- Stemmer Berge
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Stemweder Berg (Stemmer Berge) Blick vom Nordhang des Wiehengebirges bei Lübbecke zum Stemweder Berg
Höchster Gipfel Scharfer Berg (181 m ü. NN) Lage Niedersachsen/ Nordrhein-Westfalen Koordinaten 52° 26′ 55″ N, 8° 25′ 49″ O52.4486111111118.4302777777778181Koordinaten: 52° 26′ 55″ N, 8° 25′ 49″ O Besonderheiten Nördlichstes Mittelgebirge Deutschlands Der Stemweder Berg (auch Stemmer Berge genannt; aufgrund seiner mehreren Bergkuppen müsste es eigentlich Stemweder Berge heißen) ist ein bis 181 m hoher Höhenzug auf der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Niedersachsen und das nördlichste und kleinste Mittelgebirge Deutschlands.
Wie die angrenzende Gemeinde Stemwede erhielt er seinen Namen von der mittelalterlichen Freigrafschaft Stemwehde.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der waldreiche Höhenzug ist 6 bis 7 km lang, 1 bis 3 km breit und erhebt sich am Südrand der Norddeutschen Tiefebene. Der durch Taleinschnitte zerfurchte Kamm ist sowohl die Grenze zwischen den Landkreisen Diepholz im Norden und Minden-Lübbecke im Süden als auch zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen; früher bildete er sogar einen Teil der Staatsgrenze zwischen den Königreichen Hannover und Preußen. Einige Grenzsteine aus jener Zeit, die noch im Wald existieren, zeigen auf der preußischen Seite ein eingemeißeltes “P” und auf der hannoverschen Seite ein “H”. Die geschlossene Waldfläche des Gebirges umfasst 10,3 km², davon 7,4 km² in Westfalen und 2,9 km² in Niedersachsen.
Der Kamm bildet auch eine Dialektscheide. Es lassen sich zudem deutliche Unterschiede erkennen zwischen den seewärts gelegenen kleinen Bauernhäusern mit ihren mageren Weiden und den viel breiter dastehenden Gehöften, wie sie sich ab Dielingen finden, wo die Böden ertragreicher werden.
Rund 32 km nordöstlich von Osnabrück und 10 km südöstlich des Sees Dümmer ist der Stemweder Berg ein Teil des Naturparks Dümmer. Im Städtedreieck Bohmte–Diepholz–Rahden ragt er bei der Gemeinde Stemwede inselartig aus der sonst deutlich niedrigeren Umgebung empor.
Westlich des Stemweder Bergs befindet sich das Große Moor bei Damme, nordwestlich der Dümmer, dahinter die Dammer Berge, nord-nordöstlich der Kellenberg, östlich die Rahden-Diepenauer Geest, in südlichen Richtungen das Lübbecker Land und dahinter das Wiehengebirge im Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge.
Landschaftsbild
Im Gegensatz zu den nahen Dammer Bergen und der etwas weiter entfernten Ankumer Höhe, die aus eiszeitlichem Geschiebe zu einer Moräne aufgebaut wurden, besteht der Stemweder Berg aus über 200 Mio. Jahre altem ehemaligen Meeresboden, der infolge von tektonischen Plattenbewegungen empor gedrückt wurde und sich unter enorm großen Druck in Millionen Jahren zu Kalksandstein verfestigte. Wer genau hinschaut, kann Fossilien als Indizien finden, darunter prähistorische Meerestiere, die seit Jahrmillionen ausgestorbenen sind. Sie „lauern“ teils in herumliegenden Gesteinsbrocken und -platten, oft sogar an deren Oberfläche.
Der Höhenzug setzt sich zusammen aus Schichten der obersten Kreide und seine Hänge aus fruchtbarem Lößboden. Letzteres steht im Gegensatz zur Niederung um den Dümmer, denn dort herrschen die in Norddeutschland zahlreichen Sand- und Moorböden vor.
Der Stemweder Berg verdient aufgrund seiner tektonischen Entstehung und aufgrund seiner isolierten Lage - er kann längst nicht mehr als Nebenhöhenzug des Wiehengebirges bezeichnet werden - die Bezeichnung Mittelgebirge. Damit ist der Stemweder Berg das kleinste Mittelgebirge Deutschlands. Diese Bezeichnung wird fälschlicherweise auch vom Zittauer Gebirge beansprucht, das jedoch ein Nebenzug des Lausitzer Gebirges und damit wiederum der Sudeten ist.
Sehenswertes
Neben der Waldlandschaft, über deren Baumbestand man sich im Rahmen eines Waldlehrpfads informieren kann, ist am Stemweder Berg ein großes Hügelgrab aus der frühen Bronzezeit sehenswert.
Außerdem existier(t)en im Stemweder Berg mehrere Gasthäuser, von denen nur noch der einen Ausflug lohnende Berggasthof Wilhelmshöhe in Haldem in Betrieb ist. Das Preußische (Haldem) und das Hannoversche Berghaus (Lemförde) sind heute in privater Hand. Des Weiteren gibt es am Nordhang in Lemförde eine sehr interessante und sehenswerte Orchideenzucht.
Erhebungen
Zu den Erhebungen des Stemweder Bergs gehören:
Anmerkung: Niedersachsen = NI, Nordrhein-Westfalen = NW- Scharfer Berg (181 m; NW)
- Kollwesshöh (179 m; NW)
- Schlichter Brink (165 m; NW)
- Rauher Berg (ca. 160 m; NW)
- Wegmannsberg (159 m; NW)
- Kahler Hügel (143 m; NW)
- Junger Berg (ca. 140 m; NW)
- Dorenberg (140 m; NW)
- Lemförder Berg (126 m; NI)
- Feldbrink (126 m; NI)
- Ostenberg (125 m; NW)
- Brockumer Klei (ca. 115 m; NI)
- Abendberg (103 m; NW)
- Wehdemer Klei (98 m; NW)
Im weiteren Sinne kann dazu auch der Dielinger Klei (92 m; NW) als beherrschende Höhe des Stemweder Raumes gerechnet werden.
Fließgewässer
Zu den Fließgewässern nahe dem Stemweder Berg gehören:
- Großer Dieckfluss, passiert den Stemweder Berg im Süden, westlicher Zufluss der Großen Aue
- Hunte, passiert den Stemweder Berg wenige Kilometer entfernt im Westen, Nebenfluss der Weser
Ortschaften
Zu den Ortschaften am Stemweder Berg gehören:
- Brockum (nördlich)
- Quernheim (nördlich)
- Lemförde (nordwestlich)
- Stemshorn (nordwestlich)
- Stemwede (südwestlich, südlich und östlich; von West nach Ost mit folgenden Ortschaften bzw. Gemeindeteilen: Haldem, Arrenkamp, Westrup, Wehdem und Oppendorf).
Weblinks
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