Susquehannock

Susquehannock
Susquehannock

Die Susquehannock, auch Susquehanna, ab 1700 meistens Conestoga genannt, waren ein nordamerikanischer Indianer-Stamm der Irokesen-Sprachfamilie.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Der Name bedeutet soviel wie "Volk des matschigen Flusses" und leitet sich aus der Namensgebung benachbarter Algonkin-Stämme ab. Es ist nicht überliefert, welchen Namen sich die Susquehannock selbst gaben. Von den Europäern wurden sie verschiedentlich benannt:

Die Franzosen nannten sie Andaste , abgeleitet von Andastoerrhonon ="Volk des schwarzen Dachfirsts", wie die Wyandot, Handelspartner der Franzosen die Susquehannock bezeichneten.

Von den Niederländern und Schweden wurden sie nach dem Lenni Lenape Wort für "verräterisch" oder "heimtückisch, listig" Minqua genannt. Später unterschieden sie zwischen Weißen Minqua (Susquehannock) und den Schwarzen Minqua, die weiter im Westen lebten und vielleicht eine Gruppe der Erie waren.

Die Engländer von Maryland und Virginia nannten sie Susquehannock , die Engländer in Pennsylvania hingegen Conestoga (von Kanastoge=Platz des versenkten Mastes/Stabs", dem Namen eines Dorfes der Susquehannock in Pennsylvania).

Stämme der Susquehannock

Um 1600 zählten die Susquehannock etwa 6.000 bis 7.000 Mitglieder und waren höchstwahrscheinlich eine lose Konföderation von fünf größeren Stämmen, die in etwa 20, von Palisaden geschützten Dörfern lebten. Ihr Stammesgebiet erstreckte sich beiderseits des Susquehanna River und dessen Nebenflüssen, vom Süden des Staates New York, über Pennsylvania bis nach Maryland zur Mündung des Susquehanna am nördlichen Ende der Chesapeake Bay. Im 17. Jahrhundert zählten sie, trotz ihrer inländischen Lage, zu den bedeutendsten Handelspartnern der europäischen Siedler.

Folgende Stämme werden allgemein zu den Susquehannock gezählt:

  • Akhrakuaeronon (Atrakwaeronnon)
  • Akwinoshioni
  • Atquanachuke
  • Attaock
  • Carantouan
  • Cepowig
  • Junita (Ihonado)
  • Kaiquariegehaga
  • Ohongeoguena (Ohongeeoquena)
  • Oscalui
  • Quadroque
  • Sasquesahanough
  • Sconondihago (Seconondihago or Skonedidehaga)
  • Serosquacke
  • Takoulguehronnon
  • Tehaque
  • Tesinigh
  • Unquehiett
  • Usququhaga
  • Utchowig
  • Wyoming
  • Wysox

Diese Anzahl dezimierte sich durch Epidemien und Kriege mit anderen Stämmen bis 1700 auf ungefähr 300 Krieger. Die letzten 20 Susquehannock (damals als Conestoga bezeichnet, der Name Susquehannock war nicht mehr gebräuchlich) wurden schließlich um 1763 von den Kolonisten ermordet.

Lebensweise

Obwohl sie heute (fast) vollständig vergessen sind, waren die Susquehannock einer der gefährlichsten und furchterregendsten Stämme der Region entlang der mittleren Atlantikküste während des Erstkontakts mit den Europäern. Die Susquehannock wurden als nobel, wagemutig, aber auch als aggressiv, kriegerisch, gebieterisch (herrisch) und als erbitterte Feinde der Irokesen beschrieben. Überdies wird berichtet, dass sie über besonders ausgefeilte und variable Waffen verfügten. Zudem beeindruckte die Engländer und Schweden ihre enorme Körpergröße, die sie von den benachbarten Stämmen unterschied.

Die beständigen Kriege der Irokesisch-sprachigen Völker untereinander, gab ihnen eine militärische Überlegenheit gegenüber ihren mehr friedvollen, zu den Algonkin gehörenden, Nachbarstämmen im Osten und Süden. Ihre oft groß angelegten Kriegszüge, organisierten sie minutiös. Für den schnellen Transport der Krieger sowie deren Verpflegung nutzten sie ihre Kanus und konnten in dem wasserreichen Gebiet so in kürzester Zeit große Strecken überbrücken. So attackierten sie fast routinemäßig die Lenni Lenape-Stämme entlang des Delaware River und zogen den Susquehanna River hinunter, um die dort lebenden Nanticoke, Conoy und Powhatan zu terrorisieren. Zudem bekriegten sie auch die Mahican, die im Hudson Valley lebten.

