Oneida

Oneida
Die fünf Irokesen-Nationen, circa 1650.

Die Oneida (Eigenbezeichnung: Onyota'a:ka oder auch Onayotekaono - Das Volk des stehenden Steins) sind eine der sechs Nationen der Irokesen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In vorkolonialen Zeiten waren die Oneida eines der reichsten Völker Nordamerikas. Sie besaßen 25.000 km² Land, das bei der Unabhängigkeitserklärung auf rund 1000 km² zusammenschrumpfte. Die Oneida waren in sämtliche Kämpfe der Weißen involviert, die in der Gegend des Bundesstaates New York stattfanden. Zuerst unterstützten sie zusammen mit den anderen Irokesenstämmen die Engländer gegen die Franzosen. Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpften die meisten Oneida auf der Seite der Amerikaner, wie etwa in der blutigen Schlacht von Oriskany, die die Vereinigung zweier britischer Armeen verhinderte. Dies wiederum bereitete die Niederlage General John Burgoynes in der Schlacht von Saratoga vor. Auch bei Saratoga und Barren Hill nahmen sie teil.

Im Winter 1777/78 hungerten George Washingtons Truppen im Valley Forge. Shenendoah, der Häuptling der Oneida veranlasste seinen Stamm, Lebensmittel aus ihren Reserven über mehrere hundert Kilometer zu Fuß herbeizubringen. Polly Cooper blieb im Lager, um den Soldaten die Verarbeitung des Maises zu zeigen, der stark von den heute üblichen gelben Sorten abwich und weiß war. Martha Washington soll ihr dafür Geschenke gemacht haben, von denen eines, ein Umhangtuch, noch heute aufbewahrt wird. Am 27. Juli 1783 unterstützte sie der Präsident mit Waffen und Lebensmitteln, als die Oneida selbst in einer Notlage waren.

Am 11. November 1794 unterzeichneten sie als Teil der sechs Irokesennationen den Vertrag von Canandaigua, in dem die USA zahlreiche Rechte anerkannten, und der von George Washington unterzeichnet wurde. Er ist einer der ältesten Verträge der USA mit den Indianern. Dabei sagte der Präsident ihnen ein Reservat von 250.000 Acre (≈ 100.000 ha) zu.[1]

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts sind den Oneida noch ganze 13 Hektar geblieben. Inzwischen hat die "Oneida Nation", wie sie sich selbst nennen, über 50 km² zurückgekauft. Wie damals so auch heute sind sie als Matriarchat organisiert.

Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Stammes ist das Turning Stone Casino. Aus seinen Erträgen werden aber nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze finanziert, sondern auch Gesundheitsvorsorge, Krankenhäuser, Ausbildungsstätten, Schulen und ein Museum für die Oneida-Kultur.

Oneida heute

Heutzutage wohnen die Oneida in drei Hauptgebieten: Thames River, Kanada; Upstate New York; in der Nähe von Green Bay, Wisconsin. 1906 wohnten 286 in New York, mindestens 2.151 in Wisconsin und 783 an dem Thames River [2].

In einer noch anhängigen Landklage fordert die Oneida Nation insgesamt 100.000 Hektar ihres ehemaligen Landes zurück. Ermöglicht wurde diese kostspielige Landklage durch hohe Einnahmen aus eigenen Spielkasinos, von denen heute viele Oneida profitieren. Das im Oneida-Reservat gelegene Turning Stone Casino ist mit vier Millionen Gästen pro Jahr das fünftbest besuchte Touristenziel im Bundesstaat New York. 2003 gründeten die Oneida das erste indianische Film- und Fernsehunternehmen, Four Directions Entertainment. 2004 folgte mit Four Directions Air die erste indianische Fluggesellschaft. Mächtigster Mann der Oneida ist Ray Halbritter.

Sämtliche Landkäufe, die zwischen 1795 und 1846 vom Bundesstaat New York und den Oneida abgewickelt wurden, hätten von der Bundesregierung genehmigt werden müssen. Daher entschied 1985 der Oberste Gerichtshof, dass die Landforderungen, dazu Schadensersatz für die 200 Jahre, die sie ihr Land nicht nutzen konnten, legitim seien.

Die "Oneida Tribe of Indians of Wisconsin" ist eine limitierte-souveraene Nation innerhalb den USA, also eine "domestic dependent nation". Sie besitzen ein Museum, einige Kasinos und ein erfolgreiches Ferienhotel. Das Pro-Kopf-Einkommen lag einem Review Report aus den Jahren 2006/2007 zufolge bei $25,698 [3].


Bekannter Oneida ist der Schauspieler Graham Greene.

Anmerkungen

  1. Ray Halbritter, Oneidas, Washington true allies, in: UticaOd.com. News and Information for the Mohawk Valley, 17. Februar 2008 (online: [1].
  2. http://www.accessgenealogy.com/native/tribes/oneida/oneidahist.htm
  3. http://titan.iwu.edu/~econ/uer/articles/UER%202006-2007%20Niblock.pdf

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme


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