Talsperre Markersbach

Talsperre Markersbach
Oberbecken
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1970 - 1981
Höhe über Talsohle: 26 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 848,4 m ü. NN
Bauwerksvolumen: 3.500.000 m³dep1
Kronenlänge: 2590 mdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 43,6 hadep1
Speicherraum: 6,3 Mio m³ oder 6,5 Mio m³dep1
Unterbecken
Talsperre Markersbach (Unterbecken des PSW)
Talsperre Markersbach (Unterbecken des PSW)
Daten Bauwerk
Höhe über Talsohle: 51 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 57 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 563 m ü. NN
Bauwerksvolumen: 912.000 m³ oder 920.000 m³dep1
Kronenlänge: 393 mdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 49 hadep1
Speicherraum: 7,975 Mio. m³dep1
Gesamtstauraum: 7,7 Mio. m³

Das Pumpspeicherwerk Markersbach (PSW Markersbach) in Sachsen ist mit seiner Leistung von 1050 Megawatt das zweitgrößte Pumpspeicherkraftwerk in Deutschland und gehört zu den größten Wasserkraftanlagen dieser Art in Europa.

Das PSW Markersbach wurde zwischen 1970 und 1981 bei Markersbach im Erzgebirge errichtet und 1979 in Betrieb genommen. 1990 und 1998 wurde es instand gesetzt. Es besteht aus einem Oberbecken und einem Unterbecken mit dem Kraftwerk. Die Maschinen stehen in einer 44 m hohen Kaverne, die etwa 100 m unterhalb des Verwaltungsgebäudes und etwas unter der Sohle des Unterbeckens liegt.

Das Absperrbauwerk des Unterbeckens ist ein Erddamm mit Asphaltaußendichtung. Das gestaute Gewässer ist die Mittweida.

Das Oberbecken besteht aus einem Ringdamm auf der bei dessen Bau abgeflachten Bergkuppe des Hundsmarter auf 850m. Dieser Damm ist auch ein Erddamm mit Asphaltaußendichtung und vom Bauwerksvolumen her der größte Staudamm in Sachsen und von der Höhenlage her der zweithöchstgelegene (nach der Talsperre Carlsfeld).

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Vorbereitungen

1961 wurde der Wettbewerb zur Ermittlung und Festlegung des Standortes eines neuen Pumpspeicherkraftwerks ausgeschrieben. Zwei Jahre darauf fiel die Wahl auf den Standort Markersbach und es begann die Erarbeitung eines technischen Grundkonzepts. 1964 führte der VEB Schachtbau Nordhausen erste geologische Erkundungen für den Bau des Unterbeckens im Mittweidatal durch. 1966 erfolgten erste Schüttversuche am späteren Oberbecken durch den "Talsperrenbau Weimar". Im Jahr darauf wurde vom Ministerium für Kohle und Energie die unterirdische Bauweise als Kavernenkraftwerk mit einer Ausbauleistung von 1000 Megawatt beschlossen. 1968 begannen die Ausarbeitung der Projekte und die Erschließung des Baugeländes. Nachdem alle Erkundungen und Vorarbeiten abgeschlossen waren, begannen die eigentlichen Bauarbeiten. Dazu gehörten die Einrichtung von Baustellen, Baustraßen und Versorgungsnetzen, der Ausbau des Bahnhofs Grünstädtel und die Räumung des Dorfes Obermittweida.

Durchführung

Blick in die Maschinenkaverne

Am 1. Januar 1970 nahm der Generalauftragnehmer VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau seine Arbeit auf. Am 1. Juni desselben Jahres begannen die Bergbauarbeiten am Hilfsstollen durch den VEB Schachtbau Nordhausen, am 1. April 1972 die Dammschüttungen am Oberbecken durch den Talsperrenbau Weimar. Genau ein Jahr darauf begannen die Schachtabteufungen durch die polnische Firma Kopex. Nachdem die Arbeiten am Tosbecken durch das BMK Süd beendet worden waren, wurde am 14. August 1973 die Mittweida durch einen Umleitungsstollen geleitet und der Aufschluss am Damm des Unterbeckens begonnen. Am 28. März und am 13. August 1974 wurden durch den Schachtbau Nordhausen die beiden Triebwasserleitungen am Oberbecken als Pilotstollen durchgeschlagen. Am 15. April 1975 begannen die Dammschüttungen am Unterbecken durch den Talsperrenbau Weimar und die Dichtungsarbeiten am Oberbecken durch den VEB Autobahnbaukombinat, Betriebsteil Weimar. Nachdem der Ausbruch in der Kaverne am 15. November 1975 beendet worden war, wurde sieben Tage später der Grundstein gelegt. Am 1. Januar des folgenden Jahres wurden durch ČKD Blansko die ersten Maschinen montiert. Am 6. Februar erfolgte der erste Rohrschuss in die Triebwasserleitungen durch IKR Bitterfeld. Im darauffolgenden Jahr traf am 12. April die erste Turbinenspirale auf der Baustelle ein, am 21. April begannen die Montagearbeiten an den Schaltanlagen durch die VEB Starkstromanlagenbau Dresden und Leipzig/Halle. Genau ein Jahr später wurde das Unterbecken zum ersten Mal angestaut. Am 1. August 1978 wurde die 380-kV-Freileitung zum Pumpspeicherkraftwerk montiert, am 1. November der erste 380-kV-Trafo zur Baustelle transportiert. Am 21. April 1979 wurde das Oberbecken zum ersten Mal gefüllt und sechs Tage später die 380-kV-Schaltanlagen in Betrieb genommen. Nachdem am 20. Juni 1979 die erste Netzschaltung des Pumpspeichersatzes 1 erfolgt war, stand 1981 die volle Leistung des Pumpspeicherwerks Markersbach dem Netz zur Verfügung.

Panorama des Oberbeckens
Panorama des Oberbeckens

Siehe auch

Weblinks

50.52055555555612.8757Koordinaten: 50° 31′ 14″ N, 12° 52′ 30″ O


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