Mohawk

Mohawk
Die fünf irokesen Nationen, circa 1650

Die Mohawk (Eigenbezeichnung: Kanien'kehá:ka - Die Feuersteinbesitzer) sind ein indianisches Volk. Sie sind ein Gründungsvolk und Wächter des östlichen Tores der im 16. Jahrhundert gegründeten Irokesenliga. Die Sprache Mohawk, die zu den irokesischen Sprachen gehört, wird heute fast nur noch von älteren Menschen gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mohawk, die ab 1812 auf britischer Seite gegen die USA gekämpft hatten; von rechts nach links: Sakawaraton (John Smoke Johnson; * ca. 1792), John Tutela (* ca. 1797) und Young Warner (* ca. 1794), im Jahr 1882

Von 1710 an bis zum Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges waren sie mit den Briten verbündet – erst gegen die Franzosen, dann gegen die US-Amerikaner. 1783 flohen sie aus dem Staat New York nach Kanada.

Mohawk heute

Die Mohawk zählen heute etwa 35.000 Menschen. Aktuelle US-Reservate der Mohawk sind St. Regis Mohawk (an der Grenze New York–Kanada), und die kanadischen Reservate Akwesasne, Kahnawake, Kanesatake, Tyendinaga und Six Nations. 1969/70 und 1990 mit der Oka-Krise kam es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Mohawk und kanadischer Regierung. Als Vermittler hat sich dabei unter anderen der „Mohawk-Philosoph“ – streng genommen ein Angehöriger der Seneca – John Mohawk Sotsisowah hervorgetan. [1]

Hochhaus-Indianer

Der Sankt-Lorenz-Strom fließt mitten durch das Reservat von sechs Irokesen-Stämmen. 1886 sahen die Ingenieure beim Bau einer Eisenbahnbrücke über den Fluss junge Indianer mühelos auf den Konstruktionen in schwindelnder Höhe herumklettern. Sie baten Indianer des Stammes der Mohawk um Mithilfe beim Bau. Seitdem sind die Mohawk-Indianer gefragte Arbeiter auf Hochhausbaustellen überall in Amerika. In den Dreißiger-Jahren bauten sie am Empire State Building mit, in den Siebzigern am World Trade Center. Die Legende, daß die Mohawk kein Schwindelgefühl kennen, untersuchte 1958 der Anthropologe Morris Freilich in einer Feldstudie, bei der er indianische Arbeiter befragte. Er kam zu dem Ergebnis, es sei eine Sache der Übung und eine Frage des Mutes, aber auch indianische Arbeiter kennen die Angst vorm Fallen.[2][3][4]

Wirtschaft

Die Mohawk kultivieren (und rauchen) seit über 800 Jahren Tabak. Mit dem Label MOHAWK werden Zigaretten, Drehtabake und Filterhülsen hergestellt. Ein neues Werk wurde im Gewerbegebiet Rietz (Gemeinde Kloster Lehnin) am Stadtrand von Brandenburg an der Havel im deutschen Bundesland Brandenburg gebaut. [5]

Siehe auch

 Commons: Mohawk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Zum Tode von John Mohawk Sotsisowah Nachruf der Gesellschaft für bedrohte Völker
  2. Stimmt’s? Angstfreie Indianer C. Drösser DIE ZEIT 3/1999
  3. Morris Freilich, “Cultural persistence among the modern Iroquois,” Anthropos, Vol. 53 (1958), 473-483
  4. WARRIORS OF THE SKYLINE: A GENDERED STUDY OF MOHAWK WARRIOR CULTURE by Anthony Patrick Curtis, 2005
  5. Der blaue Dunst der Mohawk Artikel aus dem Tagesspiegel vom 1. Februar 2006

Weblinks


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  • Mohawk [2] — Mohawk (spr. mō haok), nordamerikan. Indianerstamm der Irokesen (s. d.), im S. des St. Lorenzstroms und Ontariosees, eine der sogen. Sechs Nationen, einst mächtig und gefürchtet, jetzt nur noch wenige hundert Köpfe stark an der Bai von Quinté,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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