mit ausreichend Bewegungsfreiheit für das Ausüben vieler Sportarten.
Man unterscheidet zwischen kurzen Sporthosen (Turnhosen) und langen (Trainingshosen oder Jogginghosen). Häufig ist die lange Trainings- oder Jogginghose Teil eines kompletten zweiteiligen Trainings- oder Jogginganzugs. Trainingsanzüge bestehen meist aus Jacke und Hose, das Material ist oft Nylon, manchmal mit einer zweiten Stofflage innen (Futter) aus Frottee, Baumwolljersey oder Netzstoff. Jogginghosen werden hergestellt aus Sweatshirt-Stoff, also einem saugfähigem Material zur Aufnahme des Schweißes. Sporthosen werden von nahezu allen Sportartikelherstellern produziert. Weit verbreitet sind vor allem die Hosen der Marken Adidas und Nike.
Die lange Sporthose hat in der Regel einen Bund mit Gummizügen und Bändel zum Zuschnüren. Es gibt Hosen, die man seitlich aufknöpfen bzw. mit einem Reißverschluss öffnen kann, damit man sie vor einem Wettkampf schnell ausziehen kann, so dass die Wettkampfbekleidung zum Vorschein kommt. Während man die lange Sporthose zum Aufwärmen oder bei kühlerer Witterung trägt, wird man bei wärmeren Temperaturen die kurze Turnhose vorziehen.
Sporthosen außerhalb des Sports
Durch ihre Bequemlichkeit wird die Sporthose häufig als ideale Freizeithose angesehen. Viele schätzen auch die legere, sportliche Optik. Ihr haftet allerdings auch ein unseriöses negatives Image an. Ihr lockerer Schnitt wird oft sogar als schlampiges Aussehen interpretiert. In weiten Bevölkerungskreisen, besonders in Kreisen der Hochkultur-Milieus, gilt es als tabu, Sporthosen und -anzüge jenseits des Sports in der Öffentlichkeit zu tragen. Dies gilt als proletarisch, niveau- und kulturlos. Aus Sicht dieses Geschmacksurteils verrate das Tragen eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber der Umwelt. Kombiniert mit z. B. einem Carlo-Colucci- oder Lacoste-Pullover werde dann offensichtlich, dass der Träger neureich oder ein Poser sei. Die formalen Vorbehalte beruhen auf nicht objektivierbaren gestalterischen Kriterien.
Popgrößen wie die Spice Girls und Eminem trugen dennoch Sporthosen auf ihren Konzerten. Auch diese werden von den Kritikern in dieses Schema eingeordnet. Teilweise zelebrieren sie aber auch – besonders im Hip-Hop-Bereich – ganz bewusst diesen proletarischen Touch und das Pimping. Gerade im Hip-Hop-Bereich wird daraus dann schon wieder ein Kult gemacht. Ihre Sportanzüge sind meist oversized, d. h. zu groß geschnitten. In anderen Szenen haben dagegen Klassiker der 70er der bekannten deutschen Sportartikelhersteller einen gewissen ironisch angehauchten Kultfaktor erreicht.
Siehe auch
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