Stromprüfer

Stromprüfer
Phasenprüfer
Phasenprüfer im Einsatz. Die Glimmlampe leuchtet nur leicht.

Ein Phasenprüfer (unexakt auch Spannungsprüfer, nach VDE 0680 Teil 6 Einpolige Spannungsprüfer bis 250 V Wechselspannung) ist ein kleines, einfaches Prüfmittel zum Feststellen von Wechselspannungen im Niederspannungsbereich von 100 V bis zu 250 V gegen Erdpotential. Typischerweise wird er bei einfachen Spannungsprüfungen in Niederspannungsnetzen der öffentlichen Stromversorgung verwendet.

Phasenprüfer bestehen aus einer kleinen Glimmlampe und einem Vorwiderstand im Bereich von 820 kΩ bis 1 MΩ, die in ein Schraubendreher-ähnliches Gehäuse eingebaut sind. Die Spitze des Phasenprüfers wird zur Messung an einen Kontakt (zum Beispiel einer Steckdose) gehalten. Das andere Ende des Phasenprüfers wird mit einem Finger leicht berührt. Ist der Steckdosenkontakt ein Außenleiter („Phase“), leuchtet die Glimmlampe auf.

Der Strom, der über den Fingerkontakt fließt, kommt durch die elektrische Kapazität und den Widerstand (z. B. über die Schuhe) zur Erde zustande; er liegt typischerweise im µA-Bereich und ist für den Menschen unbedenklich.

Beim Kontaktieren der Spitze des Phasenprüfers mit dem Neutralleiter oder dem Schutzleiter leuchtet die Glimmlampe nicht, da deren Potential mit dem Erdpotential übereinstimmt.

Allerdings darf man sich keinesfalls darauf verlassen, dass eine Leitung spannungsfrei ist, wenn die Glimmlampe nicht leuchtet, da der Stromfluss von Übergangswiderständen (Fingerfeuchtigkeit, Schuhsohle, Fußbodenaufbau) und auch von den örtlichen Feldverhältnissen abhängig ist. Umgekehrt kann es vorkommen, dass an einem unbenutzten Leiter eine Spannung angezeigt wird, wenn dieser seinerseits zum Beispiel durch parallelen Verlauf eine Kapazität zu einem Außenleiter hat.

Leuchtet die Glimmlampe auch am Neutralleiter und/oder Schutzleiter auf, liegt ein Fehler vor – es sei denn, es herrschen örtlich Feldverhältnisse, die im menschlichen Körper eine Spannung gegenüber Erde erzeugen. Eine korrekte Schutzerdung kann mit dem Spannungsprüfer nicht nachgewiesen werden – Schutzleiterprüfungen erfordern einen Stromfluss und eine Messung des Schleifenwiderstandes.

Erdungsfehler müssen durch eine Elektrofachkraft beseitigt werden, der betreffende Anlagenteil (z. B. Steckdose) ist bis dahin gegen Weiterbenutzung zu sichern. Im IT-System gibt es keine Spannung gegen Erde, die Glimmlampe im Phasenprüfer kann jedoch unter Umständen dennoch leuchten, da sich durch Kapazitäten gegen Erde im IT-Netz ein gewisses Potential einstellt.

Für eine verlässliche Spannungsprüfung sind Phasenprüfer ungeeignet, sie werden daher auch gerne als Lügenstift, Lügenbeutel oder Schätzgerät bezeichnet. Eine wirkliche Spannungsprüfung oder Messung der elektrische Spannung ist mit einem Spannungsmessgerät möglich. Bei Bedarf kann durch eine Referenzmessung auch die Funktion des Spannungsmessgerätes sichergestellt werden. Spannungsmessgeräte sind auch dadurch, dass kein Strom über den menschlichen Körper fließt, sicherer – ein defekter Phasenprüfer, etwa bei fehlerhaftem Vorwiderstand, kann zu Stromunfällen führen.


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