Stöchiometrisch

Stöchiometrisch

Stöchiometrisch (bedeutet kurz „nach quantitativen Gesetzen reagierend“) kann

  • einerseits im Sinn von der „chemischen Stöchiometrie entsprechend“ verwendet werden (z. B.: bei der stöchiometrischen oder unstöchiometrischen Zugabe eines Reagenz zu einer Reaktion)
  • andererseits das prinzipielle Vorliegen (bzw. Fehlen bei unstöchiometrisch) von Stöchiometrie in einer Verbindung bezeichnen.

Während unter stöchiometrischen Verbindungen „klassische“ Moleküle verstanden werden, können unstöchiometrische Verbindungen nicht als Moleküle im eigentlichen Sinne betrachtet werden. Solche Verbindungen sind oft kristalline Phasen wechselnder Zusammensetzung wie isomorphe Verbindungen (Isomorphie), Einlagerungsmischkristalle mit Zwischengitteratomen, Substitutionsmischkristalle (Austausch von Atomen im Kristallgitter), Halbleiter, usw..

In der chemischen Schreibweise wird das Fehlen von Stöchiometrie durch Variablen ausgedrückt: z. B. CuxNi1-x

Nichtstöchiometrie ist vor allem bei Substanzen mit Metall- oder Nebenvalenzbindung (chemische Bindung) weit verbreitet und besonders bei Chalkogeniden, bei Metallhydriden, -boriden, -carbiden, -siliciden und -phosphiden, Einschlussverbindungen, feste Lösungen von Gasen in Metallen, beim Auftreten von Kristallbaufehlern, Mischkristallen und Legierungen sowie bei Verbindungen, die zusätzlich variable Mengen eines weiteren Metalls aufnehmen (z. B. Wolframbronzen MxWO3, mit M = Alkalimetall, Cu, Ag, Ti oder Pb) häufig anzutreffen.


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