- Stiglers Gesetz
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Stiglers Gesetz oder auch Gesetz der Eponyme genannt, ist ein empirisches Gesetz, das von dem US-amerikanischen Statistik-Professor Stephen Stigler vorgeschlagen wurde. Es besagt, dass keine wissenschaftliche Entdeckung nach ihrem Entdecker benannt wird.
Es gibt tatsächlich eine überwältigende Fülle von Namensgebungen in der Wissenschaft, die nicht den Namen des eigentlichen Entdeckers tragen. Die Ursachen für diese Falschbenennungen liegen darin, dass kaum ein Entdecker seine Entdeckung selbst benennt, sondern dies meist von nachfolgenden Forschern erfolgt. Weiter ist bekannt, dass berühmte Wissenschafter viel eher zitiert werden als unbekannte, und diese daher umso wahrscheinlicher bei der Namensgebung unter den Tisch fallen.
Gemäß seiner eigenen Logik hat Stigler als Entdecker seines Gesetzes Robert Merton genannt, der ähnliches im Matthäuseffekt postuliert hat.
Beispiele
- Die Gaußverteilung ist nicht von Carl Friedrich Gauß das erste Mal beschrieben worden, sondern von Abraham de Moivre.
- Die Regel von L'Hospital stammt von Johann Bernoulli.
- Die Fibonaccifolge wurde von indischen Mathematikern entdeckt.
- Der Halleysche Komet wurde nicht von Edmund Halley entdeckt, sondern war schon früher bekannt.
- Der Satz des Pythagoras war schon lange vor Pythagoras von Samos in Babylon und Indien bekannt.
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