- Strassenbahn St. Moritz
-
Strassenbahn St. Moritz Streckenlänge: 1,63 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 500 Volt = Maximale Neigung: 55 ‰ Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h Legende-0,07 Depot 0,00 St. Moritz-Bad 1775 m Stahlbad 0,4 St. Moritz Post 1775 m Inn Du Lac 0,8 Englische Kirche 1790 m Central Bellevue Belvedere Badrutt 1,63 St. Moritz Postplatz 1823 m Die Strassenbahn St. Moritz war eine Strassenbahnlinie im Kurort St. Moritz im Oberengadin im Kanton Graubünden. Sie wurde als elektrische Strassenbahn am 5. Juli 1896 eröffnet und stellte den Betrieb ihrer einzigen Linie am 18. September 1932 ein. Daraufhin wurde sie durch eine Buslinie ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke mass 1,63 Kilometer, verband die beiden Ortsteile St. Moritz-Dorf und St. Moritz-Bad miteinander und diente vor allem der Beförderung der Kurgäste. Als Besonderheit wurde sie nur in der Sommersaison betrieben. Sie war in einer Spurweite 1000 mm (Meterspur) ausgeführt und mit 500 Volt Gleichstrom elektrifiziert. Die gesamte Strecke benutzte die normalen Strassen und war darin eingelassen.
Das Depotgebäude befand sich in St. Moritz-Bad, ca. 70 Meter hinter der eigentlichen Endhaltestelle. Die Strecke war zwischen der Endstation in St. Moritz-Bad und der Haltestelle St. Moritz Post eben und stieg ab da kontinuierlich, mit einer maximalen Steigung von 55 Promille, bis zur Endstation St. Moritz Postplatz an. Die Strecke war komplett eingleisig angelegt, in der Streckenmitte bei der Englischen Kirche befand sich eine Ausweiche. Die Endstation war ebenfalls zweigleisig angelegt.
Die Bahn hatte keinen Anschluss an den 1904 eröffneten Bahnhof St. Moritz. Es war zwar vorgesehen, diesen mit einer Zweigstrecke zu erschliessen, was aber infolge der immer knappen Finanzen nicht möglich war. Deshalb wurde sie schon früh auf Busbetrieb umgestellt, da so der Bahnhof erschlossen werden konnte. Die Gleisanlagen wurden 1940 abgebrochen.
Rollmaterial
Die Gesellschaft besass vier zweiachsige Triebwagen mit der Bezeichnung Ce 2/2, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Hersteller war MAN, die elektrische Ausrüstung stammte von den Siemens-Schuckertwerken. Diese Fahrzeuge waren sieben Tonnen schwer, sechs Meter lang und mit einem Rollenstromabnehmer ausgerüstet. Die blau-weissen Triebwagen hatten zehn Sitzplätze und eine Leistung von 40 PS. Sie legten die Strecke in rund acht Minuten zurück. Die Triebwagen hatten ursprünglich offene Führerstände, welche anlässlich der Generalüberholung der Triebwagen 1920 geschlossen wurden.
Als einziger Anhängewagen war ein kleiner offener Güterwagen ohne Betriebsnummer vorhanden, der mit der Trompetenkupplung an die Triebwagen gehängt werden konnte. Er wurde für den Gepäcktransport benutzt, konnte aber auch zum Fahrleitungswagen umgebaut werden.
Literatur
- Markus Keller, Elektrische Strassenbahn St. Moritz, Prellbock-Verlag 1996 ISBN 3-907579-00-3
Weblink
Kategorien:- Spurweite 1000 mm
- Ehemaliger Straßenbahnbetrieb (Schweiz)
- Verkehr (Kanton Graubünden)
- St. Moritz
Wikimedia Foundation.