- Stachys sieboldii
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Knollen-Ziest Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Lamioideae Gattung: Zieste (Stachys) Art: Knollen-Ziest Wissenschaftlicher Name Stachys affinis Bunge Der Knollen-Ziest (Stachys affinis Bunge, Syn.: Stachys sieboldii Miq., Stachys tuberifera Naudin [1]), auch Chinesische Artischocke, Japanische Kartoffel, Knollenkartoffel oder Stachy genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Knollen-Ziest kommt ursprünglich aus Nordchina und wurde erst ab 1887 in der französischen Kleinstadt Crosne angebaut (daher auch der Name Crosne du Japon). Der Knollen-Ziest ist in Europa der einzige Lippenblütler, der als Gemüse angebaut wird. Die Art wurde nach dem deutsch-holländischen Botaniker und Japanforscher Philipp Franz von Siebold benannt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat sind die chinesischen Provinzen: Nei Monggol, Shaanxi, Shanxi, Xinjiang. Dort gedeiht die Art an Berghängen und auf nassen bis unterwasserstehen Flächen in Höhenlagen zwischen 0 und 3200 m NN.
Beschreibung
Die krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 45 (bis 120) Zentimeter. Sie bildet Rhizome als Überdauerungsorgane aus, die weißlich bleiben. Die Rhizome verdicken sich hauptsächlich an den Internodien (es ist ein sogenanntes medulläres primäres Dickenwachstum) und viel weniger an den Knoten (Nodien), dadurch kommt ein darmartiges oder perlschnurartiges Aussehen zustande. Sie bildet typisch nesselartige, raue Laubblätter aus. Der Blattstiel ist 1 bis 3 cm lang und die Blattspreite ist 3 bis 12 lang und 1,5 bis 6 cm breit.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Die grünen Blütenkelche sind fast glochenförmig und etwa 9 mm lang. Die roten bis violetten Kronblätter sind zu einer etwa 9 mm langen Kronröhre verwachsen. Die Blütezeit ist von Juli bis August.
Verwendung
Die Wurzeln, die als Gemüse verwendet werden, sind etwa 8 cm lang und 2 cm dick. Sie haben eine perlmuttfarbene, dünne Haut, die nicht abgeschält werden muss. Die „Knollen“ sind in unregelmäßigen Abständen eingeschnürt, was an das Aussehen von Raupen erinnert. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Haferwurzel und Artischocke.
In China und Japan, wo sie schon seit Jahrhunderten angebaut wird und auf den Wochenmärkten zu finden ist, werden die Knollen roh gegessen, im Wok gedünstet, in Essig eingelegt oder man isst sie gezuckert mit einer Spezialsoße. Man kann die Wurzel aber auch in Butter oder wie in Italien in Öl braten.
Die Knollen enthalten Stachyose, eine Zuckerart (Tetrasaccharid), die sich aus zwei Molekülen Galaktose und je einem Molekül Fruktose und Glukose zusammensetzt.
Geschichtliches
Wie oben erwähnt wurde der Knollen-Ziest erst 1887 in Europa eingeführt, eine ähnliche Art der Sumpf-Ziest (Stachys palustris) wurde jedoch schon in vorchristlicher Zeit als Gemüse in der Wildnis gesammelt. Bei den Germanen war der Aufrechte Ziest oder Heide-Ziest (Stachys recta) eine wichtige Heilpflanze. Drogen derselben Art wurde früher auch in Apotheken unter dem Namen "Herba sideritis" verwendet.
Weblinks
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