- Talsperre Malter
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Talsperre Malter Luftbild der Talsperre Malter Lage: Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Zuflüsse: Rote Weißeritz Größere Orte am Ufer: Malter Koordinaten 50° 55′ 19″ N, 13° 39′ 11″ O50.92194444444413.653055555556Koordinaten: 50° 55′ 19″ N, 13° 39′ 11″ O Daten zum Bauwerk Bauzeit: 1908 - 1913 Höhe über Talsohle: 26,8 m Höhe über Gründungssohle: 34 m Höhe der Bauwerkskrone: 335,00 m Bauwerksvolumen: 75.000 m³ Kronenlänge: 193 m Kronenbreite: 6,1 m Krümmungsradius: 250 m Kraftwerksleistung: 700 kW Daten zum Stausee Höhe des Stauziels: 333 m Wasseroberfläche bei Vollstau: 84 ha Speicherraum: 8,78 Mio. m³ Gesamtstauraum: 9,2 Mio. m³ Einzugsgebiet: 104,6 km² Staumauer der Talsperre Malter Die Talsperre Malter ist eine Talsperre im Freistaat Sachsen, deren Staumauer eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze-Prinzip darstellt. Über die Staumauer verläuft die Ortsverbindungsstraße Malter-Seifersdorf.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Talsperre wurde 1908-1913 am Mittellauf der Roten Weißeritz in Malter nördlich bzw. unterhalb Dippoldiswalde im Osterzgebirge erbaut (Inbetriebnahme 1913). Ihre Errichtung war Teil eines Hochwasserschutzkonzeptes, welches nach dem verheerenden Hochwasser von 1897 umgesetzt wurde. Damals hatten die Fluten in den Siedlungen und an den Verkehrswegen der Weißeritz-Täler erhebliche Schäden verursacht. Allein im Tal der Roten Weißeritz wurden 320 Häuser zerstört und 19 Menschen in den Tod gerissen. Neben dem Aspekt des Hochwasserschutzes spielten beim Bau der Talsperre aber auch Überlegungen hinsichtlich der Brauchwasserbereitstellung, Elektroenergieerzeugung und Niedrigwasserregulierung eine Rolle. Die Errichtung des Sperrwerkes machte die Räumung von Nieder-Malter mit 45 Anwesen und eine Verlegung der Weißeritztalbahn notwendig, welche einen Seitenarm auf einer Brücke überquert.
Die Talsperre verfügt über eine Vorsperre, deren Absperrbauwerk im Gegensatz zur Hauptsperre ein Erd- und Steinschüttdamm ist. Das Wasserkraftwerk erzeugt mit zwei Francis-Turbinen eine Leistung von 700 Kilowatt.
Nach dem Augusthochwasser 2002 wurde der Stauspiegel um mehrere Meter abgesenkt, um einen größeren Hochwasserschutzraum zu schaffen.
Freizeit und Erholung
Aufgrund der fehlenden Trinkwassernutzung hat sich das Gebiet um die Talsperre zu einem beliebten Erholungsgebiet im Osterzgebirge entwickelt. Baden und Freizeitsport im Stausee sind möglich, es gibt vier Strandbäder (Paulsdorf, Malter, Seifersdorf und am Fitness-Studio), zwei Campingplätze (Paulsdorf und Malter) und mehrere Ruderbootverleihe. In Paulsdorf (unmittelbar an Campingplatz und Strandbad) befindet sich ein Erlebnis-Hallenbad mit Sauna. Die unmittelbar benachbarte Dippoldiswalder Heide ist ein beliebtes Wandergebiet.
Siehe auch
Literatur
- Königliches Talsperrenamt: Besondere Bedingungen und Erläuterungen für die Ausführung der Talsperre bei Malter im Gebiete der Roten Weißeritz, Verlag Jehne, Dresden 1910
- Arno Willibald Alfred Sorger: Von den Weißeritztalsperren und von dem Bau der Talsperre bei Malter, Dippoldiswalde 1913
- Herbert Wotte: Talsperren Malter und Klingenberg, Rabenauer Grund, Reihe Wanderheft Bd. 34, Tourist Verlag, Leipzig 1988, ISBN 3-350-00207-2
Weblinks
Commons: Talsperre Malter – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Stausee in Europa
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- Erbaut in den 1910er Jahren
- Talsperre im Erzgebirge
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