- Straßenbahn in Lissabon
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Die Straßenbahn Lissabon, portugiesisch Eléctricos de Lisboa, ist das Straßenbahnnetz der portugiesischen Hauptstadt. Betrieben wird sie durch das Unternehmen Carris, das auch einen Großteil des Lissabonner Omnibusnetzes betreibt.
Die erste Bahn in der Stadt wurde am 17. November 1873 als Pferdebahn in Betrieb genommen. Am 30. August 1901 nahm die erste elektrische Straßenbahn ihren Betrieb auf und ein Jahr später waren alle auf Strom umgestellt. Bis zum Jahr 1959 wurde das Netz der Bahn weiter ausgebaut und erreichte in diesem Jahr auch seine größte Ausdehnung. Es fuhren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 27 Linien in der Stadt, wovon sechs als Ringlinien verkehrten. Da diese, je nachdem, ob sie im oder gegen den Uhrzeigersinn fuhren, je eine eigene Nummer hatten, muss man korrekterweise von insgesamt 24 Linien sprechen, welche das 900-mm-Netz befuhren. Mit dem Bau der U-Bahn begann auch das bis heute andauernde Schrumpfen dieses Netzes. Obwohl Gutachten der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und der Verkehrsbetriebe Zürich zu dem Schluss kamen, dass die Bahn erhalten und weiter ausgebaut werden sollte, setzte man diesen Prozess bis heute fort. Allerdings wird die Wiedereröffnung der Linie Carmo-Campolide vorbereitet.
Neben den Straßenbahnen gibt es noch drei Standseilbahnen in Lissabon, welche von der Gesellschaft unterhalten werden. Diese straßenbahnähnlichen Standseilbahnen über Längen zwischen 182 und 265 m werden zudem über die Fahrleitungen der Straßenbahn mit Strom versorgt.
Das zurzeit existierende Netz mit fünf Linien wird zwar nach einem festen Fahrplan betrieben, stellt aber primär eine Attraktion für Touristen dar. Diesem Umstand verdankt es die Straßenbahn auch, dass sie noch existiert. Als unbedingtes Muss für jeden Touristen gilt die Linie 28E, die vom U-Bahnhof Martim Moniz nach Prazeres führt. Ebenso touristisch interessant ist die Ringlinie 12E die nur in einer Richtung von Martim Moniz durch die Alfama verkehrt.
Die Linie 15E nach Belém und Algés, die tagsüber inzwischen komplett mit modernen 1995 von Siemens gelieferten Niederflurfahrzeugen betrieben wird, erfüllt am ehesten eine Aufgabe als modernes Massenverkehrsmittel. Streckenweise parallel verläuft die Linie 18E.
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die meisten Linien zum Teil in Gassen fahren, die so eng sind, dass hier andere öffentliche Verkehrsmittel ungeeignet wären. Stellenweise müssen sogar Fußgänger in Hauseingänge ausweichen um eine Straßenbahn passieren zu lassen. Insofern erfüllen auch diese Linien eine Aufgabe, die über den Touristenverkehr hinausgeht.
Weblinks
- Internetauftritt der Betreibergesellschaft Carris (portugiesisch, englisch)
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