- Hamburg Hauptbahnhof
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Hamburg Hauptbahnhof Blick auf den Hauptbahnhof von Süden Daten Kategorie 1 Betriebsart Trennungsbahnhof Bauform Reiterbahnhof Bahnsteiggleise - 8 Fernbahn-Gleise
- 4 S-Bahn-Gleise
- 6 U-Bahn-Gleise
Reisende/Tag 450.000 [1] Abkürzung AH
AHS (S-Bahn)Eröffnung 6. Dezember 1906 Webadresse www.bahnhof.de Architektonische Daten Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth Lage Stadt Hamburg Land Hamburg Staat Deutschland Koordinaten 53° 33′ 10″ N, 10° 0′ 23″ O53.55277777777810.006388888889Koordinaten: 53° 33′ 10″ N, 10° 0′ 23″ O Eisenbahnstrecken - Hamburg–Berlin (KBS 100)
- Verbindungsbahn (KBS 101.1)
- Hamburg–Hannover (KBS 110)
- Hamburg–Ruhrgebiet (KBS 120)
- Hamburg–Stade (KBS 121)
- Hamburg–Lübeck (KBS 140)
Bahnhöfe im Raum Hamburg Der Hamburger Hauptbahnhof wurde auf dem Gelände des einstigen Hamburger Stadtwalles sowie der alten Steintorfriedhöfe erbaut und am 6. Dezember 1906 eröffnet. Mit bis zu 450.000 Reisenden und Besuchern pro Tag (laut Deutsche Bahn AG) ist er der meistfrequentierte Personenbahnhof Deutschlands. Der Bahnhof gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service. Mit acht Fernbahngleisen ist der Bahnhof gemessen an seiner Bedeutung relativ klein.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Für die repräsentative Gestaltung des Bahnhofes wurde 1900 ein Wettbewerb ausgeschrieben, den die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Berlin-Charlottenburg gewannen. Kaiser Wilhelm II bewertete ihren ersten Entwurf als einfach scheußlich, er musste überarbeitet werden. Die technische Konzeption stammte von Ernst Moeller.
Der daraufhin überarbeitete Plan war monumentaler und betonte von außen die gewaltigen 73 m Spannweite der Bahnsteighalle. Die Halle ist 150 Meter lang, insgesamt 114 Meter breit und bis zu 37 Meter hoch. Das von zwei 45 Meter hohen Türmen mit quadratischem Querschnitt flankierte Empfangsgebäude wurde mit einer Brücke bzw. dem „Nordsteg“ quer durch die Bahnsteighalle an die Nordseite gebaut. Am südlichen Ende der Halle läuft innen der schmalere Südsteg als Fußgängerbrücke über die Gleise und außen die breite Straßenbrücke des Steintordamms, die als kurzes Bindeglied zwischen der Mönckebergstraße und der Adenauerallee wirkt. Die Halle wird als ein gelungenes Zitat des Palais des Machines der Pariser Weltausstellung von 1889 angesehen. Parallel zum Südsteg verläuft unter den Gleisen der so genannte „Südsteg-Tunnel“. Von dort aus konnte man direkt von der U-Bahn jeden einzelnen Bahnsteig auch unterirdisch erreichen. Er wurde zum Jahreswechsel 1991/92 (bis auf den Zugang zu den S-Bahn-Gleisen) verschlossen. Grund dafür war, dass sich dort viele Drogen- und Alkoholabhängige aufgehalten haben sollen, so dass er auch „Drogentunnel“ genannt wurde.[2] Er ist seither für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Im Zweiten Weltkrieg (Frühling 1941) erhielt der Hamburger Hauptbahnhof eine Tarnabdeckung in Form einer bemalten Holzkonstruktion, um anfliegenden alliierten Bomberverbänden die Orientierung zu erschweren. Trotz dieser Maßnahme wurde er vor allem im November 1941 und Juli 1943 durch Bombentreffer stark beschädigt, so dass nach 1945 sogar ein Abriss und Neubau diskutiert wurde. Man entschied sich jedoch dafür, das bisherige Bahnhofsgebäude beizubehalten. Nach Kriegsende wurden zunächst einige notdürftige Reparaturen vorgenommen. Nach der Währungsreform wurde die Instandsetzung des Bahnhofs fortgesetzt, und in den 1970er Jahren erfolgte schließlich eine Grundinstandsetzung.
