- Sware
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Sware (auch Schware, Schwaren, oder Dickpfennig) war die Bezeichnung einer zweiseitig geprägten Münze im Wert eines Pfennigs.
Der Sware wurde im späten Mittelalter vor allem in Westfalen geprägt. Seine zeitgenössische Bezeichnung en swaren pennye sollte ihn vom einseitig geprägten Hohlpfennig, genannt hole penninghe unterscheiden. Die Swaren und Hohlpfennige standen in einem Wertverhältnis von drei zu eins.
Die Swaren wurden hauptsächlich und in großer Menge von den Bischöfen von Münster geprägt. Einer ihrer Bischöfe, Florenz von Wewelinghofen, 1364 - 1379, war sogar Namensgeber einer Münze. Seine Swaren wurden „Wewelinghöfer“ genannt. Der münsteraner Sware war auf der einen Seite mit dem Brustbild des Bischofs, auf der anderen Seite mit dem Kopf des Heiligen Paulus geprägt.
Die große Bedeutung der münsteraner Sware im Geldumlauf in Westfalen und den anliegenden Ländern war Anlass, sie nachzuprägen. Unter Beibehaltung der Bilder der münsteraner Sware sind Nachprägungen der Stadt Bremen (Bremische Münzen), aus der Grafschaft Hoya, Diepholz und Oldenburg sowie der Pröpste von Wildeshausen und der Burgmannen von Vechta bekannt. Sie unterscheiden sich von den münsteraner Vorbildern nur durch veränderte Umschriften und kleine Beizeichen.
Am Ende des Mittelalters wurde die Prägung der Sware in Münster eingestellt. Der Name erhielt sich aber noch bis in die Neuzeit für ein Nominal des Bremer- und Oldenburger-Münzsystems.
Literatur
- Michael Stadler, Die bremischen Swaren Penninge im 14. und 15. Jahrhundert, in: Bremer Numismatische Gesellschaft (Hrsg), Bremer Beiträge zur Münz- und Geldgeschichte, Bd. 1, Bremen 1997, S. 55
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