Die Susquehannock lebten in großen, befestigten Dörfern entlang des Susquehanna River und dessen Nebenflüssen in Pennsylvania bis in den Süden des Staates New York. Wie weit nach Westen ihr Territorium sich tatsächlich erstreckte, ist nicht sicher. Jedenfalls erstreckte es sich so weit nach Westen, so dass sie Verbündete und Handelspartner der Erie im nördlichen Ohio sowie der Wyandot und Attiwandaronon Neutral im südlichen Ontario.

Obwohl wenig über ihre sozio-politische Organisation bekannt ist, dürfte sie sich nicht wesentlich von der anderer irokesischer Völker unterschieden haben. Es gab mehrere Stämme, die sich wiederum in matrilinearen (die Herkunft leitet sich von der Mutter her) Clans unterteilten. Schildkröte, Fuchs und Wolf werden als mögliche Namen der Clans genannt. Wie andere Stämme des nordöstlichen Waldlands und der Atlantikküste auch, betrieben die Susquehannock großangelegten Ackerbau. Im Frühling pflanzten sie Mais, Bohnen und Kürbisse auf ihren Feldern in der Nähe ihrer Dörfer. Nachdem sie die Saat ausgebracht hatten, zogen im Sommer viele Gruppen nach Süden zur Chesapeake Bay um zu fischen sowie Muscheln, Schalentiere und Krebse zu sammeln. Im Herbst kehrten sie zu ihren Dörfern und Felder zurück, um die Ernte einzubringen sowie auf die Jagd zu gehen.

Geschichte

Erste Kontakte

Die Susquehannock waren wahrscheinlich bereits vor den ersten Kontakten mit Europäern, enge Freunde und Verbündete der Wyandot und Attiwandaronon und erbitterte Feinde der Irokesen. Obwohl die Susquehannock den Mohawk, die zur Irokesen-Liga gehörten, im 16. Jahrhundert eine schwere Niederlage beibrachten, waren sie wegen der ständigen Kriege mit den Irokesen gezwungen, um 1570 nach Süden ins untere Susquehanna Valley auszuweichen. Ab nun waren sie bemüht, durch ständige Überfälle und Kriegszüge, eine Art Hegemonie über die benachbarten Algonkin-Stämme zu erlangen.

Die Powhatan kannten die Susquehannock (sie bezeichneten sie übrigens als Kannibalen) aus schmerzvoller Erfahrung, und hatten daher ihre Dörfer und Siedlungen von der Küste ins Inland verlegt, um diese vor den Kriegsgruppen der Susquehannock, die die Küste mit ihren Kriegskanus heimsuchten, zu beschützen. Daher hatten die Powhatan zunächst nichts gegen englische Siedlungen in Virginia, da sie auf zusätzliche Hilfe gegen ihre Feinde hofften. Trotzdem überfielen die Susquehannock weiterhin Dörfer der Powhatan, besonders die der Potomac, im nördlichen Virginia.

Um auch am lukrativen Pelzhandel teilhaben zu können, errichteten die Niederländer am Hudson River eine Handelsstation und handelten mit den Lenni Lenape am unteren Delaware River und der Delaware Bay. Die Franzosen wiederum hatten feste Handelsbeziehungen mit den Wyandot geknüpft und eine Siedlung bei Quebec am St. Lawrence River errichtet.

Als Franzosen 1615 den Niagara River überquerten, erreichten sie die Susquehannock und versuchten, diese als Handelspartner zu gewinnen. Zudem bot sich den Franzosen die Möglichkeit, die Irokesen in einen Zweifrontenkrieg mit den südlich lebenden Susquehannock zusammen mit deren nördlichen und westlichen Verbündeten, den Wyandot, Attiwandaronon und Erie, zu zwingen. Diese neue Allianz (und mögliche Konkurrenz der Franzosen) brachte die Niederländer dazu, die Mohawk aktiv in ihren Kriegen gegen die Susquehannock zu unterstützen. Trotz ihrer isolierten Lage und ihrer relativ kleinen Zahl, gelang es den Susquehannock wichtige Handelspartner aller miteinander konkurrierender Europäer zu werden - der Engländer, Franzosen als auch der Niederländer.

