Sulz (Oberelsass)

Sulz (Oberelsass)
Soultz-Haut-Rhin
Wappen von Soultz-Haut-Rhin
Soultz-Haut-Rhin (Frankreich)
DEC
Soultz-Haut-Rhin
Region Elsass
Département Haut-Rhin
Arrondissement Guebwiller
Kanton Soultz-Haut-Rhin
Koordinaten 47° 53′ N, 7° 14′ O47.8866666666677.2297222222222270Koordinaten: 47° 53′ N, 7° 14′ O
Höhe 239 bis 1421 m
Fläche 29,56 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(2006)
7.072 Einwohner
239 Einw./km²
Postleitzahl 68360
INSEE-Code 68315
Website www.soultz68.fr
Burg Bucheneck (Historisches Museum)

Soultz-Haut-Rhin (deutsch: Sulz/Oberelsass) ist eine Stadt in der französischen Region Elsass im Département Haut-Rhin. Sie ist ein Teil des Arrondissements Guebwiller, dieses besteht aus vier Kantonen, sie ist Hauptort (frz.: chef-lieu) des Kantons Soultz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Soultz liegt am Fuße der Vogesen, am Eingang des Lauchtals (auch Florival genannt). Die von Reben umgebene Stadt befindet sich an der elsässischen Weinstraße. Das Stadtgebiet von Sultz reicht bis zum Großen Belchen (fr: Grand Ballon), dem höchste Gipfel der Vogesen (1424 m). Die Gemeinde liegt im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

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  • 667: Erste schriftliche Zeugnisse von Sulza, was soviel bedeutet wie „Gesalzene Quelle“. Damals ist Soultz von der Abtei Ebersmunster abhängig.
  • Um 1015: Soultz gehört zum Besitz des Bischofs von Straßburg.
  • Anfang des 12. Jahrhunderts: Die Ritter-Mönche des Ordens des heiligen Johannes zu Jerusalem (Malteserorden) gründen ihre Komturei im Norden von Soultz. Soultz war damals eine der zehn bedeutsamsten Komtureien des Elsass. In diesem Gebäude befindet sich heute die „Nef des Jouets“ (Spielzeug Schiff), ein Spielzeugmuseum.
  • Um 1250 wird eine Befestigungsmauer um Soultz gebaut. Soultz erhält dann das Stadtrecht.
  • 1322–1350: Mehrere Pestepidemien.
  • 1337: Große Hungersnot; die Bauern belagern die Stadt.
  • 1489: Fertigstellung der heutigen „Saint-Maurice“- (Heiliger-Maurizius-) Kirche (der zweite Stock des Glockenturms stammt aber von 1610).
  • 1525: Bauernkrieg -- mit Hilfe von Bürgern gelingt es den Bauern in die Stadt zu gelangen und dort hauptsächlich die Klöster zu überfallen und zu plündern.
  • Dreißigjähriger Krieg: Erneut wird die Stadt von einer Reihe von Unglücken heimgesucht. Im Jahre 1634 wird die Bevölkerung von einer fürchterlichen Pestepidemie dezimiert und viele der Überlebenden fliehen aus der Stadt wo Not, Angst und Tod herrschen. Die fast unbewohnte Stadt wird von den Österreichern am 4. Februar 1634 eingenommen.
    Der Anschluss des Elsass an Frankreich im Jahre 1648 (Westfälischer Frieden) hat keinen Einfluss auf die Lebensweise und die politische Struktur. Die Stadt belebt sich erst wieder in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als neue Familien, hauptsächlich Schweizer die vom Kalvinismus vertrieben wurden, nach Soultz ziehen.
    Erwähnenswert ist eine Schlacht im Jahr 1652, als ein Angriff der Lothringer abgewehrt wurde. Auf ihrer überstürzten Flucht ließen die Angreifer ihre an die Stadtmauern gelehnten Leitern und ihre Gefallenen zurück.
    Der Spitzname der Soultzer, „Babbaschlacker“ („Brei-Lecker“), stammt auch aus dieser Zeit. Damals wurde Soultz von schwedischen Truppen belagert und die Frauen waren alleine zurück geblieben, da die Männer auf den Feldern arbeiteten. Als der Angriff begann, warfen die Frauen eine Mischung aus kochendem Öl und Mehl auf die Angreifer um die Erstürmung der Stadt zu verhindern.
  • Um 1770 erlebt Soultz endlich eine neue Periode des Wohlstands. Mehrere schöne Gebäude aus dieser Zeit zeugen davon.
  • 1789: Französische Revolution -- alle Güter der Kirche und des Adels werden beschlagnahmt und die Orden aufgelöst. Die Komanderie des Malteserordens wird verkauft und alle Kapellen zerstört. Die meisten Wappen der adligen Familien verschwinden und sind für immer verloren.
    1796 zieht der Bischof Marc-Antoine Berdolet nach Soultz. Die Stadt wird also Bischofssitz, bleibt dies jedoch nur bis 1801, als dieser nach Aachen verlegt wird. 1805 wird die Soultz dann aus der Diözese von Basel herausgelöst und der von Straßburg angeschlossen.
  • 19. Jahrhundert:
    1856 wird auf dem Marktplatz ein neues Rathaus errichtet, nachdem ein ganzes Viertel alter Häuser abgerissen wurde. 1878 kommt noch der große Springbrunnen mit einer Statue des Heiligen Maurizius hinzu. Der Platz hat damals sein heutiges Gesicht erhalten.
    Während des Industriezeitalters entstehen in Soultz diverse Fabriken. Eine bedeutende Seidenweberei sowie eine Gießerei bringen Wohlstand nach Soultz und die Einwohnerzahl erreicht 3000. Das Bürgertum beteiligt sich an der Urbanisation der Stadt.
    1870 gibt es ein paar Zwischenfälle mit den anrückenden preußischen Truppen. Dr. West, der stellvertretende Bürgermeister, nimmt sich das Leben wegen Meinungsverschiedenheiten mit der neuen Autorität.
    Im Jahre 1880 zählt Soultz 4000 Einwohner, vier mal mehr als im 17. Jahrhundert. Die handwerklichen Werkstätten in den Bereichen Weberei und Gießerei werden immer bedeutender und wandeln sich in Fabriken um, Telegraf und Telefon halten Einzug.
    1898 werden Wasserleitungen gelegt. Die Haushalte haben jetzt fließendes Trinkwasser.
  • 20. Jahrhundert: zwischen den Fronten
    1914–1918: Die schweren Kämpfe um den nahe gelegenen Berg Hartmannswillerkopf fordern mit mehreren Toten und vielen zerstörten Häusern ihren Tribut. 1917 kommt es zu einem kritischen Moment: Die Evakuierung der Stadt steht bevor, wird aber schließlich nicht durchgeführt. Am 17. November 1918 marschieren in Soultz wieder französische Truppen ein.
    Die Wirtschaftskrise von 1932 trifft die Stadt schwer. Die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch und die Finanzen der Stadt gehen in die Brüche.
    1940–1945: Wieder fallen Granaten auf die Stadt, es gibt ein paar Tote. Die Deutschen besetzen die Stadt erneut. Am 4. Februar 1945 wird Soultz von französischen Einheiten der 4. Marokkanischen Gebirgs-Division befreit.
Gotische Kirche St-Maurice

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Maurice (1270–1489)
  • Burg Bucheneck (Historisches Museum)
  • Ehemalige Komturei des Malteserordens, heute Nef des Jouets (Spielzeugmuseum)
  • Ehemalige Synagoge in der Rue du Temple
  • Storchenaufzucht

Söhne und Töchter der Stadt

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