- Burg auf Fehmarn
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Burg auf Fehmarn Stadt FehmarnKoordinaten: 54° 26′ N, 11° 12′ O54.43333333333311.2Koordinaten: 54° 26′ 0″ N, 11° 12′ 0″ O Einwohner: 6.000 Eingemeindung: 2002 Postleitzahl: 23769 Lage der ehem. Stadt Burg auf Fehmarn im Kreis Ostholstein
Burg auf Fehmarn (plattdeutsch: Borg up Fehmarn) ist der zentrale Stadtteil der Stadt Fehmarn. Bis 2002 war die Kleinstadt eigenständig. Der Ort liegt auf der Insel Fehmarn im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 6000.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Blasonierung: „In Silber über abwechselnd silbernen und blauen Wellen eine freistehende rote Burg aus Ziegelsteinen mit Zinnenmauer, geschlossenem goldenen Tor und zwei blau bedachten, mit je zwei rundbogigen Fenstern versehenen Zinnentürmen, zwischen denen der rote holsteinische Schild mit dem silbernen Nesselblatt schwebt.“[1]
Das Wappen wurde von der Stadt Fehmarn übernommen.
Geschichte
Zum ersten Mal wurde Burg 1202 im Waldemar-Erdbuch als Borch up Vemere erwähnt, 1599 wurde der Ort erstmals neuhochdeutsch als Burgk uff Femern bezeichnet.
Von 1230 bis 1250 wurde die Kirche St. Nikolai in Burg erbaut.
Ein im Mittelalter angelegter Hafen in der Nähe des Ortes versandete im 15. Jahrhundert. Er wurde durch die stark befestigte Burg Glambek beschützt. Erst 1857 wurde ein neuer Hafen im Burger Stadtteil Burgstaaken angelegt. 1867 wurde ein Amtsgericht eingerichtet, das bis 1976 bestand. Ab 1896 wurde ein regelmäßiger Schiffsverkehr mit den Dampfschiffen Fehmarn und Meta nach Lübeck und Kiel aufgenommen.
Am 1. Januar 2003 fusionierte die Stadt Burg auf Fehmarn mit dem Amt Fehmarn, das die drei Gemeinden Bannesdorf auf Fehmarn, Landkirchen auf Fehmarn und Westfehmarn umfasste, zur Stadt Fehmarn.[2] Damit besteht die ganze Insel Fehmarn nur noch aus einer Stadt.
Die Hafenplätze von Burg auf Fehmarn
Die Stadt Burg liegt nicht direkt am Meer, sondern ist vom haffartigen Burger Binnensee durch einen nahezu zwei Kilometer breiten Landstreifen getrennt.
Der erste Hafen Burgs befand sich unmittelbar am Westrand der Stadt und war durch eine natürliche Rinne , dem Seegen-Graben, mit dem Burger Binnensee verbunden. Dieser alte Stadthafen verschlammte und wurde Anfang des 15. Jahrhunderts aufgegeben. Dafür entstand ein neuer künstlicher Hafen auf der Nehrung vor dem Binnensee. Dieser Dat Nye Deep genannte Hafen wird durch Steinkistendämme geschützt. In einem Vertrag zwischen der Stadt Burg und der Landschaft Fehmarn im Jahre 1557 verpflichteten sich beide Parteien zum gemeinsamen Unterhalt der Hafenanlage, insbesondere des molenartigen Schutzbollwerks.
Während des Dreißigjährigen Kriegs erlitt der Hafen auf der Neuen Tiefe durch schwedische Invasionstruppen erhebliche Schäden. Davon erholte sich der Hafen nicht mehr. Die kommenden zwei Jahrhunderte waren gekennzeichnet durch vielfache Versuche, den Hafen instand zu setzen. Der Zustand des Hafens geht aus einem Schreiben der Bürger und Schiffer zur Burgk aus dem Jahre 1650 an den König um Unterstützung bei der Reparatur des Hafens hervor, in dem sie mitteilten, dass:
- unser Burger Tiefe und Schiffshaffe, nicht allein von denen nachgerade einquartierten Soldaten, welche ihre Kortegarde daneben gehabt, an Bollwerken jammerlich verdorben, besonders auch nunmehro dermaßen zugeschlammet und mit Sande belaufen, daß kein Bott, geschweigen eine Schute daraus und einlaufen kann, wodurch unsere Nahrung, weilen vorm auf der Reide zu liegen überaus gefährlich, allerdings geschwechet undt gahr darnieder liegt.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wird eine Stelle an der Nordseite des Burger Binnensees als Hafenplatz benutzt. Dieser am Stacken genannte Hafenplatz wurde seit 1778 auch von den Fährbooten zwischen Fehmarn und Lolland benutzt.
Freizeit und Tourismus
- In Burg auf Fehmarn befindet sich das Meereszentrum Fehmarn mit dem größten Haifischbecken Deutschlands (Stand 1998). Außerdem wird an einem ehemaligen 40 Meter hohen Silo Silo Climbing betrieben. Neben einer Indoor-Kartanlage gibt es in Burg Surf- und Kiteschulen sowie Reiterhöfe.
- Im Jahr 2002 gehörte Burg auf Fehmarn zu den zehn wichtigsten Orten des Schleswig-Holsteinischen Fremdenverkehrs. 47.704 Gäste, davon 1.476 (3,0 %) aus dem Ausland, buchten 312.115 Übernachtungen. Der Ort verfügte über 3.364 Gästebetten.
- Am Südstrand befindet sich eine große Ferienanlage mit Ferienwohnungen, Strand- und Gastronomiebetrieben.
- Seit 2006 befindet sich mit der Modellbahn Fehmarn eine öffentliche Modelleisenbahnanlage in Burg.
- Burg hat abgesehen von St. Nikolai noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten, z.B. die mittelalterliche St.-Jürgen-Kapelle, gut erhaltene Bürgerhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten sowie einen malerischen Marktplatz mit dem 1901 eingeweihten Rathaus, einem eindrucksvollen Ziegelbau, und mit einem Museum.
Verkehr
Am 31. Juli 2010 wurde in Burg auf Fehmarn ein neuer Bahnhof eröffnet. Dieser befindet sich direkt nördlich des früheren Bahnhofs an der reaktivierten Bahntrasse. Die Realisierung dieser Pläne erlitten kurzzeitig einen Rückschlag, als die Einwohner sich in einem Bürgerbegehren gegen die Finanzierung der Ausgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wendeten. Kurzzeitig schien das Gesamtvorhaben dadurch zu scheitern.
Seit dem 1. August 2010 ist Burg über die Vogelfluglinie direkt an den Regional- und Fernverkehr angeschlossen.[3] Lübeck und Burg sind dadurch in einem Zwei-Stunden-Takt miteinander verbunden. Seit Dezember 2010 beginnen und enden auch einzelne Intercity-Züge nach Frankfurt am Main in Burg auf Fehmarn.[4]
Sonstiges
In Burg existieren noch einige Bauernhöfe, um die herum sich mit der Zeit aber die Stadt ausgedehnt hat, so dass einige Bauernhöfe mitten in Wohngebieten liegen.
Söhne und Töchter
- Jürgen Blin (* 1943), deutscher Boxer im Schwergewicht
- David Gloxin (* 1597; † 1671), Bürgermeister und Diplomat der Stadt Lübeck
- Axel Hager (* 1969), Volleyballspieler
- Bernd Lau, Hörspielregiessuer
- Peter Ott (* 1966), Filmemacher und Filmproduzent
Quellen
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- Yachthafen
- Kurort in Schleswig-Holstein
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