Währenddessen (1624 - 1628) bekämpften die Irokesen die mächtige Mahican-Konföderation, um Zugang zum Handel mit den Niederländern zu bekommen. Nachdem die Mahican besiegt waren, wurden die Mohawk zum wichtigsten Handelspartner der Niederländer im Hudson Valley. Die Susquehannock hingegen begannen 1626 die zahlreichen - aber friedfertigen und unorganisierten - Lenni Lenape zu attackieren, und zwangen diese gegen 1630 südwärts nach Delaware und New Jersey zu ziehen. Die Niederländer waren mit dem Ergebnis zufrieden, als sie entdeckten, dass ihre neuen Handelspartner gute Jäger und Fallensteller waren, und mehr (und bessere) Pelze als die Lenni Lenape zu bieten hatten. Als die Schweden 1638 ihre erste Siedlung am Delaware River errichteten, waren die Lenni Lenape völlig von den Susquehannock unterjocht und benötigten von den Minqua die Erlaubnis, Verträge zu unterzeichnen, so bei der Abtretung des Landes zum Bau von Fort Christina.

Nachdem die Engländer 1625 und in einem zweiten Krieg (1644 - 1646) die Powhatan, die einzige Algonkin-Konföderation stark genug den Susquehannock zu widerstehen, vernichtet hatten, erweiterten diese ihre Jagdgründe südlich bis zum Potomac River. Dies veranlasste die Patuxent, Conoy (Piscataway), Wicomese sowie versprengte kleinere Algonkin-Stämme sich mit den Engländern zu verbünden. Dies hinderte die Susquehannock jedoch nicht mit den Engländern in Virginia, mit den Niederländern als auch mit den Franzosen (durch Vermittlung der Wyandot) in Kanada Handel zu treiben.

Als die englischen Siedlungen immer weiter westwärts ins Territorium der Susquehannock vorrückten, und die Engländer weiterhin ihre Algonkin-Verbündeten beschützten, kam es zu schweren Spannungen, die 1642 zum Krieg führten, als der Gouverneur von Maryland erklärte, die Susquehannock seien Feinde der Kolonie und bei Sichtkontakt sofort zu erschießen. Zwischen 1640 und 1645 gab es keinerlei Handel mit den Engländern, die Susquehannock glichen dies aber mehr als aus, indem sie nun verstärkt die Schweden und Niederländer aufsuchten. 1645 schlossen die Susquehannock Frieden mit Maryland und gaben ihre Landansprüche in Maryland zwischen den Choptank und Patuxent River auf.

Die Biberkriege, erste Auseinandersetzungen (1630–1650)

Um die Pelznachfrage aller vier europäischen Kolonialmächte befriedigen zu können, hatten die Susquehannock bald die ganzen Biberbestände in Pennsylvania ausgerottet, und waren gezwungen, diese durch Handel mit den Erie und den Shawnee oder durch Krieg mit Stämmen im Ohio-Tal zu erwerben. Die sog. Biberkriege waren eine Periode, in der die Stämme der Großen Seen und des Ohio-Tals, aus Konkurrenz um den Pelzhandel gegeneinander extrem grausame Kriege, oft bis zur gegenseitigen Vernichtung, führten. Obwohl die Susquehannock prominent daran teilnahmen, waren die schärfsten Auseinandersetzungen zwischen den Wyandot (die mit den Franzosen handelten) und der Irokesen-Liga (die mit den Niederländern handelten).

Zuerst gaben die Europäer fast keine Waffen an die Stämme aus und beschränkten auch die Anzahl der Munition. Doch als die Engländer versuchten durch Ausgabe von Waffen an die Mohawk diese an sich zu binden, konterten die Niederländer, indem sie ohne Restriktionen den Irokesen Waffen lieferten, die diesen ermöglichte besser bewaffnet, über die Wyandot und deren Verbündete herzufallen. Indem sie die Ängste der rivalisierenden Europäer gegeneinander ausspielten, wurden die Susquehannock von allen Seiten bestens bewaffnet. Zu behaupten, sie seien gut bewaffnet gewesen, wäre eine Untertreibung - eines ihrer Dörfer hatte sogar eine Kanone zur Verteidigung.

Auch die Irokesen hatten ihre Jagdgründe ausgeplündert, und waren gezwungen, die fehlenden Pelze per Handel oder Krieg zu erlangen. Da sie aber nur von feindlichen Stämmen umgeben waren, mussten sie diese entweder unterwerfen oder damit rechnen, selbst zerstört zu werden. Daher konzentrierten sie ihre Attacken zuerst ab 1640 gegen die Wyandot, 1645 isolierten sie sie von den Algonkin, Innu (auch Montagnais genannt) und Franzosen. 1647 organisierten die Irokesen massive Attacken ins Land der Wyandot und zerstörten die Dörfer der Arendahronon.