Der S-Bahn-Tunnel über Jungfernstieg nach Landungsbrücken (City-S-Bahn, Bauzeit 1969−1975, 1979 Verlängerung nach Altona) endet nördlich der Bahnhofshalle in einem Einfädelungsbauwerk. Im Anschluss daran wurde östlich der Bahnhofshalle eine dazu parallel verlaufende, zweigleisige Tunnelstation mit Mittelbahnsteig errichtet, die 1981 in Betrieb genommen wurde. Dadurch wurden die Gleise neu durchnummeriert, die Gleise in der Halle tragen nun die Bezeichnung 3 bis 14 statt vorher 1 bis 12. Gleichzeitig wurde der S-Bahn-Betrieb stadteinwärts auf die neuen Gleise 1 und 2 verlegt, während der Betrieb stadtauswärts über die Gleise 3 und 4 (neue Bezeichnung) abgewickelt wird, während am Gleis 5 (vorher 3), über welches vorher der S-Bahn-Betrieb stadtauswärts geführt worden war, die Stromschiene wieder demontiert wurde. Über der neuen Station entstand ein quaderförmiges Betriebsgebäude mit metallverkleideter Fassade. Seitliche Anbauten der Halle wurden abgerissen und der Nordsteg renoviert.
Wandelhalle
Die an der Nordseite des Bahnhofs gelegene Verbindungshalle über den Gleisen wurde unter dem Namen Wandelhalle bekannt. Zu ihr gehören die Eingangs- und Ausgangshallen an der West- und Ostseite des Bahnhofs, als Zugang zum Bahnsteig der S-Bahn (jetzige Gleise 3 und 4) gibt es noch eine zusätzliche Halle über dem ersten (östlichen) Bahnsteig. In der Wandelhalle befanden sich früher die Wartesäle 1. bis 4. Klasse, während die Fahrkartenschalter und die Gepäckabfertigung und -ausgabe in den Eingangs- und Ausgangshallen untergebracht waren.
Im Rahmen der Erneuerung der Tragkonstruktion wurde der Nordsteg des Hauptbahnhofes umgebaut. Die Wandelhalle erhielt eine Galerie mit Läden in Höhe des ersten Stockwerks. Zuvor wurde diese Fläche nur für Werbetafeln genutzt.
1988 fand sich ein privater Investor für den Neubau der Wandelhalle, nachdem die ursprüngliche Halle aus Altersgründen bereits längere Zeit zuvor abgerissen worden war.[3] Die neue Wandelhalle feierte ihre Eröffnung am 1. Juni 1991. Auf 7.600 m² und zwei Etagen befinden sich zahlreiche Läden und gastronomische Betriebe. Aufgrund der Lage im Bahnhof unterlagen die Geschäfte nicht den von 1900 bis 2007 gesetzlich begrenzten Ladenöffnungszeiten, sondern sind an allen sieben Wochentagen von 6 bis 23 Uhr geöffnet.
Die Gourmet-Station wurde im Jahre 2005 vergrößert und bietet 19 verschiedene gastronomische Richtungen.
Bedienung
Für den Personenverkehr im Fern- und Regionalverkehr stehen jeweils vier Mittelbahnsteige (Gleise 5–8 und 11–14) zur Verfügung, die über Treppen und Rolltreppen vom Nord- und Südsteg aus erschlossen werden. Die heutigen Bahnsteige laufen zum großen Teil aus dem Südende der Halle hinaus und haben dort eigene Überdachungen. Der Güterverkehr Richtung Norden läuft über zwei Durchgangsgleise (9 und 10) ohne Bahnsteig. Diese Gleise dienten früher neben dem Güterverkehr auch der Zufahrt zum Bahnpostamt Hühnerposten.
Auf der Nordwestseite gehen die Gleise über die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn mit den Fernbahnhöfen Dammtor und Altona in Richtung Schleswig-Holstein und Skandinavien.
