Strumpffabrik

Strumpffabrik

Erste englische Strumpffabriken waren 1853 und 1854 gegründet worden.

1857 entwickelte Arthur Paget in Loughborough für die um die Existenz ringenden Wirker einen selbsttätigen Wirkstuhl. Er sollte die Besitzer in den Stand versetzen sich gegen Konkurren aus England durchsetzen. Der Paget-Stuhl wurde mit Hilfe einer Kurbel betrieben. Auf den ersten Paget-Stühlen konnte nur ein Strumpf gefertigt werden. Die Stärke des Paget-Systems lag jedoch in der Arbeitsteilung. Dadurch ließ sich die Fabrikation regulär gewirkter Strümpfe wesentlich verbilligen.

C. G. Mosig verbesserte 1869 die mit Wasser- oder Dampfkraft angetriebene Paget-Stühle durch die gleichzeitige Herstellung von bis zu vier gewirkten Strümpfen. Obwohl sie effizient arbeiteten, waren sie kompliziert bei der Einrichtung und der Bedienung. Weitere Verbesserungen erfolgten durch den Franzosen Linard Hubert 1868. Er führte die "französische Minderung" ein - der Fußteil konnte nun automatisch mit hergestellt werden. Bis weit in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts findet man Feinstrümpfe, Cottonstrümpfe, die derart gemindert wurden.

1875 erhielt die Firma Brauer und Ludwig in Chemnitz Patente zur Erzeugung vielfarbiger Ringelmuster und einfacher Pressmuster. 1875 erhielt Fabrikant Poron Frères in Troyes ein Patent zur Herstellung von gerippten Strümpfen mit so genannten Patenträndern. 1860 - 1864 konstruierte William Cotton (England) die "Cottonmaschine" und erhielt auf seine Wirkmaschine mit senkrechter Nadelbarre und Kraftantrieb ein Patent. Die Erfindung der Cottonmaschine war von weittragender Bedeutung für den Großbetrieb, da auf ihr gleichzeitig bis zu 36 Strumpflängen selbsttätig mindernd hergestellt werden konnten und sie somit für die Massenproduktion eigneten.

1922 wurde eine Einrichtung und ein Verfahren zum Einlegen eines Gummifadens in Ränderwirkware geschaffen. 1925 wurde von der Firma Hilscher in Chemnitz die Flach-Ränder-Maschine zur Herstellung gerippter Bänder für gerippte Strumpfwaren hergestellt. Derart hergestellte Waren haben eine große Querelastizität und lassen sich bis zu 100% dehnen. 1927 wurde von der Société Générale de Bonneterie in Troyes eine Vorrichtung zur Herstellung gerippter Strümpfe auf Cottonmaschinen erfunden. 1938 war auf den Cottonmaschinen mit dem mechanischen Aufdecken von Platinenmaschen die Herstellung komplizierter und feiner Strukturmuster, so genannter Ananasmuster möglich geworden.

Mit dem Aufkommen vollautomatischer Rundstrickmaschinen zur Herstellung von nahtlosen Damen-Feinstrümpfen um 1952 wurden die bislang zur Feinstrumpfherstellung verwendeten Cottonmaschinen allmählich ersetzt.

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