Stemmerhof

Stemmerhof
Idyll in der Großstadt: Die alte Sendlinger Kirche St. Margaret von der Stemmerwiese aus gesehen, im Vordergrund ehemalige Wirtschaftsgebäude des Hofes.
Die neue Margaretenkirche von der Stemmerwiese aus gesehen.
Hof des Stemmerhofs, Blickrichtung Osten auf die alte Sendlinger Pfarrkirche St. Margaret

Der Stemmerhof im Münchner Stadtbezirk Sendling war bis 1992 der letzte Bauernhof mit Milchwirtschaft im engeren Stadtgebiet.

Geschichte

Der über Jahrhunderte von der Familie Stemmer bewirtschaftete Hof wurde erstmals 1381 als Schenkung an das Heiliggeistspital in München erwähnt.

Im 19. Jahrhundert kam die Familie nach der Eingemeindung Sendlings durch den Verkauf landwirtschaftlicher Flächen als Bauland zu Reichtum, sie stiftete auch den Baugrund für die Neue Pfarrkirche St. Margaret und stellte gemeinsam mit zwei anderen Sendlinger Bauern große Geldbeträge für den Kirchenbauverein zur Verfügung.

In den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts tobte eine heftige Auseinandersetzung um die Bebauung der westlich des Hofes gelegene Stemmerhofwiese, der letzten großen naturnahen Freifläche im alten Dorfkern. Eine Bürgerinitiative zur Erhaltung der gesamten Wiese scheiterte und die Stadt München setzte sich mit ihrem Plan einer Teilüberbauung zur Schaffung von Wohnraum durch. Die Ereignisse fanden einen Niederschlag im Roman Wurzelwerk des Autors Bernhard Setzwein. Nach der Auflassung der Landwirtschaft 1992 wurde das Ensemble durch einen strengen Bebauungsplan vor größeren baulichen Veränderungen geschützt. Heute beherbergt es eine bunte Mischung von Läden mit Schwerpunkt Ökologie, Künstlerwerkstätten und ein Café. In der sanierten früheren Westscheune des Hofes ist heute die therapeutische Tagesstätte MUTABOR untergebracht. Der Hof wirkt noch immer wie eine dörfliche Oase der Ruhe in der Hektik der Großstadt. Besonders vom erhaltenen Restareal der Stemmerhofwiese aus ist noch immer der ehemals ländliche Charakter des Stadtteils spürbar.

Lage

Der Hof liegt an der westlichen Isarhangkante, dem sogenannten Sendlinger Berg an der Plinganserstraße direkt gegenüber der Alten Pfarrkirche St. Margaret.

Weblinks

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