Stiften-Hemmung

Stiften-Hemmung

Die Amant-Hemmung ist eine ruhende Scherenhemmung für Großuhren, die auch als Reibungs- oder Stiften-Hemmung bezeichnet wird. Sie wurde 1741 vom französischen Großuhrmacher Louis Amant[1] in Paris erfunden.

Im Gegensatz zur Ankerhemmung besitzt das Hemmungsrad keine Zähne, sondern parallel zur Achse angeordnete Stahlstifte in die der Anker eingreift. Der Anker hat eine Scherenform und ist fest mit dem Pendel verbunden. Die Konstruktion wurde 1753 durch Jean-André Lepaute verbessert, indem er die ursprünglich runden Stahlstifte einseitig flach feilte, die Ankerarme verlängerte und den Achsabstand zwischen Hemmungsrad und Anker vergrößerte.[2]

Die Amant-Hemmung hat einen ruhigen Gang und geringen Anspruch an das Antriebsmoment.[3] Sie fand vor allem in Frankreich Verwendung, so z. B. ab 1800 bei den Comtoise-Uhren, wo sie die Spindel- und Ankerhemmung an Genauigkeit übertreffen konnte.[4] Auch in Turmuhren wurde sie verbaut.

Einzelnachweise

  1. G.H. Baillie: Watchmakers & Clockmakers of the World. ISBN 978-1-4067-9113-6.
  2. Fritz von Osterhausen: Callweys Uhrenlexikon. Callwey 1999, ISBN 3-7667-1353-1, S. 13
  3. Bassermann-Jordan/Bertele: Uhren, Verlag Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1969, S. 180
  4. Gustav Schmitt: Die Comtoiser Uhr, Verlag Müller, 1977, ISBN 3-920662-02-4, S. 223ff.

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