Brünlos

Brünlos
Brünlos
Stadt Zwönitz
Koordinaten: 50° 41′ N, 12° 49′ O50.68522937666712.816013097778Koordinaten: 50° 41′ 7″ N, 12° 48′ 58″ O
Fläche: 7,35 km²
Eingemeindung: 1. Nov. 1999
Postleitzahl: 08297
Vorwahl: 037754

Brünlos ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Zwönitz im Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Waldhufendorf Brünlos liegt südöstlich von Stollberg in einem Nebental des Zwönitzbaches.

Nachbarorte

Hoheneck Thalheim
Mitteldorf Nachbargemeinden
Gablenz Niederzwönitz Dorfchemnitz

Geschichte

Kirche in Brünlos

Die Ersterwähnung als Průnlis datiert von 1460. Der Ortsname Brünlos wird als Ort an einem Brünnlien bzw. eines Quellbachs gedeutet. 1539 ging das Dorf aus dem Besitz des Ritterguts Stollberg in die landesherrliche Amtsverwaltung des Kurfürstentums Sachsen über. Im zugehörigen Gemeindewald wurde Bergbau auf Waschstein, einer Art Raseneisenstein, betrieben. Es wird vermutet, dass der Thalheimer Eisenhammer dieses Vorkommen nutzte. Haupterwerb der Bevölkerung war neben der Landwirtschaft vor allem der Holz- und Torfhandel sowie die Strumpfwirkerei als Lohnarbeit. In den 66 Häuslerbauten standen um 1840 zahlreiche Walzenstühle. Ausgang des 19. Jahrhunderts wurden fünf Strumpffabriken gegründet. Während der DDR gehörten diese zum VEB Kombinat Esda, Strumpffabrik Ernst Roscher in Gornau sowie zur VEB Strumpffabrik Brünlos. Der Industriezweig kam nach der Wende komplett zum Erliegen.

Auf die ursprünglich 16 Bauerngüter verteilte sich eine Feldflur von 735 ha. Bereits 1953 wurde von zunächst drei Bauern die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Freundschaft gegründet. Diese erhielt 1960 den Orden Banner der Arbeit und bewirtschaftete 1962 die Fluren von Günsdorf, Dorfchemnitz und Hoheneck mit insgesamt 864 ha und 240 Mitgliedern. Die Verwaltung dieser LPG wurde nach der Zusammenlegung mit den Nachbardörfern nach Dorfchemnitz verlegt. Eine zweite LPG mit Namen Heimatscholle bewirtschaftete ab 1960 140 ha Land.

Die Kirche von Brünlos war zunächst eine Filialkirche der Stollberger St. Jacobikirche. Die Dorfkirche stammt in ihrem Kern aus dem 15. Jahrhundert, wurde aber zuletzt 1832/33 umfangreich erneuert. Erst 1893 konnte sich Brünlos von seiner Mutterkirche lösen und wurde eigenständige Parochie. Die Orgel wurde 1893 von Johann Kralapp errichtet. In ihrer äußeren Erscheinung ist die Brünloser Kirche eine typische erzgebirgische Dorfkirche mit Dachreiter. An historischer Ausstattung sind zwei Altarfiguren aus dem 15. Jahrhundert und der Taufstein um 1600 vorhanden.[1]

Seit 1. November 1999 ist Brünlos ein Ortsteil der Stadt Zwönitz.[2]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [3]
1551 18 besessene Mann, 42 Inwohner
1764 17 besessene Mann, 23 Häusler, 2 Gärtner, 8 ¼ Hufen
1834 549
1871 954
Jahr Einwohnerzahl
1890 1401
1910 1444
1925 1443
1939 1776
Jahr Einwohnerzahl
1946 1888
1950 1932
1964 1677
1990 1356

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gunter Lasch, Gerd Freitag: 525 Jahre 1486–2011 Brünloser Geschichten. Zwönitz, 2011.
  • Brünnlos. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 14. Band, Zwickau 1827, S. 702 f.
  • Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1980 (Werte unserer Heimat. Band 31). S. 50f.
  • Richard Steche: Brünlos. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 6.

Weblinks

 Commons: Brünlos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brünloser Kirche
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. vgl. Brünlos im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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