- Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges
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Der 8. Mai ist als Tag der Befreiung (Bezeichnung in der DDR als Tag der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus, in Mecklenburg-Vorpommern Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges) in verschiedenen europäischen Ländern ein Gedenktag, an dem der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa (siehe auch V-E-Day) gedacht wird. Von 1950 bis 1966 war er gesetzlicher Feiertag in der DDR, seit 2002 ist er gesetzlicher Gedenktag in Mecklenburg-Vorpommern.
Inhaltsverzeichnis
DDR
Bei den Veranstaltungen zu diesem, 1950 auf Beschluss der Volkskammer eingeführten Feiertag wurde die besondere Bedeutung der Roten Armee am Kriegsende in Deutschland hervorgehoben, während der Beitrag der westlichen Alliierten dazu kaum Beachtung fand. 1967 erklärte man im Zuge der Einführung der Fünf-Tage-Woche den Tag zusammen mit anderen Feiertagen wieder zum Werktag. Allerdings fanden auch weiterhin jedes Jahr bis zum Ende der DDR offizielle Veranstaltungen statt. Zum 30. Jahrestag des Kriegsendes (1975) wurde nach sowjetischem Vorbild der Tag des Sieges vom Zentralkomitee der SED zum arbeitsfreien Feiertag erklärt. 1985 wurde zum 40. Jahrestag noch einmal der 8. Mai als echter Feiertag begangen.
Bundesrepublik Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland ist der 8. Mai kein Feiertag, dennoch finden bis heute insbesondere zu „runden“ Jahrestagen des 8. Mai 1945 entsprechende Veranstaltungen statt. Große Beachtung fand 1985 die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vor dem Deutschen Bundestag zum 40. Jahrestag. 2005 fand in Berlin zum 60. Jahrestag ein „Tag der Demokratie“ statt.
Seit 1985 wurde in der Bundesrepublik verstärkt darüber diskutiert, wofür der 8. Mai 1945 steht: für die totale militärische Niederlage Deutschlands oder für seine Befreiung vom Nationalsozialismus. Während in der Nachkriegszeit der Aspekt der Niederlage im Vordergrund stand, hat der Aspekt der Befreiung zunehmend an Gewicht gewonnen. Historisch haben die Alliierten allerdings nicht gegen das Deutsche Reich Krieg geführt, um es zu befreien, sondern um es militärisch zu besiegen. Nach Einschätzung von Historikern wie Hubertus Knabe muss bei der Anwendung des Begriffs Tag der Befreiung zudem zwischen Ost- und Westdeutschland unterschieden werden, da die Ostdeutschen erst ab 1989 die Chance erhalten hätten, eine Demokratie aufzubauen. Josef Stalin habe zwar entscheidend dazu beigetragen, den Nationalsozialismus militärisch zu besiegen, den Sieg aber dazu benutzt, seine eigene Diktatur zu errichten.[1]
Seit dem 8. März 2002 ist der 8. Mai im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern staatlicher Gedenktag als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges.[2]
Andere Staaten
Auch in anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten wird der Jahrestag des Kriegsendes als Feiertag begangen, so in Frankreich, Tschechien und der Slowakei. In der Sowjetunion wurde am 9. Mai der Tag des Sieges als gesetzlicher Feiertag begangen, da die Kapitulation gegenüber der Roten Armee erst nach Mitternacht MEZ erfolgte und zudem der Waffenstillstand nach Moskauer Ortszeit erst am 9. Mai in Kraft trat. Nach der Auflösung der Sowjetunion ist in den meisten ihrer Nachfolgestaaten der 9. Mai – als Tag des Sieges – ein gesetzlicher Feiertag.
In den Niederlanden wird der Befreiungstag schon am 5. Mai begangen, dem Tag, an dem der kanadische General Charles Foulkes und der deutsche Oberbefehlshaber Johannes Blaskowitz im Beisein des Prinzen Bernhard im Hotel De Wereld in Wageningen die Kapitulation der deutschen Truppen in den Niederlanden besiegelt haben.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hubertus Knabe: Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, Propyläen 2005, ISBN 3549072457.
- ↑ Gesetz über Sonn- und Feiertage des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Weblinks
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