- Szekszárd
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Szekszárd [ˈsɛksaːrd] (dt.: Sechshard) ist eine Stadt in Südungarn mit etwa 36.000 Einwohnern. Sie ist das Verwaltungszentrum des Komitats Tolna, liegt aber an dessen Rand.
König Béla I. gründete hier eine Abtei, an deren Ruinen bis heute am ehemaligen Komitatshauses der klassizistische Stil auffällt. Die katholische Kirche im Zopfstil (1805) ist eine der größten einschiffigen Sakralbauten von Mitteleuropa. Die barocke Dreifaltigkeitssäule erinnert an die Pestepidemie von 1738 bis 1740.
Nach Szekszárd hat ein über die Grenzen hinaus bekanntes Weinbaugebiet seinen Namen, das von sieben Hügeln umschlossen wird. Aufgrund archäologischer Funde geht man davon aus, dass hier bereits vor 2000 Jahren am Beginn der Römerzeit eine Weinkultur blühte. Damals könnte an diesem Platz ein Kastell gegründet worden sein. Die typische Rebe für diese Region ist die Kadarka-Rebe, die aus Dalmatien stammt. Bekannt ist vor allem der Rotwein des Szekszárdi bikavér (Szekszárder Stierblut), der aus drei für diese Region typischen Rebsorten, darunter auch der Kadarka-Rebe, gekeltert wird.
Zwischen dem Bach Séd und den mit Weingärten kultivierten Hügeln steht die Einsiedler-Kapelle, die eine alte Wallfahrtsstätte darstellt. Jenseits des Baches steht das Geburtshaus der größten Sohnes der Stadt, des Dichters Mihály Babits. Im Augusz-Haus, wo Franz Liszt oft Gast war, wurde eine Musikschule eingerichtet und nach dem Komponisten benannt.
Der Gemencer Wald, der sich im Überschwemmungsgebiet der Donau ausbreitet, ist einer der wichtigsten Naturdenkmäler von Ungarn. Der Wald ist zwar ein wichtiger Jagdgrund des Landes, wurde aber 1996 dem Nationalpark Donau-Drau eingegliedert. Er ist von dem zu Szekszárd gehörenden Touristenzentrum Gemenc zu Fuß zu erreichen, aber auch mit einer Schmalspurbahn, mit Reitpferd, mit eigenem Pferdewagen und auch mit dem Motorboot. Im Museum für Trophäen ist derzeit eine Ausstellung über "Das Leben im Flutgebiet" zu sehen, die sich mit der Natur des Gemencer Waldes befasst.
Durch Szekszárd verläuft der europäische Fernwanderweg E3 und es beginnen bzw. enden die beiden Fernwanderwege "Rockenbauer Pál Dél-dunántúli Kéktúra" und "Alföldi Kéktúra".
Inhaltsverzeichnis
Größere Orte der Umgebung
- Im Umkreis von 10 km: Decs, Harc, Kakasd, Őcsény, Sióagárd und Szálka
- Städte bis etwa 50 km Entfernung: Baja und Tolna, ferner Bóly, Bonyhád, Dombóvár, Bátaszék, Komló, Mecseknádasd, Mohács (Türkenschlacht), Nagydorog, Nagynyárád, Paks und die Großstadt Pécs (Komitat Baranya), das ihm benachbarte Pécsvárad (berühmtes Benediktinerstift), Szedres, Tamási, Uszód, Váralja, Zengővárkony (Burg am Hang des Mecsek-Gebirges), Zomba.
Städtepartnerschaften
- Becej in Serbien
- Bezons in Frankreich
- Bietigheim-Bissingen in Deutschland
- Făget und Lugoj in Rumänien
- Ravenna in Italien
- Tornio in Finnland
- Waregem in Belgien
Söhne und Töchter der Stadt
- János Garay (1812–1853), ungarischer Dichter
- Mihály Babits, (1883–1941), ungarischer Schriftsteller
- Gyula Pap (* 1991), ungarischer Schachmeister
Quellen
Weblinks
Commons: Szekszárd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien46.3559718.70382Koordinaten: 46° 21′ N, 18° 42′ OKategorie:- Ort im Komitat Tolna
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