Straßenkappe

Straßenkappe, rund

Straßenkappe, eckig

Straßenkappe, oval für einen Unterflurhydranten

Straßenkappen (oder auch Schieberkästen, Hydrantenkästen, Schieberkappen) werden im Zuge der Anlage von unterirdischen Wasser-, Abwasserentsorgungs-, Gasversorgungs- oder Fernwärmeversorgungsnetzen oberhalb von Absperrschiebern oder Unterflurhydranten plan in die Straßen- oder Gehwegdecke eingebaut, um eine Betätigung dieser Armatur zu ermöglichen. Es gibt zwei grundlegende Bauarten: Straßenkappen mit fester Einbauhöhe und höhenverstellbare Kappen, die den Vorteil besitzen, dass die Einbauhöhe variiert werden kann. Diese Art von Straßenkappen werden hauptsächlich im Asphaltwegebau verwendet.

Die Straßenkappe besteht aus einem runden, rechteckigen oder ovalen Gusskörper mit eingelegtem Deckel, in dem sich ein Steg zum Ausheben des Deckels befindet. Das Ausheben des Deckels erfolgt mit dem Schieberschlüssel, der auch das Betätigen des Absperrschiebers ermöglicht. Die Deckel sind meist mit einem Dorn oder mit einer Kette am Kasten selbst gesichert, dass sie nicht so leicht entfernt werden können, da sie im offenen Fall eine Gefährdung für Fahrzeuge und Fußgänger darstellen können.

Oft sind in den Gussdeckeln auch die Initialen des jeweiligen Versorgungsunternehmen mitgegossen.

Ein Problem das allen Straßenkappen gemeinsam ist besteht im Winter, wenn sie bei Schnee- oder Eislage nicht auffindbar oder zugefroren sind. Außerdem können sie bei Asphaltierungsarbeiten übersehen und mitasphaltiert werden und müssen dann ggf. wieder mühsam freigelegt werden.

Um dieses Problem zu lösen wird die Position auf einem Hinweisschild vermerkt. Danach wird das Hinweisschild in unmittelbarer Nähe zum Schieberkasten auf einer Ständersäule, an Beleuchtungsmasten, auf Zäunen oder Bauwerken montiert. War der ursprüngliche Werkstoff von Straßenkappen der Grauguss, so werden die Kappen seit etwa 20 Jahren auch mit einem Kunststoffkörper hergestellt. Diese Bauarten haben den Vorteil eines geringeren Gewichtes sowohl für den Transport als auch für das Hantieren beim Einbau. Auch die Klappergeräusche beim Überfahren durch Fahrzeuge werden vermindert.

Üblicherweise werden Kunststoffstraßenkappen derzeit vorwiegend zwei Basiskunststoffen hergestellt. Zum Einen werden sie aus Polyethylen (PE) und zum Anderen aus Polyamid (PA 6.6) hergestellt. Die Hersteller mischen Glasfasern zwischen 3 und 30% zur Erhöhung der statischen Werte bei. Hierdurch ist der Abrieb wesentlich geringer. Thermische Probleme (Formveränderung bei Erhitzung) treten nur bei Polyethylen auf. Polyamid ist auf Grund seiner wesentlich höheren Warmverformungstemperatur bei allen derzeit eingesetzten Bitumenmischungen stabil.

Immer mehr Straßenkappen werden höhenverstellbar eingebaut. Dadurch wird es möglich, problemlos die Straßenkappen oberflächenbündig einzubauen. Ein "Herauswachsen" aus der Straße bei der Ausbildung von Spurrillen wird vermieden. Bei den höhenverstellbaren Straßenkappen ist die Kunststoffkappe, auf Grund Ihres wesentlich geringeren Gewichtes, klar im Vorteil gegenüber Grauguss.

In Deutschland werden Kunststoffstraßenkappen von namhaften Herstellern durch den DVGW geprüft. Grundlage ist die Richtlinie VP 310 für alle Straßenkappen (Grauguss wie Kunststoff) wobei für Polyethylen ein Anhang mit deutlich geringeren Anforderungen im thermischen Bereich geschaffen wurde.

Die Graugussdeckel werden uns noch einige Zeit erhalten bleiben. Auf Grund Ihres Gewichtes sollen Sie dem Sog unter den Kraftfahrzeugen widerstehen. Außerdem sollen zumindest die Deckel von Hydranten durch die Feuerwehr einzuschlagen sein, was bei einem glasfaserarmierten kaum möglich ist.