Auf der Südostseite verzweigen sich die Gleisbündel unmittelbar hinter der Halle in die (nord-)östlichen Richtungen nach Lübeck (siehe: Vogelfluglinie) und Berlin sowie den südlichen Strang über die Elbbrücken, mit weiterer Verzweigung hinter dem Fernbahnhof Hamburg-Harburg nach Süden (Hannover, Rangierbahnhof Maschen) und Südwesten (Bremen, Köln etc.).
Mit zusammen 207 Ankünften und Abfahrten regelmäßiger Fernzüge pro Tag war der Hauptbahnhof im Sommerfahrplan 1989 der vierzehntbedeutendste Knoten im Netz der Deutschen Bundesbahn.[4] Die Bedeutung des Bahnhofs für den Fernverkehr hat seit 1995 nochmals deutlich zugenommen. Die Bahnstrecken in Schleswig-Holstein waren bis dahin nicht elektrifiziert. Seit 1995 ist es für Fernzüge in oder aus Richtung Norden nicht mehr notwendig, den Kopfbahnhof in Altona anzufahren, um einen Lokwechsel vorzunehmen. Seitdem Regionalzüge von und nach Kiel und Flensburg statt im Bahnhof Hamburg-Altona in Hamburg Hbf beginnen und enden, werden Teile des Umsteigerverkehrs von dort hierher verlagert.
Da sich der Hamburger Hauptbahnhof nur mit sehr großem Aufwand baulich erweitern lassen würde, sind die meisten Bahnsteiggleise in zwei mit jeweils a und b bezeichnete Abschnitte unterteilt. Diese betriebliche Unterteilung wird vor allem bei den Gleisen 5 bis 7 und in geringerem Maße bei den Gleisen 11 bis 14 genutzt. Sie ermöglicht es, dass zwei Züge, die annähernd zur gleichen Zeit den Hamburger Hauptbahnhof als Anfangs- oder Endbahnhof in bzw. aus entgegengesetzten Richtungen benutzen, sich ein gemeinsames Bahnsteiggleis teilen können. Dies betrifft vor allem Regionalzüge, die auch kurz genug sind um gemeinsam in voller Länge eine Bahnsteigkante abzudecken. So kann zum Beispiel ein Regionalexpress in Richtung Norden (z.B. nach Flensburg) von Gleisabschnitt 12a abfahren, während der Metronom-Zug in Richtung Süden (z.B. nach Bremen) den Gleisabschnitt 12b benutzt.
Beim Gleis 8 findet diese Regelung keine Anwendung, da es, anders als die anderen Personenzuggleise, von Osten kommend, eine Abzweigungsweiche zum südlichen Gleisstrang hat, die mitten im Bahnsteigsbereich liegt. Dieses Gleis wird in der Regel für Fernzüge genutzt, die auf der Streckenführung zwischen Süden und der Ostseeküste mit Hamburg als Zwischenstation dessen Hauptbahnhof als Wendebahnhof nutzen, wie z.B. EC- und IC-Züge von Stuttgart nach Binz auf Rügen und umgekehrt.
Die Gleise 1 bis 4 sind reine S-Bahn-Gleise und die Gleise 9 und 10 Durchfahrtsgleise ohne Bahnsteige; auch diese unterliegen sämtlich nicht der Regelung zur Abschnitts-Aufteilung.
