- Streckung (Tragfläche)
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Die Streckung ist eine Kenngröße für die Schlankheit einer Tragfläche. Sie ist definiert als das Verhältnis des Quadrats der Flügelspannweite zur Flügelfläche oder alternativ auch als Verhältnis von Spannweite zur mittleren Tragflügeltiefe (Seitenverhältnis):
mit
- Λ: Streckung
- b: Spannweite
- A: Flügelfläche
- t: mittlere Tragflügeltiefe
Eine hohe Streckung der Tragfläche verringert den durch Endwirbel hervorgerufenen induzierten Widerstand. Extrem schlanke Flügel bringen jedoch Probleme bei der mechanischer Stabilität des Flügels und bei der Manövrierbarkeit des Flugzeugs. Winglets haben einen Streckungs-vergrößernden Einfluss und bewirken somit eine Reduzierung des induzierten Widerstands.
Die Streckung eines Tragflügels ist wichtig im Unterschallbereich und bei Flugzeugen, die mit hohem Auftriebsbeiwert betrieben werden. Im Überschall gilt dies nicht mehr, wodurch hier auf eine hohe Streckung verzichtet werden kann. Durch eine geringe Streckung kann man im Überschallbereich die aerodynamischen Werte eines Tragflügels fast vollkommen von der Machzahl entkoppeln. Ein Beispiel hierfür ist der Delta-Tragflügel.
Schlanke Flügel mit hoher Streckung findet man bei allen Flugseglern, wie z. B. bei Segelflugzeugen, Albatrossen, Möwen etc. Vögel, welche sich eher durch Flügelschläge fortbewegen, haben ein geringeres Seitenverhältnis, z. B. Krähe.
Literatur
- Ernst Götsch: Luftfahrzeugtechnik. Motorbuchverlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-613-02006-8
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