- Taifun (Drohne)
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Die Kampfdrohne Taifun war ein Projekt zur Entwicklung eines unbemannten Fluggerätes (UAV, von dem englischen unmanned air vehicle) zur Suche, Identifikation und präzisen Bekämpfung militärischer Einzelobjekte. Entwickelt wurde die Drohne von Rheinmetall Defence Electronics.
Technik
Nach einem Boosterstart mittels Startraketentriebwerk sollte das Fluggerät durch einen Dieselmotor angetrieben werden. Der bei der Firma AVL Schrick speziell für UAV entwickelte Hochleistungsmotor hätte für das etwa 160 kg schwere Fluggerät eine mittlere Missionsgeschwindigkeit von 200 km/h erlaubt. Der wahlweise Einsatz mit Infrarot-Kamera oder mit Radarsuchkopf hätte auch bei Nacht oder schlechtem Wetter die sichere Zielidentifikation anhand hoch aufgelösten Bildmaterials ermöglicht. Die Bilddaten wären dazu von der Drohne über eine abhörsichere Funkverbindung an die Bodenstation gesendet worden. Das Fluggerät hatte eine vorgesehene Nutzlastkapazität von ca. 50 kg, eine maximale Flughöhe von 4.000 m und eine maximale Gesamtflugdauer von vier Stunden. Kern der Fähigkeiten der Drohne wäre aber die autonome Verarbeitung der Informationen durch den Bordcomputer gewesen, was eine autonome Erfassung vorprogrammierter Zieltypen ermöglicht hätte.
Projektstatus
Die technischen und rechtlichen Probleme, die mit einer autonomen Angriffsentscheidung durch ein unbemanntes System verbunden waren, führten (zusammen mit den hohen Kosten) zur Einstellung des Projekts.
Ausblick
Die Firma Rheinmetall Defence Electronics arbeitet derzeit an einem Nachfolgegerät mit dem Entwicklungsnamen Tactical Advanced Recce Strike System, das komplett durch eine bemannte Bodenstation zu steuern sein soll. Eine Alternative dazu wäre möglicherweise ein in Kooperation zwischen Rheinmetall Defence Electronics und Israel Aerospace Industries entwickeltes Kampfdrohnensystem auf Basis des derzeit von der Bundeswehr beschafften Aufklärungssystems Kleinfluggerät-Zielortung.
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