- Stimmbruch
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Der Stimmwechsel, auch bekannt als Stimmbruch oder Mutation, ist die Phase in der Entwicklung des heranwachsenden Menschen, in welcher sich bei beiden Geschlechtern die Stimme merklich verändert und vervollkommnet. Während des Stimmwechsels wächst (wie der übrige Körper) der Kehlkopf; die Stimmlippen werden länger; die Stimme wird infolgedessen tiefer.
Der Stimmwechsel vollzieht sich bei Mädchen vom 10. bis zum 15. Lebensjahr, bei Jungen vom 11. bis zum 16. Lebensjahr (Abweichungen abhängig vom Verlauf der Pubertät; die allgemeine Akzeleration pubertärer Abläufe in den vergangenen Jahrzehnten hat auch die Abläufe des Stimmwechsels vorverlagert). Der Unterschied zwischen Mannes- und Knabenstimme beträgt gewöhnlich eine Oktave (Verhältnis 2 zu 1). Auch die Frauenstimme kann gegenüber der Mädchenstimme bis zu einer kleinen Terz tiefer klingen (Verhältnis bis 1,2 zu 1).
Die Veränderungen stehen mit der Entwicklung der Genitalien in engem Zusammenhang. Werden einem Jungen vor Beginn des Stimmwechsels die Hoden entfernt, so findet kein Stimmwechsel statt, er wird zum Kastraten.
Vorurteil
Verbreitet ist die Sorge, ein Junge dürfe während der ganzen Dauer seines Stimmwechsels nicht singen, sonst verdürbe er sich die Stimme für alle Zukunft. Diese Ansicht wurde durch methodische Forschung bisher weder bestätigt noch widerlegt. Erfahrungen zeigen eher, dass ein Junge, der vor und während seines Stimmwechsels seine Stimme durch regelmäßiges Singen trainiert, keinen Stimmbruch im engeren Wortsinn hat. Die Stimmveränderung ist dann eher ein schleichender Prozess.
Literatur
- Günther Habermann: Stimme und Sprache. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 1986, ISBN 3-13-556002-3
- Rudolf Schilling: Über Stimmwechselgeschichten. In: Folia Phoniatrica Vol. I, Fasc. 2 1948, New York, Basel: Separatum, pp. 70–96.
Weblinks
- „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ Stimmproben-Zeitreihe
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