- Störklappen
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Bei Flugzeugen sind Störklappen (engl. spoiler) bewegliche Klappen auf der Tragflächenoberseite. Beim teilweisen Ausfahren im Flug verringern sie den Auftrieb der Tragflächen und ermöglichen durch Verschlechterung des sog. Gleitwinkels ein Sinken ohne Gefälle im Passagierraum zu erzeugen. Wird dabei der Anstellwinkel erhöht, hält das Flugzeug die Höhe und baut Geschwindigkeit durch den höheren Luftwiderstand ab. Im Gegensatz zu Luftbremsen erhöht sich allerdings nur in geringem Umfang der Luftwiderstand.
Nach dem Aufsetzen werden die Spoiler augenblicklich voll ausgefahren, um den Auftrieb der Tragflächen stark zu reduzieren und gleichzeitig den Luftwiderstand zu erhöhen. Dies sorgt für eine bessere Bodenhaftung der Räder auf der Landebahn, so dass die Flugzeugbremse stärker verzögern kann. Außerdem wird damit eine "Sprunglandung" vermieden.
Spoiler werden außerdem zur Unterstützung der Flugsteuerung verwendet. So wird beim Rollen einerseits der geringere Luftwiderstand des sich senkenden (kurveninneren) Flügels durch leicht aufgestellte Spoiler gegenüber dem anderen kompensiert, zum anderen wird durch den geringeren Auftrieb dieses Flügels schneller gerollt. Man unterscheidet zwischen Flight Spoiler und Ground Spoiler (werden nur zur Landung verwendet). Die Summe aller Störklappen nennt man irritierenderweise Speed Brake System (Luftbremsensystem).
Störklappen wurden ursprünglich als Sturzflugbremsen von Hans Jacobs entwickelt, um nach dem Verlust der Kontrolle über das Flugzeug nach z. B. Einflug in eine Wolke ein Überschreiten der maximalen Fluggeschwindigkeit im Sturzflug zu verhindern, was in den dreißiger Jahren viele Segelflugpiloten durch Luftzerleger das Leben gekostet hatte.
Siehe auch
Literatur
- Götsch, Ernst - Luftfahrzeugtechnik, Motorbuchverlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02006-8
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