- St. Lorenzen am Wechsel
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Steiermark Politischer Bezirk Hartberg (HB) Fläche 48,56 km² Koordinaten 47° 27′ N, 15° 57′ O47.44222222222215.953611111111728Koordinaten: 47° 26′ 32″ N, 15° 57′ 13″ O Höhe 728 m ü. A. Einwohner 1.624 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 33 Einwohner je km² Postleitzahlen 8242, 8234, 8251 Vorwahlen 0 33 31 Gemeindekennziffer 6 07 33 NUTS-Region AT224 Adresse der
GemeindeverwaltungSankt Lorenzen am Wechsel 23
8242 Sankt Lorenzen am WechselOffizielle Website Politik Bürgermeister Josef Klampfl (ÖVP) Gemeinderat (2005)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Sankt Lorenzen am Wechsel Sankt Lorenzen am Wechsel ist eine Gemeinde im Bezirk Hartberg in der Steiermark in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Sankt Lorenzen am Wechsel liegt am Fuße des Wechsels ca. 17 km nördlich der Bezirkshauptstadt Hartberg. Das Gemeindegebiet wird im Süden durch die Lafnitz begrenzt und reicht im Norden bis zum Niederwechsel (1.669m) auf der Grenze nach Niederösterreich. Neben dem Niederwechsel befindet sich noch zahlreiche andere Berge im Gemeindegebiet, vornehmlich am östlichen Rand: Irrbühle (1.423m), Windhag (1.395m), Lorenzkogel (1.353m) und Hochkogel (1.314m). Das Gemeindegebiet wird hauptsächlich vom Vorderen und Hinteren Waldbach, Nebenflüssen der Lafnitz, entwässert.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Sankt Lorenzen am Wechsel besteht aus den Katastralgemeinden Auerbach (398 Einwohner) mit den Ortschaften Auerbach und Riegl, Sankt Lorenzen am Wechsel (764 Einwohner) mit den Ortschaften Lorenzen und Kronegg sowie Köppel (567 Einwohner) mit den Ortschaften Festenburg und Köppel (Stand: 15. Mai 2001).
Nachbargemeinden
Mönichwald Aspangberg-Sankt Peter Pinggau Mönichwald Dechantskirchen Riegersberg Eichberg Schlag bei Thalberg Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet war bereits zur Römerzeit besiedelt, da durch das Gebiet ein römischer Handelsweg verlief. Dies wird durch Grabhügel und Radfurchen zum Ausdruck.
Die Besiedlung des Gemeindegebietes erfolgte im 12. und 13. Jahrhundert. Dies geschah vornehmlich, um Befestigungen gegen die osteuropäischen Völker zu errichten, da in unmittelbarer Nähe die österreichische Ostgrenze verlief. Besonders nach Gründung des Stiftes Vorau im Jahr 1163 wurde die Besiedlung vorangetrieben.
Im Jahr 1250 wird der erste Bauernhof im Gemeindegebiet erwähnt, bereits 1266 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung von Sankt Lorenzen, so dass die Kirche bereits bestanden haben muss. Diese wird erstmals 1306 urkundlich erwähnt. Da bereits 1344 in Vikar von Sankt Lorenzen genannt wird, musste das Dorf bereits viele Einwohner haben.
Die folgenden Jahrhunderte sind von Naturkatastrophen und kriegerischen Auseinandersetzungen im Gemeindegebiet geprägt, da sich das Dorf unweit der ungarischen Grenze befand. In den Jahre 1349/1350, 1599 und 1679/1680 wütete die Pest in Sankt Lorenzen, in den Jahren 1478/1480 verursachten Heuschreckenschwärme eine Hungersnot. Das Dorf wurde mehrfach von den Ungarn, Türken und Kuruzen überfallen. Zwischen 1529 und 1533 verwüsteten die Türken das Gemeindegebiet und brannten die Pfarrkirche nieder. Die Festenburg konnte aber nicht eingenommen werden. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Wehrbauten, was sich in der Namensgebung einiger Rotten widerspiegelt.
Die heutige Pfarrkirche wurde nach der Zerstörung durch die Türken im Jahr 1684 neu gebaut. Sie wurde gleichzeitig als Teil der Befestigungsanlage angelegt. Wenig später – zu Beginn des 18. Jahrhunderts – kam die Festenburg zum Stift Vorau und wurde in ein Kloster umgestaltet.
