TS Hamburg

TS Hamburg
Dieser Artikel beschreibt das Kreuzfahrtschiff Maxim Gorkiy, für den russischen Schriftsteller siehe Maxim Gorki
Maxim Gorkiy
Maxim Gorkiy
Technische Daten (Überblick)
Vermessung 24.981 BRZ
Länge 194,72 m
Breite 26,6 m
Tiefgang 8,3 m
Passagiere (bei Auslieferung) 652
Passagiere (nach dem letzten Umbau) 788
Decks 8
Geschwindigkeit 22 Knoten
Antrieb 2 AEG-Turbinen mit je 16.668 kW
Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas
int. Rufzeichen C6IQ5
Verbleib Anfang 2009 nach Alang zum abwracken

Die Maxim Gorkiy, bis 1991 Maksim Gorkiy, war ein zuletzt russisches Kreuzfahrtschiff der Moskauer Reederei Sovcomflot im langjährigen Charter der Phoenix Reisen in Bonn. Sie wurde 1968 im Auftrag der Deutschen Atlantic Linie von der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG in Hamburg erbaut und konnte 1969 ihre Jungfernfahrt unter dem Namen TS „Hamburg“ antreten.

Inhaltsverzeichnis

Umbenennungen und Verkauf

Nach dem Scheitern der Verbindungsverhandlungen von der in Liquiditätsschwierigkeiten – enormer Kostendruck nach der Ölkrise 1973 – steckenden Reederei Deutsche Atlantic Linie mit der Hapag-Lloyd erhielt die „Hamburg“ 1973 zum Verkauf den traditionsreicheren Namen „Hanseatic“. Noch während der Verkaufsverhandlungen mit der Hapag-Lloyd über 25 Millionen Euro erreichte ein höheres japanisches Angebot über 34 Millionen Euro die Hamburger Reederei.

Nach deren Insolvenz am 1. Dezember sollte die „Hanseatic“ (die dritte dieses Namens) nach Japan verkauft werden, doch der unterschriftsreife Vertrag kam nicht zustande und so wurde sie für rund 31 Millionen Euro zur Deckung von Verbindlichkeiten in die USA abgegeben. Dahinter stand aber die sowjetische Staatsreederei, die das Schiff am 25. Januar 1974 unter dem heutigen Namen „Maxim Gorkiy“ (zu Ehren des russischen Schriftstellers Maxim Gorki) an die Black Sea Shipping Co. übergab.

So sah die "TS Hamburg" bei Ihrer Ablieferung 1969 aus

Seit 2006 fuhr die „Maxim Gorkiy“ ohne den roten Stern am Bug. Am Schornstein wurde das Logo der russischen Reederei entfernt und durch das Wappentier von Phoenix Reisen – den Albatros – ersetzt. Außerdem erhielt sie statt der bisherigen roten eine türkisfarbene „Bauchbinde“. Die „Maxim Gorkiy“ war zum Zeitpunkt ihrer Außerdienststellung das dienstälteste Passagierschiff, das in Deutschland gebaut wurde und unter deutscher Flagge gefahren ist.

Bekanntheit

1974 war sie Drehort des britischen Thrillers18 Stunden bis zur Ewigkeit“, in dem sie unter dem Film-Namen „Britannic“ Schauplatz einer Erpressung war.

Historische Bedeutung erlangte das Schiff nach dem Mauerfall (9. November) durch das Gipfeltreffen des US-Präsidenten George H. W. Bush mit dem sowjetischen Staatschef Michail Sergejewitsch Gorbatschow zum Abschluss eines Abrüstungsabkommens im Dezember 1989 an Bord in bewegter See vor der Mittelmeerinsel Malta.

Die Maxim Gorkiy wurde ebenfalls durch die Medien bekannt, als sie wenige Monate zuvor im Juni 1989 im Nordmeer vor Spitzbergen in ein Treibeisfeld fuhr und havarierte. Alle Passagiere konnten gerettet werden. Das Schiff drohte zu sinken und konnte nach einer notdürftigen Reparatur zwei Wochen später mit eigener Kraft die Lloyd Werft Bremerhaven anlaufen. Hier wurde sie während eines sechswöchigen Werftaufenthaltes umfassend überholt und wurde seitdem ununterbrochen als Kreuzfahrtschiff eingesetzt.

Außerdienststellung und Rettungsversuche

Maxim Gorkiy im Sommer 2008 in Bremerhaven, kurz vor ihrer Außerdienststellung

Nach Ende der Sommersaison zum 30. November 2008 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Grund hierfür waren vor allem die hohen Betriebskosten, die hauptsächlich auf den Dampfturbinenantrieb zurückzuführen sind. Am 14. September 2008 fuhr die „Maxim Gorkiy“ auf ihrer Reise von Danzig nach Bremerhaven letztmalig unter diesem Namen durch den Nord-Ostsee-Kanal.

Anfang des Jahres 2009 wurde bekannt, dass die Reederei das Schiff für umgerechnet 4,2 Mio. US-Dollar an ein indisches Verwertungsunternehmen zum Abwracken nach Alang verkauft hat. Am Abend des 28. Januar 2009 verließ sie unter dem Überführungsnamen Max den Hafen von Piräus und erreichte Alang am 15. Februar 2009.

Um die Verschrottung zu verhindern und das Schiff für die Hansestadt Hamburg als technisches Kulturdenkmal zu erhalten, engagierte sich eine Interessengemeinschaft mit Unterstützung des Bürgerschaftsabgeordneten Hans Lafrenz[1] für den Kauf des Schiffes, das dann zum Hotel- und Museumsschiff umgebaut werden sollte. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Erhalt des Schiffes war, dass die Stadt Hamburg einen attraktiven mietfreien Liegeplatz zur Verfügung stellt. Durch die vom Senat gestellten Forderungen und Sicherheitsleistungen in Verbindung mit einem weniger günstigen Liegeplatz sprangen die vorhandenen Investoren ab. Das Schiff befand sich mittlerweile auf der Fahrt nach Alang, so dass neue Geldgeber oder andere Rettungsmöglichkeiten in der knappen Zeit nicht mehr umzusetzen waren.

Verschrottung

Am Morgen des 25. Februar 2009 ist das Schiff bei Alang (Indien) gebeacht[2], also auf den Strand gesetzt worden, wo es ausgeschlachtet und verschrottet wird.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.shz.de/artikel/article//nordlichter-wollen-alte-ts-hamburg-retten.html?cHash=d9c24c151b&no_cache=1&sword_list
  2. http://www.hotelschiffhamburg.de/

Weblinks


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