Striezl

Striezl

Der Hefezopf (auch: Hefekranz) ist ein besonders geformter Kuchen aus Hefeteig. Im Unterschied zum schweizerischen Zopf ist er süß.

Inhaltsverzeichnis

Zubereitung

Hefezopf aus 5 Strängen geflochten

Ein gesüßter, meist fetthaltiger Hefeteig wird in drei oder mehr Teile aufgeteilt, die zu Strängen gerollt werden. Aus den Teigsträngen wird ein Zopf geflochten, der auch zu einem Kranz geschlossen werden kann.

Die Kunst der Herstellung liegt neben dem eigentlichen Zubereiten auch in den aufwendigen Flechtmustern, die beim Flechten mit mehr als drei Strängen entstehen. Vor dem Backen wird der Zopf mit Milch bestrichen, damit eine gute Bräunung entsteht. Er kann auch mit gehobelten Mandeln bestreut werden. Nach dem Abkühlen wird der Hefezopf in Scheiben geschnitten, die vor dem Verzehr mit Butter bestrichen werden können.

Oft wird der Hefezopf auch mit Rosinen, Schokolade oder Gewürzen verfeinert oder mit verschiedenen Füllungen wie beispielsweise Nüsse oder Mohn gefüllt.

Hefekränze werden häufig zu besonderen Anlässen wie zum Osterfest, zu Neujahr oder zur Taufe gebacken und können auch als Tischdekoration dienen. Zu diesen Anlässen werden die geflochtenen Zöpfe auch vor dem Backen zu Gebilden (zum Beispiel Sterne, Nester oder Körbe) gelegt und unter Umständen nach dem Backen dem Anlass entsprechend mit gefärbten Eiern, Früchten oder anderen dekorativen, meist essbaren Gegenständen gefüllt.

Striezel

Schlesischer Mohnstriezel

Als Striezel oder Strietzel bezeichnet man verschiedene deutsche Backwaren. In Bayern und Österreich wird damit ein Hefezopf bezeichnet. Der sächsische Stollen oder Weihnachststollen wurde früher Striezel genannt. Dagegen hat der schlesische Mohnstriezel keine Zopfform, sondern die einer mit Mohn gefüllten Hefeteigrolle.

Regionale Besonderheiten

Patenkind darf am Neujahrstag den Eierring anschneiden
Österreich
In westlichsten Bundesland Österreichs, in Vorarlberg, werden Hefezöpfe zu Neujahr auch zum Eierring geformt.
Bayern
In Oberfranken gilt der Hefezopf in runder Form (Eierring) als traditionsreiches Ostergebäck. Das Patenkind erhält einen in weißes Tuch eingeschlagen Eierring, in dessen Mitte zwölf gefärbte Ostereier liegen, eines für jeden Monat.
In der Oberpfalz gibt es den Brauch des Spitzlschenkens. Der Tauf- oder Firmpate schenkt seinem Patenkind ein Allerheiligenspitzl, einen großen Hefezopf. Der Feiertag Allerheiligen wird mancherorts auch als Spitzltag bezeichnet. Man sieht in zopfförmigen Gebäcken Grabbeigaben (Haaropferersatz oder Totenspeisungen) früherer Zeit. Diese Totenopfer wurden allmählich durch Geschenke an Arme und Kinder ersetzt.[1]

Quellen

  1. Oberpfalzverein e.V.: Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz. eurotrans-Verlag, Weiden 1995, ISBN 3929318253, S. 161

Weblinks


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