Fernverkehr
Linie Linienverlauf Takt ICE 20 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) Hbf – Mannheim Hbf – Karlsruhe Hbf – Freiburg (Breisgau) Hbf – Basel SBB (– Zürich HB – Interlaken Ost) Zweistundentakt ICE 22 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Mannheim Hbf (– Heidelberg Hbf) – Stuttgart Hbf Zweistundentakt ICE 25 (Lübeck Hbf –) Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Nürnberg Hbf – Ingolstadt Hbf – München Hbf (– Garmisch-Partenkirchen) Stundentakt ICE 28 Hamburg Hbf – Berlin Hbf – Leipzig Hbf – Nürnberg Hbf – München Hbf Stundentakt ICE 31 Kiel Hbf – Hamburg Hbf – Osnabrück Hbf – Dortmund Hbf – Düsseldorf Hbf – Köln Hbf – Koblenz Hbf – Frankfurt (Main) Hbf – Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – München Hbf einzelne Züge ICE 42 (Hamburg Hbf – Bremen Hbf –) Dortmund Hbf – Düsseldorf Hbf – Köln Hbf – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Mannheim Hbf – Stuttgart Hbf – München Hbf einzelne Züge ICE 75 Berlin Ostbf – Hamburg Hbf – Lübeck Hbf – Puttgarden – Kopenhagen Hbf einzelne Züge ICE 76 Berlin Ostbf – Hamburg Hbf – Neumünster – Flensburg – Aarhus einzelne Züge IC 26 (Ostseebad Binz –) Stralsund – Rostock Hbf – Schwerin Hbf – Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Gießen – Frankfurt (Main) Hbf – Heidelberg Hbf – Karlsruhe Hbf Zweistundentakt EC 27 (Westerland (Sylt) – Hamburg Hbf –) Berlin Hbf – Dresden Hbf – Prag Hbf – Brno einzelne Züge IC 30 Hamburg Hbf – Münster (Westf) Hbf – Dortmund Hbf – Essen Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf – Köln Hbf – Bonn Hbf – Mainz Hbf – Mannheim Hbf – Stuttgart Hbf Zweistundentakt IC 31 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Münster (Westf) Hbf – Dortmund Hbf – Wuppertal Hbf – Köln Hbf – Mainz Hbf – Frankfurt (Main) Hbf (– Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – Passau Hbf) Zweistundentakt EC 75 Hamburg Hbf – Lübeck Hbf – Puttgarden – Kopenhagen Hbf einzelne Züge EC 99 Hamburg-Altona – Hamburg Hbf – Salzwedel – Berlin Hbf – Cottbus – Wrocław Główny – Kraków Głowny einzelne Züge EC 100/101 Hamburg-Altona - Hamburg Hbf - Bremen Hbf - Münster (Westf) Hbf – - Dortmund Hbf - Köln Hbf - Mainz Hbf - Basel SBB - Zürich HB - Pfäffikon SZ - Chur einzelne Züge Siehe auch: Liste der Intercity-Express-Linien, InterCity-Liniennetz
Regionalverkehr
Linie Netzspinnenname Linienverlauf KBS RE 1 R 20 Hamburg – Schwerin – Rostock – Stralsund 100 RE RB R 20 Hamburg – Büchen 102 RE RB R 70 Neumünster/Itzehoe – Elmshorn – Hamburg 103 RE RB R 10 Lübeck Travemünde – Hamburg 104 ME,MEr R 30 Hamburg – Lüneburg – Uelzen 110 ME,MEr R 40 Bremen – Tostedt – Buchholz (Nordheide) – Hamburg 120 ME,MEr R 50 Cuxhaven – Hamburg 121 NOB R 60 Westerland – Husum – Heide (Holstein) – Itzehoe – Hamburg 130 RE RB R 70 Flensburg/Kiel – Neumünster – Hamburg 131 RE RB R 10 Hamburg – Puttgarden 140 S-Bahn
Die S-Bahn-Züge, die stadtauswärts nach Osten fahren, halten an einem Richtungsbahnsteig in der Bahnhofshalle:
- Gleis 3 planmäßig:
- / in Richtung Ohlsdorf – Poppenbüttel bzw. Hamburg Airport
- in Richtung Berliner Tor (in der SVZ)
- Gleis 4 planmäßig:
Von Gleis 3 aus kann im Bedarfsfall auch „stadteinwärts“ gefahren werden.
Die stadteinwärts in westlicher Richtung fahrenden Züge halten an einem weiteren Mittelbahnsteig, der sich neben der Bahnhofshalle in einem zu den anderen Bahnsteigen parallelen Tunnel befindet:
- Gleis 1 planmäßig:
- über den City-Tunnel in Richtung Blankenese – Wedel
- über den City-Tunnel in Richtung Altona (in der HVZ)
- über den City-Tunnel in Richtung Elbgaustraße – Pinneberg
- Gleis 2 planmäßig:
- über die Verbindungsbahn in Richtung Blankenese (in der HVZ)
- über die Verbindungsbahn in Richtung Elbgaustraße
- über die Verbindungsbahn in Richtung Altona
Es wird im laufenden Betrieb aber auch aus Gleis 1 in Richtung Verbindungsbahn gefahren und aus Gleis 2 in Richtung Jungfernstieg (City-Tunnel).
