- Stefano Jacini
-
Stefano Jacini (* 20. Juni 1826 in Casalbuttano; † 25. März 1891 in Mailand) war ein italienischer Politiker und Ökonom.
Werdegang
Stefano Jacini war der Sohn einer alten und wohlhabehnden Lombardischen Familie. Seine Schulbildung verdankte er der Fellenbergschen Anstalt in Hofwil, später studierte er in Mailand und an deutschen Universitäten, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Rechts- und Staatswissenschaft lag. Anschließend bereiste er einen großen Teil Europas und den Orient.
Seine Schrift „La proprietà fondiaria e la popolazione agricola in Lombardia“ (Mailand 1856) wurde von der Mailänder Società d'incoraggiamento di scienze e lettere prämiert und trug ihm dort auch die Mitgliedschaft am Istituto Lombardo ein.
In seiner Schrift „Sulle condizioni economiche della Valtellina“ (Über den Zustand des Veltlins) von 1858 verurteilte er mit großer Schärfe die österreichischen Verwaltungsprinzipien.
Auch gehörte er zu den Gründern der Zeitung Perseveranza.
Jacini war zweimal Arbeitsminister: unter der Regierung von Cavour von 1860 bis 1861, bis er am 12. Juni von Boschi abgelöst wurde, und von 1864 unter Alfonso La Marmora bis 1867 für die Regierung von Bettino Ricasoli. Er erwarb sich um die Entwickelung des Eisenbahn-, Post- und Telegraphenverkehrs in Italien bedeutende Verdienste; namentlich bemühte er sich sehr für das Projekt der Gotthardbahn.
Des Weiteren war er an der italienisch-preußischen Allianz im Krieg gegen Österreich beteiligt. 1870 wurde er Mitglied des Senats in Rom. Von 1881 bis 1886 war er Präsident einer Untersuchungskommission über die Möglichkeiten der Landwirtschaft in Italien und gab in dieser Funktion auch einen umfangreichen Bericht zum Thema heraus. Im Jahr 1890 wurde er mit dem Titel eines Grafen belohnt.
Weitere Schriften:
- „Due anni di politica italiana“ (Mailand 1868)
- „Sulle opere publiche in Italia“ (Mailand 1870)
- „Un po' di commento sul trattato di Berlino“ (Rom 1878)
- „Sulla politica estera“ (Rom 1879)
- „I conservatori e la evoluzione naturale dei partiti politici in Italia“ (Rom. 1879)
- „Frammenti dell' inchiesta agraria“ (Rom 1883)
Wikimedia Foundation.