- Strassenbahn Schaffhausen Schleitheim
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Strassenbahn Schaffhausen-Schleitheim Motorwagen der StSS vor der Remise in Siblingen 1905Streckenlänge: 19 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 750 V / 900 V = Maximale Neigung: 60 ‰ Minimaler Radius: 17 m Legende-0,60 Schaffhausen Gbf 0,00 Schaffhausen SBB 404 m ü. M. 1,06 Schaffhausen Kreuz 391 m ü. M. Rheinfallbahn und Strecke nach Bülach 1,74 Schaffhauser Strassenbahnen (SchSt) 2,46 Neuhausen Rheinhof 443 m ü. M. 2,52 0,000 Hochrheinbahn 430 m ü. M. 0,384 Neuhausen Kreuzstr. 440 m ü. M. 1,888 Engehof 455 m ü. M. 4,046 Beringen StSS 456 m ü. M. 5,942 Löhningen 470 m ü. M. 8,882 Siblingen 508 m ü. M. Depot Siblingen 9,120 Siblingen Güterschuppen 10,827 Siblingerhöhe 555 m ü. M. 12,539 Hohbrugg 502 m ü. M. 14,551 Schleitheim 467 m ü. M. Depot Schleitheim 15,540 Bartenmühle (später aufgelassen) 16,421 Oberwiesen-Stühlingen 456 m ü. M. Staatsgrenze CH / D Stühlingen (Wutachtalbahn) Die Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim (StSS) war eine elektrische, meterspurige Überlandtrambahn im Schweizer Kanton Schaffhausen. Sie verband von 1905 an die Kantonshauptstadt Schaffhausen mit Oberwiesen, einem Ortsteil der Gemeinde Schleitheim. 1964 wurde sie durch einen Busbetrieb ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Jahr 1863 wurde die Hochrheinbahn von Basel nach Konstanz eröffnet. Sie führte durch das Klettgau im Kanton Schaffhausen. Die Linienführung versuchte einen Kompromiss zu ermöglichen, da die verschiedenen Gemeinden um einen Bahnanschluss konkurrierten. Die Gemeinden entlang dem Randen gingen mit Ausnahme von Beringen leer aus.
Als 1870 der Bau der Wutachtalbahn beschlossen wurde, flammte die Idee einer normalspurigen Verbindung von Stühlingen nach Beringen auf. 1872 erteilte die Schweizerische Eidgenossenschaft eine Konzession zum Bau einer Verbindung von Stühlingen nach Beringen, 1875 wurde sogar ein Staatsvertrag abgeschlossen. Aufgrund des abflauenden Eisenbahnbooms wurde die Idee aber nie realisiert.
Grosse Teile des Kantons Schaffhausen waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Bahnanschluss gekommen. Daher hielt es der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen für angemessen, dass der Kanton den Bahnbau einer Schmalspurbahn selber an die Hand nahm. Am 14. Februar 1904 befürworteten die Stimmberechtigten des Kantons das Dekret über den Bau und Betrieb der Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim.
Streckenbeschreibung
Die Stadt Schaffhausen unterhielt bereits eine Verbindung nach Neuhausen am Rheinfall mittels einer Strassenbahn (750 V Gleichstrom). Die StSS sollte diese vom Bahnhof Schaffhausen bis nach Neuhausen mitbenutzen und dort auf eine eigene Strecke (900 V Gleichstrom) wechseln. Die Linie verlief teilweise auf einem eigenen Trassee, teilweise aber auch mittels Rillenschienen in der Strasse.
Die Kilometrierung begann bei der Durchfahrt unter der Hochrheinbahn an der Kreuzstrasse in Neuhausen. Es folgte die Haltestelle Kreuzstrasse bei Kilometer 0.384. Anschliessend wurde die Enge durchfahren und die erste Ausweichstelle erreicht: Engehof bei Kilometer 1.888. Die Strecke führte nun entlang der Kantonsstrasse 14 nach Beringen (4.046 km), Löhningen (5.942 km), Siblingen (8.882 km), Haltestelle Siblingerhöhe (10.827 km), Haltestelle Hohbrugg (12.539 km), Schleitheim (14.551 km) und zur Endstation Oberwiesen (16.421 km).
Rollmaterial
Die Schweizerische Industrie Gesellschaft (SIG) lieferte zu Betriebsbeginn zusammen mit der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) vier Triebwagen CFe 4/4 1–4. Sie boten Platz für 36 Passagiere und hatten überdies ein Gepäckabteil. Sie waren ursprünglich 25 km/h schnell, wurden später auf 40 km/h umgerüstet. Sie hatten eine Länge von 15 Meter und wogen 20 Tonnen. Aufgrund der Nachfrage lieferten die gleichen Firmen 1907 den fünften Triebwagen CFe 4/4 5.
Ein Jahr nach Betriebsaufnahme lieferten die oben genannten Firmen den Gepäcktriebwagen Fe 2/2 51. Er wurde später umgezeichnet als Xe 2/2 51.
1921 wurde der Triebwagen CFe 4/4 6 geliefert.
Die Bahn verfügte über acht zweiachsige Personenwagen C 11–18 und über einen vierachsigen Personenwagen C4 61.
Es standen neun gedeckte Güterwagen K 21–29, fünf offene Güterwagen L 31–35, vier zweiachsige Holztransportwagen M 41–44 und ein vierachsiger Holztransportwagen M 46 zur Verfügung.
Relikte
- Stationsgebäude Löhningen
- Güterschuppen Siblingen
- Depot Siblingen
- Wartehäuschen Siblingerhöhe
- Güterschuppen Schleitheim
Literatur
- Florian Inäbnit: Elektrische Strassenbahn Schaffhausen–Schleitheim. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2000, ISBN 3-907579-14-3
- 75 Jahre StSS / ASS. Beilage der Schaffhauser Nachrichten, der Schaffhauser AZ, der Klettgauer Zeitung und des Schleitheimer Bote. Verlag Stamm + Co, Schleitheim 1980
Weblinks
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