- Sütterlin-Schrift
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Die Sütterlinschriften, meist auch einfach Sütterlin genannt, sind zwei 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelte Ausgangsschriften.
Neben der bekannteren deutschen Sütterlinschrift, die eine spezielle Form der deutschen Kurrentschrift ist, entwickelte Ludwig Sütterlin auch eine weniger bekannte, stilistisch vergleichbare lateinische Sütterlinschrift.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es war im 19. Jahrhundert in England Mode geworden, mit der neu entwickelten stählernen Spitzfeder zu schreiben. Die sehr schräge englische Schreibschrift mit ihren großen Unter- und Oberlängen und ihrem veränderlichen Strich (Schwellzug) ist sehr dekorativ, aber technisch schwer zu schreiben. In Deutschland schrieb man damals ähnliche Schriften mit deutschen Buchstabenformen.
Um den Kindern das Schreibenlernen zu erleichtern, vereinfachte Sütterlin die Buchstabenformen, verringerte die Ober- und Unterlängen (Lineatur im Verhältnis 1:1:1), stellte die relativ breiten Buchstaben aufrecht und ließ sie im Gleichzug mit einer Redisfeder schreiben. In allen diesen Merkmalen ist sie den heute verbreiteten Antiqua-basierten Schulschriften sehr ähnlich.
Die deutsche Sütterlinschrift wurde ab 1915 in Preußen eingeführt. Sie begann in den 1920er Jahren die deutsche Kurrentschrift abzulösen und wurde 1935 (in einer leicht abgewandelten Form) Teil des offiziellen Lehrplans. In der Folge des Schrifterlasses wurde allerdings auch sie mit einem Rundschreiben vom 1. September 1941 verboten, nachdem bereits mit Rundschreiben von Martin Bormann (Kanzleichef der NSDAP) vom 3. Januar 1941 die Verwendung gebrochener Druckschriften (Frakturtypen) untersagt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Schreibschrift teilweise bis in die 1990er Jahre an westdeutschen Schulen gelehrt. Als Ausgangsschrift wurde nach dem Verbot der deutschen Schrift ab 1942 nur noch die lateinische Schrift an den Schulen gelehrt.
Einzelbuchstaben
S ſ sHinweis: Die gezeigten Glyphen sind die einer deutschen Kurrentschrift; sie sind der deutschen Ausgangsschrift von Ludwig Sütterlin von 1911 ähnlich, aber nicht ganz gleich (Abweichungen besonders auffällig bei H, P, X, Y und Z). Auch die Ziffern zeigen nicht die von Sütterlin angegebenen Formen.
Siehe auch
Literatur
- Ludwig Sütterlin: Neuer Leitfaden für den Schreibunterricht. Berlin 1926.
Weblinks
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