Von Gleis 2 aus kann im Bedarfsfall auch „stadtauswärts“ gefahren werden.
U-Bahn
Am Hamburger Hauptbahnhof gibt es zwei getrennte unterirdische Haltestellen der U-Bahn, deren Tunnel die – selbst bereits unter dem Straßenniveau liegenden – Eisenbahngleise unterqueren.
Die Station Hauptbahnhof Süd (bis 1968: Hauptbahnhof) befindet sich südöstlich der Bahnhofshalle und wurde 1912 eröffnet. Bereits beim Bau des Hauptbahnhofes wurde der von Westen hinzuführende Streckentunnel unter den Bahngleisen fertiggestellt, ebenso ein Fußgängertunnel, der bis zu seiner Schließung 1991 den unterirdischen Zugang zu den Fernbahnsteigen ermöglichte. Die Station besteht aus zwei gemauerten Röhren mit Gewölbedecke und war für vier Gleise ausgelegt: An den äußeren Gleisen hielten die Züge der U-Bahn-Ringstrecke, an den inneren begann die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgebaute Zweigstrecke nach Rothenburgsort. Nach Eröffnung der Station Hauptbahnhof Nord wurden zwischen beiden Röhren Durchgänge geschaffen und die Innengleise durch einen sehr breiten Bahnsteig ersetzt; hier halten heute die Züge der Linie U3 Barmbek – Wandsbek-Gartenstadt (Ring).
Unmittelbar südlich daneben wurde 1960 eine weitere Tunnelstation für die vom Meßberg kommende Strecke eröffnet, deren Tunnel 1959 mittels Schildvortrieb unter den Eisenbahnanlagen hindurchgeführt wurde. Hier halten die Züge der heutigen Linie U1 (Norderstedt – Ohlstedt/Großhansdorf).
Die Station Hauptbahnhof Nord wurde 1968 eröffnet. Sie liegt am nördlichen Ende der Bahnhofshalle quer unter den Gleisanlagen und besteht aus vier Röhren in 30 m Tiefe, die im Schildvortriebsverfahren errichtet wurden. Jeweils zwei davon sind miteinander durch Durchgänge verbunden; dazwischen besteht also eine Art Mittelbahnsteig. An den inneren Gleisen halten heute die Züge der Linie U2 (Niendorf Nord – Mümmelmannsberg). Die äußeren Röhren waren für eine U-Bahn-Strecke (Linie U4 alt) vorgesehen, die am östlichen Ende in Richtung Uhlenhorst – City Nord abzweigen sollte, jedoch bis heute nicht verwirklicht wurde. Die Bahnsteige sind durch Gitter abgesperrt; in der nördlichen Röhre befindet sich eine Kunstinstallation. Im Jahr 2006 wurden beim behindertengerechten Ausbau der Station Fahrstühle in die nicht benötigten Gleiströge / Anfahrtsschächte eingebaut.
Näheres zu den Strecken und Planungen siehe „U-Bahn Hamburg“.
