- Streitfrage
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Eine Streitfrage ist ein Problem, für das zumindest vorläufig keine eindeutige und einhellige Lösung gefunden werden kann.
In der zwischenmenschlichen und politischen Praxis gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Streitfragen zu entscheiden:
- man unterwirft sich einer Autorität, einem Machthaber oder einer Mehrheit;
- man einigt sich auf dem Weg eines Kompromiss- oder Schlichtungsverfahrens.
- (Die dritte logische Position - man verwirft den Standpunkt des uneinsichtigen politischen Gegners und vernichtet dessen Existenz im Krieg - ist in der Theorie verworfen worden und wird nur noch in der Praxis ausgeführt.)
In der wissenschaftlichen und philosophischen Theorie regen Streitfragen dazu an, ihre Entscheidbarkeit zu untersuchen.
So handelt es sich nach der Wissenschaftstheorie Karl Poppers nur dort um ein wissenschaftliches Problem, wo die alternativen Standpunkte grundsätzlich falsifizierbar sind.
Im Gegensatz dazu verhält es sich mit metaphysischen Problemen so, wie Immanuel Kant es im Vorwort seiner "Kritik der reinen Vernunft" klassisch formuliert hat:
- "Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft."
Zitate
- "Vernunft wird ohne Streitgespräch nicht offenbar." (Chinesisches Sprichwort)
Siehe auch
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