Bis zum Jahr 1902 gab es keine befestigten Wege nach Sankt Lorenzen am Wechsel. In diesem Jahr begann die Errichtung einer Straße, im Jahr 1907 erhielt die Gemeinde eine eigene Poststelle.
Im Zweiten Weltkrieg war das Gemeindegebiet erneut Zentrum der Kampfhandlungen zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee. Im Gemeindegebiet befinden sich zahlreiche Gedenkstätten an die Opfer der beiden Weltkriege. Durch den Einsatz der Bevölkerung konnte die Gemeinde zügig wieder aufgebaut werden.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungs-
entwicklungDatum Einwohner 1869 1.231 1880 1.273 1890 1.220 1900 1.198 1910 1.241 1923 1.266 1934 1.389 1939 1.490 1951 1.529 1961 1.634 1971 1.754 1981 1.742 1991 1.742 2001 1.729 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Schloss Festenburg liegt am westlichen Gemeinderand und wurde um 1200 von den Stubenbergern erbaut. Nach häufig wechselnden Herrschaften kam das Schloss im Jahr 1616 an das Stift Vorau und wurde um 1700 zu einer Klosterburg umgebaut. Die malerische Gestaltung der Katharinenkirche (ehemaliger Rittersaal) und der sechs Kapellen wurde von Johann Cyriak Hackhofer durchgeführt. Das Schloss kann besichtigt werden.
Die Pfarrkirche von Sankt Lorenzen wurde im Jahr 1684 erbaut und ist die dritte im Ort, nachdem ihre Vorgängerinnen bei feindlichen Angriffen zerstört wurden. Sie wurde im barocken Stil errichtet und sollte gleichzeitig als Bollwerk gegen die Türken dienen. Der Pfarrhof wurde im Jahr 1719 erbaut. Die Kirche ist dem heiligen Laurentius geweiht.
Am Dorfplatz ist ein Denkmal für Franz Andreas Weißenbäck, der in Sankt Lorenzen geboren wurde, errichtet worden.
Parks
In Sankt Lorenzen am Wechsel befindet sich ein Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg.
Naturdenkmäler
Die Steirische Blumenstraße verläuft durch das Gemeindegebiet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Sankt Lorenzen am Wechsel liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen. Durch den Süden den Gemeindegebietes verläuft die Landesstraße von Rohrbach an der Lafnitz nach Sankt Jakob im Walde. Die Wechsel Straße (B 54) von Wiener Neustadt nach Hartberg ist ca. 7 km entfernt. Die Entfernung zur Süd Autobahn (A 2) von Wien nach Graz beträgt ca. 16 km. Sie ist über die Anschlussstelle Friedberg / Pinggau (95) zu erreichen.
Die Gemeinde hat keinen eigenen Eisenbahnanschluss. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Dechantskirchen in ca. 8 km Entfernung. Er bietet Zugang zur Thermenbahn mit zweistündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Wien und Hartberg.
Der Flughafen Graz und der Flughafen Wien-Schwechat sind jeweils ca. 110 km entfernt.
Bildung
In Sankt Lorenzen am Wechsel und in Festenburg befindet sich jeweils eine Volksschule.
Politik
Gemeinderat
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:
Partei 2005 2000 1995 1990 Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate Stimmen % Mandate ÖVP 660 63 10 664 62 10 705 66 10 740 69 11 SPÖ 335 32 5 242 23 3 206 19 3 332 31 4 FPÖ 60 6 0 64 6 1 Freie-Unabhängige Heimatliste 102 10 1 151 14 2 Wahlbeteiligung 80% 83% 86% 90% Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Klampfl (ÖVP), Vizebürgermeister ist Adolf Vogt (ÖVP).
Wappen
Mit Wirkung vom 1. August 1991 hat die Steiermärkische Landesregierung der Gemeinde das Recht verliehen, ein eigenes Wappen zu führen: In blauem Schild mit acht goldenen Schneekristallen in zwei Reihen (5:3) oben und einer goldenen Strahlensonne unten balkenförmig ein rot unterlegter goldener Rost, an den Ecken besteckt mit schräg auswärts gekehrten Lilien.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Andreas Weißenbäck (1880 – 1960), österreichischer Musikwissenschaftler und Gründer des Wiener Kammerchores, geboren in Sankt Lorenzen
- Ottokar Kernstock (1848 – 1928), österreichischer Dichter und Priester, Kaplan in Sankt Lorenzen, gestorben auf Schloss Festenburg
Weblinks
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