Linie Verlauf Norderstedt Mitte – Richtweg – Garstedt – Ochsenzoll – Kiwittsmoor – Langenhorn Nord – Langenhorn Markt – Fuhlsbüttel Nord – Fuhlsbüttel – Klein Borstel – Ohlsdorf – Sengelmannstraße – Alsterdorf – Lattenkamp – Hudtwalckerstraße – Kellinghusenstraße – Klosterstern – Hallerstraße – Stephansplatz – Jungfernstieg – Meßberg – Steinstraße – Hauptbahnhof Süd – Lohmühlenstraße – Lübecker Straße – Wartenau – Ritterstraße – Wandsbeker Chaussee – Wandsbek Markt – Straßburger Straße – Alter Teichweg – Wandsbek-Gartenstadt – Trabrennbahn – Farmsen – Berne – Meiendorfer Weg – Volksdorf | – Buckhorn – Hoisbüttel – Ohlstedt | – Buchenkamp – Ahrensburg West – Ahrensburg Ost – Schmalenbeck – Kiekut – Großhansdorf Niendorf Nord – Schippelsweg – Joachim-Mähl-Straße – Niendorf Markt – Hagendeel – Hagenbecks Tierpark – Lutterothstraße – Osterstraße – Emilienstraße – Christuskirche – Schlump – Messehallen – Gänsemarkt (Oper) – Jungfernstieg – Hauptbahnhof Nord – Berliner Tor – Burgstraße – Hammer Kirche – Rauhes Haus – Horner Rennbahn – Legienstraße – Billstedt – Merkenstraße – Steinfurther Allee – Mümmelmannsberg Barmbek – Saarlandstraße – Borgweg (Stadtpark) – Sierichstraße – Kellinghusenstraße – Eppendorfer Baum – Hoheluftbrücke – Schlump – Sternschanze – Feldstraße – St. Pauli – Landungsbrücken – Baumwall – Rödingsmarkt – Rathaus – Mönckebergstraße – Hauptbahnhof Süd – Berliner Tor – Lübecker Straße – Uhlandstraße – Mundsburg – Hamburger Straße – Dehnhaide – Barmbek – Habichtstraße – Wandsbek-Gartenstadt Sozialer Anziehungspunkt
Wie viele andere Großstadtbahnhöfe war auch Hamburg Hauptbahnhof mit seinen zentralen Nahverkehrs-Anbindungen in wechselnder Weise Anziehungspunkt für gesellschaftliche Randgruppen. In den 1960er und 1970er Jahren waren dies die ausländischen Gastarbeiter, in den 1990er Jahren Drogensüchtige und Dealer, für die vor allem auch die schnelle und unauffällige An- und Abfahrt über mehrere U- und S-Bahn-Linien attraktiv war. Als Aufenthaltsort wurden auch die umfangreichen Fußgängertunnelanlagen genutzt. Einige, nur schwach frequentierte Tunnel wurden Anfang der 1990er Jahre verschlossen. Dazu zählen u. a. auch weite Teile der Tunnelanlage unter dem Hachmannplatz.
Geschichte
Die ersten Hamburger Bahnhöfe
Um 1870 endeten in Hamburg vier Eisenbahnstrecken: von Westen die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn aus Altona und Kiel, von Nordosten aus Lübeck, von Osten aus Bergedorf und Berlin, von Süden aus Harburg und Hannover. Jede Bahnstrecke hatte dabei ihren eigenen Bahnhof, die sich etwa 200 bis 600 m voneinander entfernt nahe dem südöstlichen Stadtkern-Rand in den Stadtteilen Klostertor bzw. Hammerbrook befanden.
- Der Berliner Bahnhof wurde 1846 am Oberhafen für die Berlin-Hamburger Bahn errichtet an der Stelle, an der sich heute die Deichtorhallen befinden. Etwa an seiner Stelle lag von Mai 1842 an der erste Hamburger Bahnhof für die Bahnstrecke nach Bergedorf, die in die Hamburg-Berliner Bahn einbezogen wurde.
- Der Lübecker Bahnhof wurde 1865 von der Lübeck-Büchener Eisenbahn an der Stelle an der Spaldingstraße errichtet, an der aus der Strecke nach Lübeck heute der S-Bahn-Viadukt in Richtung Hammerbrook und Harburg herausgeführt wird.
- Der Bahnhof Klosterthor wurde 1866 als Endpunkt der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn gebaut und befand sich unmittelbar südlich der heutigen Altmannbrücke, seine Gleisanlagen wurden später zum Bahnpostamt des unmittelbar daran angebauten Hauptpostamtes Hühnerposten ausgebaut.
- Der Venloer Bahnhof wurde 1872 erbaut und 1892 in Hannoverscher Bahnhof umbenannt. Die 1847 eröffnete Nordstrecke der Hannöverschen Staatseisenbahnen endete im damals selbständigen Harburg. Die Elbquerung von Harburg nach Hamburg mit ihren aufwendigen Brückenbauten wurde als Teil der Hamburg-Venloer Bahn von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und erst 1872 eröffnet. Daher diente der Bahnhof als Endpunkt zweier Fernstrecken, der Verbindung mit Hannover und der Verbindung mit Ruhrgebiet und Rheinland. Da die Hamburg-Venloer Bahn der nördlichste Abschnitt des aus Frankreich initiierten Projektes einer Bahnstrecke von Paris nach Hamburg war, wurde er auch Pariser Bahnhof genannt. Nach dem Bau des zentralen Hauptbahnhofs wurde das Gelände des Hannoverschen Bahnhofs als Hamburgs erster Hauptgüterbahnhof benutzt.