Während dieser Kriege, standen die Susquehannock den Wyandot als Verbündete bei, doch diese lehnten plötzlich jegliche Hilfe ab, und wurden im Winter von 1648 bis 1649 von den Irokesen völlig überrannt. Den Khionontateronon / Tionontati (von den Franzosen Gens du Petun ="Tabak-Volk" genannt, verkürzt zu Petun, engl.Tobacco Nation) erging es nicht besser, und als die Irokesen 1.000 gefangene Krieger inkorporierten, waren die Susquehannock in großer Gefahr. Als 1650 die westlichen Irokesen (Seneca, Cayuga und Onondaga) die Attiwandaronon angriffen, traten die Susquehannock dem Krieg gegen die Irokesen bei.

Die Biberkriege, Kriege gegen die Irokesen (1630–1675)

Als die Mohawk zusammen mit den Oneida die Susquehannock 1651 jedoch angriffen, konnten sie den Attiwandaronon nicht beistehen, und als die Erie die Unterstützung versagten, waren diese schnell besiegt. Da die Franzosen nach den vernichtenden Siegen der Irokesen über die Wyandot und Attiwandaronon machtlos waren und die Erie von 1653 bis 1656 nun alleine gegen die westlichen Irokesen ums Überleben kämpften, waren die Susquehannock auf sich allein gestellt. Der Krieg gegen die Mohawk und Oneida dauerte noch bis 1656, bis die Susquehannock langsam den östlichen Nebenarm des Susquehanna River hinab ziehen mussten.

Obwohl die Mohawk und ihre Oneida-Verbündeten die Susquehannock niemals wieder bekriegten, übertrug sich der Frieden nicht auf die restlichen Stämme der Irokesen-Liga. Nachdem sie mit den Erie fertig waren, richteten die westlichen Irokesen ihre Aufmerksamkeit auf ihre einzig noch verbliebenen irokesisch-sprachigen Feinde. Da die Susquehannock zudem die Erie und Attiwandaronon in ihren Kriegen unterstützt und deren Flüchtlinge aufgenommen hatten, brach der Krieg 1658 offen aus. Da sie stark in der Minderheit waren, zogen sie ihre Handelspartner, die Shawnee, in die Kämpfe hinein und zwangen die ihnen tributpflichtigen Algonkin-und Sioux-Stämme (Lenni Lenape, Nanticoke, Conoy, Saponi, Tutelo) an ihrer Seite zu kämpfen. Die Irokesen attackierten zuerst die Shawnee, vertrieben sie und zwangen sie, sich in Illinois, Tennessee und South Carolina nieder zu lassen. 1660 überfielen sie die Lenni Lenape im Delaware Valley und verhinderten, dass diese sich aktiv am Krieg beteiligen konnten. Die schwerste Niederlage für die Susquehannock war aber die Pocken-Epidemie von 1661, die ihre Bevölkerung völlig demoralisierte, zersetzte und dezimierte.

Trotzdem konnten sie noch standhalten, da die Engländer in Maryland ihnen Waffen verkauften, damit sie weiterhin als Bollwerk gegen die mit den Niederländern verbündeten Irokesen, dienen konnten. Hierdurch war es den 1663 Susquehannock nochmals möglich eine große Invasion der Irokesen abzuwehren. Als jedoch die Engländer New York (ehemals Nieuw Amsterdam) von den Niederländern übernahmen, schlossen sie sobald eine Allianz mit den Irokesen. Trotzdem erneuerte Maryland seinen Vertrag mit den Susquehannock. Gleichzeitig mit einem erneuten Ausbruch von den Pocken in 1667, schlossen die Irokesen mit den Franzosen und deren indianischen Verbündeten Frieden und sie konnten sich nun auf den Krieg gegen die Susquehannock konzentrieren. In einem immer bitterer geführten Kampf ums Überleben, waren die Susquehannock im Herbst 1669 gezwungen, die Irokesen um Frieden zu bitten, da sie nur noch 300 Krieger aufbieten konnten. Die Irokesen marterten und töteten statt einer Antwort, den Botschafter der Susquehannock. Es gelang den Irokesen erst 1675 die Susquehannock endgültig zu besiegen.

