- Sternentag
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Ein Sterntag ist der Zeitraum zwischen zwei oberen Kulminationen des Frühlingspunkts, verursacht durch die Eigendrehung der Erde. Der Sterntag ist die Basis der Sternzeit.
Ein mittlerer Sterntag dauert in bürgerlicher Zeit gemessen 23 Stunden, 56 Minuten, 4,091 Sekunden und ist damit um ca. 1/365 kürzer als ein bürgerlicher Tag (dem Jahresmittelwert der Sonnentage, der dem Kalendertag entspricht).
Der Sterntag ist auf den Frühlingspunkt bezogen, der sich durch die Präzession der Erde langsam gegenüber den entfernten Fixsternen verschiebt. Der Zeitraum zwischen zwei täglichen oberen Kulminationen eines (von seiner Eigenbewegung befreiten) Fixsterns heißt dagegen Siderischer Tag und ist etwa 0,008 Sekunden länger als der Sterntag.
Die Zeitspanne des mittleren Sterntags wird in der astronomischen Praxis – aus rechentechnischen und beobachterischen Gründen – als Rotationsdauer der Erdumdrehung angegeben (Baryzentrische Koordinaten), und nicht die des mittleren siderischen Tages, der näher am Fundamentalsystem der Astronomie gemessen wäre.
Wie der siderische Tag ist auch der Sterntag Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit der Erde unterworfen, die sich im Bereich einiger Millisekunden bewegen.
- Ausführlich behandelt dieses Thema der Artikel Erdrotation
Man beachte die nicht ganz konsistente Bezeichnung: der Sterntag bezieht sich trotz seines Namens nicht auf die Sterne, sondern auf den Frühlingspunkt. Auf die Sterne bezieht sich der siderische Tag.
Die dem Sterntag entsprechende jährliche Periode, verursacht durch die Drehung der Erde um die Sonne, heißt tropisches Jahr. Während man von tropischem Jahr und tropischer Periode spricht, ist die Bezeichnung tropischer Tag für einen Sterntag nicht gebräuchlich.
Siehe auch:
- bürgerlicher Tag, Sonnentag, Siderischer Tag
- Tropische Periode, Siderische Periode
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