Vom Bahnhof Klosterthor wurde später ein Gleis vor das Portal des Berliner Bahnhofs gebaut und vom etwa 600 m entfernten Lübecker Bahnhof ein Güterverkehrs-Gleis dorthin herangeführt. Besonders ungünstig lag der Hannoversche Bahnhof, von dem aus erst zwei Brücken überquert werden mussten, um zu den anderen Bahnhöfen bzw. in die Stadt zu gelangen.
Zentralbahnhof
Nachdem im Jahr 1899 die Verträge zur Schaffung eines Zentralbahnhofes in Hamburg ratifiziert worden waren, entstand bis 1906 nördlich des Bahnhofs Klosterthor mit Einbezug der Strecke der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn der neue zentrale Hamburger Hauptbahnhof, der die Einzelbahnhöfe ersetzte.
Bunkeranlagen
Seit 1940/41 befindet sich auf der Ostseite unter dem Hachmannplatz eine zweigeschossige Bunkeranlage für 950 Personen, deren Kapazität in den 1960er Jahren auf etwa 1.700 Plätze erweitert wurde. Auf der Westseite wurde zwischen 1941 und 1944 ebenfalls eine, hier dreigeschossige Bunkeranlage als Reichsbahnbunker unter dem Steintorwall für 2.460 Personen errichtet (Erweitert bis 1970 auf 2.702 Plätze). Aus dem Südstegtunnel konnten die Reisenden diesen Bunker direkt erreichen.
Geplante Erweiterung
Im Januar 2008 stellte die DB Planungen vor, den Hauptbahnhof nach Süden zu verlängern. Hierzu müsste die angrenzende Straße Steintordamm geschlossen, verlegt oder überdacht werden. Der Südsteg soll verbreitert werden und somit wesentlich mehr Platz für Geschäfte und Gastronomie geschaffen werden.[5]
Ab 2010 soll darüber hinaus das Hallendach saniert werden.[6]
Siehe auch
Literatur
- Erich Staisch: Eisenbahnen rollen durch das "Tor zur Welt". Eine Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung der Eisenbahnanlagen Hamburgs. Georg Stilke, Hamburg 1956.
- Gerhard Greß: Verkehrsknoten Hamburg. EK-Verlag GmbH, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-269-7.
- Hermann Hoyer, Dierk Lawrenz, Benno Wiesmüller: Hamburg Hauptbahnhof. EK-Verlag GmbH, Freiburg 2006, ISBN 3-88255-721-4.
- Ulrich Alexis Christiansen: Hamburgs dunkle Welten. Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt. Ch.Links Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-86153-473-8.
Weblinks
Commons: Hamburg Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wandelhalle Hamburg Hauptbahnhof
- Informationsangebot der Deutschen Bahn
- Lageplan Hamburg Hauptbahnhof (PDF; 587 kB)
- Aktueller Gleisplan des Bahnhofs Hamburg Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 175,7 KB)
- ehemalige Straßenbahnanbindung Hauptbahnhof
- Bahn will den Hauptbahnhof verlängern Artikel im Hamburger Abendblatt am 25. Januar 2008
Einzelnachweise
- ↑ Service und Einkaufen in 75 Geschäften im Hamburger Hauptbahnhof. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
- ↑ Ulrich Alexis Christiansen: Hamburgs dunkle Welten: der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt, Christoph-Links-Verlag 2008, S. 131
- ↑ Meldung Wiederaufbau der Wandelhalle im Hamburger Hbf beginnt − privat finanziert. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 196, 1, 1989, ISSN 0170-5288, S. 9.
- ↑ Ralph Seidel: Der Einfluss veränderter Raumbedingungen auf Netzgestalt und Frequenz im Schienenpersonenfernverkehr Deutschlands, Dissertation an der Universität Leipzig, 2005, S. 46
- ↑ Bahn will den Hauptbahnhof verlängern Artikel im Hamburger Abendblatt am 25. Januar 2008
- ↑ Bahn-Chef plant neuen Hauptbahnhof. In: Bild, 2. September 2009
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