Völlige Vernichtung (1675–1763)

Von den Irokesen aus Pennsylvania vertrieben, siedelten die Überlebenden am Oberlauf des Potomac River auf Grund der Einladung des Gouverneurs von Maryland. Diese Lösung mag für den Gouverneur akzeptabel gewesen sein, für die lokalen Siedler aber nicht. Nach mehreren Verwüstungen (vermutlich durch Irokesen) griff ein 1.000 Mann starker Bürgermiliz-Mob die Susquehannock an und besiegte diese. Als die Indianer die Siedler überzeugen konnten, dass sie friedfertig und bereit seien, als Geiseln sechs Sachems zu stellen, zogen die Engländer mit diesen ab. Als jedoch unterwegs von anderen Überfällen berichtet wurde, brachten sie ihre Geiseln um.

Die Susquehannock verließen nun den Potomac und unternahmen mehrere Vergeltungsüberfälle im Grenzgebiet von Maryland und Virginia. Leider wurden diese Überfälle meistens den Pamunkey und Occaneechee, Verbündete von Virginia, angelastet und führte fast zu ihrer völligen Vernichtung. Die Susquehannock flohen nach Norden, wurden aber von Milizen aus Maryland zu einem Großteil vernichtet. Manche konnten zu den Meherrin fliehen, die meisten jedoch mussten sich 1676 endgültig den Irokesen ergeben. Der Friedensvertrag sah vor, dass die Susquehannock zwischen den Mohawk und Oneida (früher ihre ärgsten Feinde) zu siedeln hatten, sie Mitglieder der Covenant Chain (Allianz zwischen Engländern und Irokesen, sowie deren unterworfenen Völkern) der Irokesen wurden, und ihre Herrschaft über die Lenni Lenape und andere frühere Verbündete abzutreten hatten. Während der folgenden Jahre gelang es mehreren Susquehannock, den Status von Kriegs-Sachems der Irokesen zu erlangen.

Obwohl respektvoll behandelt, waren die Susquehannock dennoch nicht frei. Als William Penn 1683 versuchte einen Vertrag mit den Susquehannock zu schließen, musste er lernen, dass diese (genauso wie die Lenni Lenape) erst die Erlaubnis der Irokesen benötigten. Daraufhin wurden alle folgenden Geschäfte die Pennsylvania tätigte mit den Irokesen direkt abgeschlossen, und die unterworfenen Stämme ignoriert.

Gegen 1706 zeigten die Irokesen etwas Mitleid und erlaubten 300 überlebenden Susquehannock, nach Pennsylvania ins Susquehanna Valley heimzukehren. Nicht länger ein mächtiges Volk, wurden sie von den dort ansässigen Engländern Conestoga, nach dem Namen ihres Dorfes, genannt. Die Irokesen behielten sie dennoch im Auge, und benutzten deren ehemaliges Stammesgebiet als eine Art von überwachtem Reservat für alle vertriebenen Algonkin- und Sioux-Stämme (Lenni Lenape, Nanticoke, Conoy, Tutelo, Saponi, Mahican, Shawnee und Neu-England-Algonkin), denen erlaubt wurde, sich dort als Mitglieder der "convenant chain" anzusiedeln.

Als Conestoga durch die Mission der Quäker ein christliches Dorf wurde, verließen traditionellere Susquehannock dieses und kehrten entweder zu den Oneida im Staat New York zurück oder sie zogen nach Westen, um sich den Mingo (eine Splittergruppe der Seneca, nicht zu verwechseln mit Minqua) anzuschliesen. 1763 gab es nur noch 20 als Susquehannock identifizierbare Personen, alle waren Christen und total friedfertig. Als es jedoch zu Überfällen und Verwüstungen durch andere Stämme während Pontiacs Krieg kam, wollten die Siedler in der Umgebung nur Indianer töten - aus Rache - egal welche. Da boten sich die Conestoga als leichtes und wehrloses Ziel geradezu an. Als die Stimmung immer hitziger wurde, wurden zu ihrer eigenen Sicherheit 14 Conestoga festgenommen und in Lancaster ins Gefängnis gesteckt. Währenddessen bildete sich ein Mob (bekannt als die Paxton boys), machte sich auf zum Dorf der Conestoga und tötete die sechs dort gebliebenen Einwohner und brannte das Dorf nieder. Dann gingen sie zum Gefängnis, brachen ein, und erstachen die letzten überlebenden 14 Susquehannock. Nun gab es keine Susquehannock mehr und ihr Name sowie das ganze Volk geriet somit fast in Vergessenheit.

Verschiedenes

Nach der Stammesbezeichnung Conestoga wurde ein weiterverbreiteter Kutschentyp pennsylvaniadeutscher Siedler benannt.

Siehe auch: Liste nordamerikanischer Indianerstämme


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