Staberdorf

Staberdorf
Hinrichsberg - mit 27 m Höhe höchste Erhebung auf Fehmarn.
Südostküste Fehmarns bei Staberdorf.
Leuchtturm "Staberhuk" bei Staberdorf.
Ernst Ludwig Kirchner, 1910 auf Fehmarn in der Sommerfrische. Gut Staberhof.
Kirchner - Zwei Frauen am Meer

Staberdorf ist ein Dorf mit nur 76 Einwohnern im Südosten der Insel Fehmarn und Stadtteil der Stadt Fehmarn im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein.

Das Dorf erstreckt sich als Straßendorf in Nord-Süd-Richtung im Südosten der Insel Fehmarn.

Sehenswürdigkeiten

Staberdorf besitzt einen Söll (Teich) und eine (rekonstruierte) Thingstätte, die eine kleine Geländeerhebung mit einem Lindenbaum ziert. In einer früheren Anlage umfassten sechs Findlinge die Thingstätte.

Das früher am Strand gelegene Wirtshaus Horensberg, das als ein berüchtigtes Schmugglernest galt, ist nicht mehr erhalten.

In der Umgebung des Ortes gibt es zahlreiche frühgeschichtliche Fundstätten, darunter ein Steinkammergrab mit einem Deckstein von mehr als 3 m Länge, 2 m Breite und 2 m Höhe. Unweit östlich des Dorfes erhebt sich ein länglicher Hügel, der Hinrichsberg, mit 27 m die höchste Erhebung der Insel Fehmarn.

Der Leuchtturm Staberhuk wurde (nach einem Übungs-Torpedolauf) im Jahre 1903 errichtet. Seine Höhe beträgt 23 m (bei einer Sichtweite von 15 Seemeilen). Seit 1928 ist er elektrisch beleuchtet. Am Strand vor dem Leuchtturm befindet sich ein besonders großer Findling: dee Drummelsteen.

Nördlich des Leuchtturms dehnt sich der Wald Staberholz aus, der mit einer Fläche von 5,5 ha der größte Wald auf Fehmarn ist.

Geschichte

Nach einer Beurkundung aus dem Jahre 1414 waren auf verschiedenen Flurstücken [..] (insges. 7 ha) über mehrere Generationen Schuldverschreibungen (sog. "Unfreiheiten") zugunsten einer Lübecker Kirche eingetragen.

  • 1230 werden für den Ort 12 mansi genannt, Dorflisten aus den Jahren nennen 1552 (25), 1661 (42) und 1735 (28).

Die weitere Entwicklung lässt sich aus folgenden Angaben nachvollziehen:

  • 1707: 436 ha Acker, 35 Landbesitzer, 19 Schläge, 683 Parzellen, 1 Krämer/Höker, 4 Schneider, 1 Leineweber
  • 1730: 22 Wohnungen, 10 Scheunen, 7 Viehställe, 7 sonstige
  • 1833: 57 Gebäude, 68% Strohdach, 34% Brettergiebel, 25% 5-Gefache
  • 1854: 39 Höfe [...]
  • 1908: 34 Höfe [...], 22 Wohnungen, 2 Höker, 1 Schuster, 4 Fischer, 185 Einwohner

Quelle: Ewald Höpner: Fehmarn-Dörfer mit Geschlechter-, Haus- und Hof-Folgen. Kommissionsverlag Gustav Weiland Nachf., Lübeck Gesamtherstellung Robert Ackermann, Lübeck 1981, ISBN 3-87890-036-3 (formal falsche ISBN)

Schule

Die Schule des Dorfes ist erstmals 1615 genannt und wurde 1802 zur "eigenen" Distriktschule erhoben. 1833 wird das erste Schulgebäude genannt. 1876 wurde ein neues bis zuletzt belegtes Schulhaus gebaut. Diese Schule war von 1948 bis 1954 zweiklassig. Ihre Auflösung erfolgte 1970 mit der Überweisung der Schulkinder an die Volksschule in Burg. Insgesamt sind 25 Lehrer namentlich bekannt. In den 80er Jahren befand sich in der alten Schule ein Restaurant, in den 90er Jahren wurde sie zu Ferienwohnungen umgebaut.

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