- Bahnstrecke Stendal–Arendsee
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Die Stendaler Eisenbahn-AG, die bis zum 25. November 1942 als Stendaler Kleinbahn-AG firmierte, entstand 1924 aus der Fusion zweier Gesellschaften, der Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg und der Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee. Beide befanden sich im Osten der Altmark in der preußischen Provinz Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Kleinbahn-AG Stendal–Arneburg
Siehe auch Bahnstrecke Stendal–Niedergörne
Die Kleinbahn AG Stendal-Arneburg wurde am 17. März 1898 gegründet. Das Königreich Preußen und die Provinz Sachsen übernahmen jeweils knapp ein Viertel der Aktien. Die andere Hälfte verteilte sich zu etwa gleichen Teilen auf Stadt und Kreis Stendal, die Stadt Arneburg sowie sonstige Interessenten.
Die Gesellschaft eröffnete am 8. August 1899 eine meterspurige Kleinbahn von Stendal Ost nach Arneburg an der Elbe. Nach einem Umbau auf Normalspur wurde die 13 Kilometer lange Strecke am 2. Mai 1914 wieder in Betrieb genommen.
Kleinbahn-AG Stendal–Arendsee
Kleinbahn Stendal–Arendsee Streckennummer: 6897 Stendal Ost–Arendsee
6895 Stendal Vorbf.–Stendal OstSpurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende0,0 Stendal Stsbf Stendal-Berlin 1,1 Stendal Vorbahnhof nach Tangermünde Berlin–Hannover 5,0 Stendal Ost Stendal–Arneburg Stendal Nord nach Wittenberge 9,1 Borstel 12,4 Peulingen nach Bismark 13,8 Neuendorf am Speck 16,1 Groß Schwechten 20,5 Rochau-Schwarzenhagen 21,9 Schartau 24,9 Groß Ballerstedt 28,9 Flessau von Osterburg von Pretzier 32,0 Klein Rossau 33,3 Groß Rossau 36,1 Bretsch-Stapel 37,7 Wohlenberg 39,0 Lückstedt-Dewitz 41,4 Gagel 43,4 Neulingen von Wittenberge 49,3 Arendsee nach Salzwedel Die Kleinbahn AG Stendal-Arendsee wurde am 22. März 1906 gegründet. Das Königreich Preußen und die Provinz Sachsen übernahmen jeweils 23 Prozent der Aktien. Das übrige Kapital, das mit über zwei Millionen Mark knapp fünfmal so groß war wie das der Arneburger Bahn, verteilte sich auf Stadt und Kreis Stendal, die Stadt Arendsee sowie zahlreiche Unternehmer und sonstige Interessenten.
Bereits am 22. Mai 1915 änderte die Gesellschaft ihre Firma in Stendaler Kleinbahn-AG.
Die 49 Kilometer lange namensgebende Strecke begann am Staatsbahnhof in Stendal und führte – von Anfang an normalspurig – über den Ostbahnhof in nordwestlicher Richtung über Peulingen nach Klein Rossau, wo später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier kreuzte, bis nach Arendsee Kleinbahnhof, wo erst seit 1922 Anschluss an die Staatsbahnstrecke Salzwedel–Wittenberge bestand. Ab dem 25. November 1908 konnte man bis Lückstedt-Dewitz und am 8. Dezember 1908 bis zum Endpunkt fahren.
Eine Zweigbahn von Peulingen nach Bismark Ost (später Hohenwulsch) (22 Kilometer) an der Hauptbahn Stendal–Salzwedel wurde am 23. Oktober 1916 bis Darnewitz eröffnet, konnte aber kriegsbedingt erst am 18. Oktober 1921 vollendet werden. In Bismark Ost war auch ein Übergang auf die Kleinbahn Bismark-Gardelegen-Wittingen möglich. Damit umfasste das Netz 71 Kilometer Länge. Die Betriebsführung oblag von Anfang an der Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs umfasste das Schienennetz nach der Übernahme der Kleinbahn Stendal-Arneburg eine Länge von 84 Kilometern. Dafür standen 6 Dampfloks, 2 Triebwagen, 15 Personenwagen, 3 Pack- und 29 Güterwagen zur Verfügung. Angeschlossen an die Bahn war der Busbetrieb der Altmärkischen Kraftverkehrs-GmbH.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg übernahmen Ende 1946 die Sächsischen Provinzbahnen GmbH den Betrieb und ab 15. August 1948 die VVB des Verkehrswesens Sachsen-Anhalt. In den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz ab 1. April 1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn.
Die Stilllegungswelle verschonte auch diese Bahn nicht. Schon im Frühjahr 1950 soll die Strecke Peulingen–Hohenwulsch abgebaut worden sein, obwohl im Kursbuch für den Sommerfahrplan 1950 noch zwei Zugpaare verzeichnet sind. Offizielle Stilllegung war am 3. Oktober 1951.
Die Strecke Stendal–Arneburg wurde am 1. Oktober 1972 für den Gesamtverkehr stillgelegt.
Zwischen Klein Rossau und Arendsee endete der Güterverkehr am 31. Mai 1970. Der Personenverkehr wurde hier am 28. Mai 1978 und auf dem Abschnitt Stendal–Klein Rossau ein Jahr später am 26. Mai 1979 eingestellt. Der Güterverkehr hielt sich noch bis zum 2. Juni 1985. Allerdings soll es noch bis 1994/95 Güterzüge zwischen Stendal Vorbahnhof bis Stendal Ost und Borstel gegeben haben.
Eine teilweise Reaktivierung erfuhr die Arneburger Kleinbahn, auf der am 1. Oktober 1972 der Gesamtverkehr stillgelegt wurde. Ein Teil ihrer Trasse wurde von der am 3. Januar 1977 eröffneten Strecke Borstel–Niedergörne (Nr. 6426) benutzt, die bis 29. Dezember 1995 auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal über Stendal-Stadtsee besaß. Sie war als Anschluss für das Kernkraftwerk Stendal bestimmt, das nie in Betrieb gegangen ist. Heute hat die Stadt Arneburg die Bahn gepachtet, auf der Holztransporte zur Firma Zellstoff Stendal GmbH in Niedergörne durchgeführt werden.
Literatur
- Wolfgang List, Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen - Sachsen-Anhalt. Transpress, Stuttgart 1998
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