- Baiat
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Baiat (arabisch بيعة, DMG baiʿat – deutsch Treuegelöbnis, Gefolgseid, Loyalität) bezeichnet im Islam ursprünglich das Gefolgschaftsversprechen der ersten Muslime gegenüber dem Propheten Mohammed.
Es gibt Tariqas (zum Beispiel Sufis), bei denen ein zusätzliches Treuegelöbnis (Baiat) auf den Scheich geleistet wird. Auch die Ahmadiyya Muslim Jamaat kennt ein Baiat auf den Khalifat ul-Massih.
Herkunft
Das Baiat entwickelte sich in mittelgroßen Dörfern des Nahen Ostens, die üblicherweise in Clans oder Stämme aufgeteilt waren. In unsicheren, von vielen Gefahren geprägten Verhältnissen hing viel davon ab, Zerwürfnisse innerhalb der Stammesgesellschaft zu verhindern. Herrschaft entsprang so der Konsensbildung. In ständigen Verhandlungen mit den Vertretern anderer Clans mussten Probleme diskutiert, Kompromisse ausgehandelt, Einvernehmen geschaffen werden. Im Gegenzug verpflichtete man sich zu persönlicher Loyalität gegenüber dem Anführer.
Diese Verfahren fanden Eingang in den Islam. Der Anführer erlangt seine Stellung durch den Konsens der Ältesten und bleibt im Amt aufgrund des Einverständnisses der Gemeinschaft (Umma).[1]
Einzelnachweis
- ↑ Der Islam und der Westen. Die bewaffneten Missionare., Die Zeit 06/2003
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