- Stadtwerke Verkehrsmuseum Frankfurt am Main
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Das Verkehrsmuseum Frankfurt am Main (früher: Stadtwerke Verkehrsmuseum Schwanheim) ist ein der Geschichte des städtischen Nahverkehrs in Frankfurt am Main und dem Rhein-Main-Gebiet gewidmetes Museum im Frankfurter Stadtteil Schwanheim. Es ist zugleich Firmenmuseum der Stadtwerke Frankfurt und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Es ist ein Bestandteil der Route der Industriekultur Rhein-Main.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Fahrzeugsammlung des Museums kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurden ein Trieb- und ein Beiwagen der Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft sowie ein Pferdebahnwagen der Frankfurter Trambahn-Gesellschaft vor der Verschrottung bewahrt. Diese drei Fahrzeuge überlebten rein zufällig den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit, da sie unter Planen verborgen im Depot Eckenheim abgestellt waren und von den Straßenbahnern im Laufe der Zeit einfach vergessen wurden. Erst 1950 wurden die Wagen durch den Straßenbahner Ernst Lebek wieder entdeckt.
Der Fund führte zu der Entscheidung, in Zukunft von jeder ausgemusterten Wagenbaureihe ein Exemplar zu erhalten. Ausgemusterte Fahrzeuge wurden in der Hauptwerkstatt mustergültig restauriert und in den beiden Wagenhallen der ehemaligen Frankfurter Waldbahn in Frankfurt-Schwanheim untergestellt. Mit der Zeit entstand dabei eine weltweit einmalige Sammlung, die die Entwicklung der Straßenbahn in Frankfurt nahezu lückenlos dokumentiert.
Öffentlich präsentiert wurden die Fahrzeuge bis in die 1980er Jahre hinein ausschließlich bei besonderen Veranstaltungen, erst am 8. Mai 1984 konnte das heutige Verkehrsmuseum in der Westhalle eröffnet werden. Die benachbarte Osthalle wurde 1987 eröffnet, so dass seitdem eine überdachte Ausstellungsfläche von rund 2200 Quadratmetern zur Verfügung steht.
Der Museumsverein
Da die VGF die anfallenden Kosten für das Museum nicht mehr auf Dauer alleine tragen wollte, wurde zum 1. Mai 2005 der Verein Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main (HSF) gegründet, der den Museumsbetrieb dauerhaft übernommen hat.
Exponate
Alle im Museum ausgestellten Fahrzeuge sind optisch in gutem Zustand, aber gegenwärtig nicht betriebsfähig. Etliche Fahrzeuge sind rollfähig, jedoch darf sich kein Fahrzeug aus eigener Kraft fortbewegen, da die Untersuchungsfristen abgelaufen sind.
Als Fernziel ist in Zusammenarbeit mit der VGF die betriebsfähige Aufarbeitung einzelner Museumsexponate vorgesehen. Auch eine Erweiterung der Westhalle sowie die eventuelle Eröffnung eines weiteren Standortes im Stadtgebiet sind langfristig geplant.
Schienenfahrzeuge Bezeichnung Baujahr Hersteller Herkunft Standort Foto Pferdebahnwagen 167* 1872 Herbrandt FTG Westhalle Triebwagen 8* 1884 Herbrandt/Siemens & Halske FOTG Westhalle Beiwagen 13* 1884 Herbrandt FOTG Westhalle Bn2t-Dampflok Typ Klb-L HOHEMARK 1900 Hagans (Fabriknr. 438)[1] Frankfurter Lokalbahn Westhalle B-Triebwagen 345 1907 Gastell Städtische Straßenbahn Westhalle R-Triebwagen 15 1908 Werdau Offenbacher Straßenbahn Westhalle V-Triebwagen 400 1910 Waggonfabrik Uerdingen Städtische Straßenbahn Osthalle v-Beiwagen 1396 1910 Waggonfabrik Uerdingen Städtische Straßenbahn Westhalle C-Triebwagen 375 1913 Gastell/Talbot Städtische Straßenbahn Westhalle c-Beiwagen 778 1913 Gastell/Talbot Städtische Straßenbahn Westhalle D-Triebwagen 392 1914 Gastell Städtische Straßenbahn Westhalle d-Beiwagen 957 1914 Gastell Städtische Straßenbahn Westhalle Niederflurbeiwagen 1300 1923 Waggonfabrik Uerdingen Frankfurter Lokalbahn Westhalle F-Triebwagen 411 1925 Waggonfabrik Uerdingen Städtische Straßenbahn Westhalle f-Beiwagen 1508 1925 Waggonfabrik Uerdingen Städtische Straßenbahn Westhalle Schneepflug 2329 1937 Hauptwerkstätte Städtische Straßenbahn Westhalle H-Triebwagen 510 1939 Westwaggon Städtische Straßenbahn Westhalle h-Beiwagen 1559 1938 Waggonfabrik Uerdingen Städtische Straßenbahn Westhalle J-Triebwagen 580 1947 Fuchs Städtische Straßenbahn Osthalle i-Beiwagen 1468 1946 Waggonfabrik Uerdingen ex Duisburger Straßenbahn Osthalle K-Triebwagen 104 1954 Credé Städtische Straßenbahn Osthalle k-Beiwagen 1725 1955 Fuchs Städtische Straßenbahn Osthalle ka-Beiwagen 1684 1953 Fuchs, Umbau Düwag 1963 Städtische Straßenbahn Osthalle L-Triebwagen 236 1956 Düwag Städtische Straßenbahn Osthalle l-Beiwagen 1219 1955 Düwag Städtische Straßenbahn Osthalle U1-Stadtbahnwagen 1001 1965 Düwag Städtische Straßenbahn Osthalle * Dauerleihgabe des Historischen Museums Frankfurt Straßenfahrzeuge Bezeichnung Baujahr Hersteller/Fahrzeugtyp Herkunft Standort Foto Hilfsgerätewagen III 1951 Büssing 8000 R 10 Städtische Straßenbahn Westhalle Stadtlinienbus Nr. 302 1963 Büssing/Düwag GBS 165-1 Städtische Straßenbahn Westhalle Oberleitungsbus Nr. 55 1963 Büssing/Ludewig/Kiepe Stadtwerke Offenbach Westhalle Stadtlinienbus Nr. 12 1964 Büssing Senator Städtische Straßenbahn Westhalle Weitere Altfahrzeuge
