Städtische Bahn Cuxhaven

Städtische Bahn Cuxhaven

Die Städtische Bahn Cuxhaven war eine Straßenbahn in der Stadt Cuxhaven, die damals zu Hamburg gehörte. Da die Strecke sich im Besitz der Kriegsmarine befand und vom Hauptbahnhof am Fort Grimmershörn vorbei zum Fort Kugelbake führte, wurde sie im Volksmund auch als Kanonenbahn bezeichnet. Die Bahn konnte lediglich vier Wochen lang genutzt werden. Sie stand unter dem Vorbehalt, „dass der Betrieb unverzüglich einzustellen war, sobald die Marine Eigenbedarf anmeldete.“[1]

Geschichte

Die fünf Kilometer lange Strecke zwischen dem Fort Kugelbake und dem Bahnhof in Cuxhaven wurde 1899 zum Transport von Waffen und Munition gebaut. Im Jahr 1911 führte der Magistrat der Stadt erste Gespräche zwecks der Einrichtung einer Straßenbahn auf diesem Streckenabschnitt. 1912 wurden erste Verhandlungen mit der Marine durchgeführt. Da man die Verlegung eigener Gleise und die Einrichtung einer O-Bus-Strecke als zu teuer ansah, wurde die Strecke zum Fort immer wieder in Betracht gezogen. Nachdem die Marine 1913 unter gewissen Auflagen gestattete einen Betrieb zuzulassen, beschloss der Magistrat mit großer Mehrheit die Straßenbahn einzuführen.

Für den Betrieb waren zunächst gebrauchte Fahrzeuge der Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn vorgesehen.[2] Diese Fahrzeuge wurden zwar elektrisch betrieben, waren aber für die Stromversorgung mit einem so genannten Benzolmotor ausgestattet, welcher mittels eines Dynamos den Strom selbst erzeugte. Der Bau für eine Wagenhalle wurde am 19. März 1914 ausgeschrieben. Die Genehmigung der Stadt Hamburg wurde am 5. Mai 1914 für eine Dauer von zehn Jahren erteilt. Ende Mai erhielt die Stadt auch die vorläufige Genehmigung durch das Militär. Im Vertrag wurde festgelegt, dass der Betrieb unverzüglich einzustellen sei, sobald die Marine Eigenbedarf anmeldete. Zudem wurde die Stadt verpflichtet, die Abstell- und Ausweichgleise auf eigene Kosten zu errichten und die Unterhaltskosten zu 80 Prozent zu übernehmen. Die Eröffnung war für den Beginn der Badesaison geplant. Die Fahrzeuge trafen am 17. Juni ein und man begann am 24. Juni mit der Schulung der Fahrer. Am 6. Juli 1914 um 6:22 startete auf einem Abschnitt der Straßenbahnbetrieb.

Die Fahrzeit der Bahn betrug zwischen 13 und 15 Minuten. Sie hatte insgesamt 15 Haltepunkte.

Am 2. August 1914 kam es bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zur Einstellung des Betriebes. Nach Ende des Krieges fanden sich keine Interessenten mehr für die Wiederaufnahme des Betriebes. Am 19. Dezember 1919 wurde auf der Strecke eine Buslinie eingerichtet. Die Wagen wurden 1921 an die Moerser Kreisbahn verkauft.

Die Bahn hatte allerdings in dieser Zeit 6.969,10 Reichsmark eingenommen und damit die Erwartungen übertroffen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die kurze Geschichte der Cuxhavener Straßenbahn
  2. Joachim Kubig: 70 Jahre Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Heft 5, 1982, S. 118.

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