- Strohfirma
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Als Strohmann bezeichnet man einen Platzhalter, der für einen möglichst unerkannt bleibenden Machthaber eine Stelle einnimmt oder eine Rolle spielt.
Herkunft
Der Begriff Strohmann kommt wahrscheinlich von der bildlichen Vorstellung einer Strohpuppe, die an jedem beliebigen Platz aufgestellt werden kann und dem Willen und den Interessen ihres Eigentümers völlig unterworfen ist. Beispielsweise verlangte ein alter Brauch im alten Rom, dass jedes Jahr ein Grieche und eine Griechin von der Brücke in den Fluss gestürzt werden. Da die Römer keine Menschenopfer bringen wollten, warf man aus Stroh geflochtene Figuren ins Wasser.
Eine weitere Ableitung des Begriffes wird in dem Roman Die Richter des Königs von Sandra Lessmann genannt. Nach ihren Recherchen stammt der Begriff aus dem England des 17. Jahrhunderts, wo es Menschen gab, die − gegen Geld − Falschaussagen vor Gericht machten. Als Erkennungszeichen hätten sich diese Menschen Strohhalme in die Schnallen ihrer Schuhe gesteckt. Daraus soll sich der Name abgeleitet haben.
Geschäftsleben
Strohmanngeschäfte werden häufig im Geschäftsleben eingesetzt, wenn der Auftraggeber unerkannt bleiben soll. Rechtlich gesehen wird der Strohmann Dritten gegenüber in eigenem Namen tätig. Tatsächlich handelt er jedoch im Interesse eines anderen. Das durch den Strohmann abgeschlossene Geschäft berechtigt und verpflichtet im Gegensatz zur Stellvertretung nur diesen und nicht den Auftraggeber.
Diese Art von Geschäften sind rechtlich zulässig. Allerdings können dem Strohmann Rechte entzogen werden, die ihm eingeräumt wurden, als von einer eigenständigen Geschäftsführung ausgegangen wurde. So haben alle Strohmänner der La Cosa Nostra in Las Vegas schnell ihre Spielbank-Lizenz wieder verloren, bzw. wurden ins Black Book eingetragen, wie ihre Auftraggeber. Einer der bekannten Strohmänner in Las Vegas war u.a. der Immobilienhändler Allen Glick.
Eine legale und weithin anerkannte Form des Strohmannes ist der Treuhänder, der seine Funktion im Rahmen der Gesetze auszuüben hat.
Umgangssprache
Der Begriff wird umgangssprachlich vielfach benutzt; fehlt zum Beispiel zum Skat ein dritter Mitspieler, so gibt es Zusatzregeln für „Skat mit einem Strohmann“.
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