Das Museum bietet im gegenwärtigen Zustand keinen weiteren Aufstellplatz für weitere ausgemusterte Fahrzeuge. Diese sind derzeit nicht für Besucher zugänglich an verschiedenen Standorten der VGF abgestellt. Von den seit 1995 ausgemusterten Großraumwagen blieben mehrere Exemplare betriebsfähig erhalten. Sie sind im Betriebshof Gutleut stationiert und können für Sonderfahrten gemietet werden.
Weitere Altfahrzeuge Bezeichnung Baujahr Hersteller/ Fahrzeugtyp Herkunft Standort Foto Wagen 2 1899 Bröker ehemalige Bad Homburger Straßenbahn Wagenhalle Neu-Isenburg, ohne Fahrgestell Akkulok 2020 1926 Maffei/Schwartzkopff Stadtwerke Frankfurt Wagenhalle Oberursel-Bommersheim Standardlinienbus 434 Mercedes-Benz O 305 Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Rebstock Gelenk-Standardlinienbus 330 Mercedes-Benz O 305G Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main Betriebshof Höchst K-Triebwagen 476 1951 Düwag Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main Eckenheimer Depot L-Triebwagen 124 (ex 224) 1956 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut l-Beiwagen 1242 1956 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut M-Triebwagen 102 (ex 602) 1959 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut m-Beiwagen 1804 1959 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut N-Triebwagen 112 (ex 812) 1963 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut O-Triebwagen 111 (ex 902) 1969 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut O-Triebwagen 110 (ex 908) 1969 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut Pt-Triebwagen 190 (ex 690) 1973 Düwag Stadtwerke Frankfurt Betriebshof Gutleut Technik
Weiche einer Schlitzrohrfahrleitung der FOTG
Rosetten für die Befestigung von Oberleitungen
Einzelnachweise
Literatur
- Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e.V. Berlin: Straßenbahnatlas 2005 Deutschland. Berlin, 2005. ISBN 3-926524-24-3
- Thomas Hanna-Daoud (Red.): Nahverkehr in Frankfurt. Trambahn, U-Bahn, S-Bahn, Omnibus, Eisenbahn. Strassenbahn-Nahverkehr special. Nr. 7. GeraMond, München 2000. ISBN 3-89724-010-6
- Dieter Höltge, Günter H. Köhler: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. 2. Auflage. 1: Hessen, EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-335-9. (enthält eine vollständige Fahrzeugliste)
- Günter H. Köhler: Post und Tram Bühl 1998, ISBN 3-934873-99-5
- Jens Krakies, Frank Nagel; Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.): Stadtbahn Frankfurt am Main: Eine Dokumentation. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-923907-03-6. (Standardwerk zur U-Bahn und ihrer Baugeschichte)
- Horst Michelke, Claude Jeanmaire: 100 Jahre Frankfurter Straßenbahnen: 1872 – 1899 – 1972., 1. Auflage, Villigen AG, Brugg/Schweiz 1972, ISBN 3-85649-018-3
- Robert Schwandl: Frankfurt Stadtbahn Album - The Frankfurt Light Rail Network + S-Bahn (zweisprachig), 1. Auflage, Robert Schwandl Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-936573-21-3
- Walter Söhnlein, Jürgen Leindecker: Die Frankfurter Lokalbahn und ihre Elektrischen Taunus-Bahnen., GeraMond, München 2000, ISBN 3-932785-04-5
- Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.): Gesamtverkehrsplan Frankfurt am Main, Ergebnisbericht 2004' (Download, PDF ca. 25 MB). Studie im Auftrag des Stadtplanungsamts zur zukünftigen Entwicklung Frankfurter Verkehrsnetze.
- Anton Wiedenbauer/Hans-Jürgen Hoyer: Fahrt in die Zukunft - Die Geschichte der Frankfurter Straßenbahn, Frankfurt 1968
Weblinks
- Offizielle Seite der VGF zum Verkehrsmuseum
- Homepage des Museumsvereins
- Tramrider - Historische Streckenkarten seit 1872
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50.0822222222228.5813888888889Koordinaten: 50° 4′ 56″ N, 8° 34′ 53″ O
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