- Talstufe
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Talstufen sind markante Gefällebrüche im Längsprofil von Tälern, zumeist von durch Gletscher geformten Trogtälern.
Typischerweise weist ein durch Gletscher geformtes Tal eine Folge von Beckenformen und dazwischen liegenden Schwellen auf, die durch die örtlich variierende Tiefenerosion von Talgletschern entsteht. Nach dem Abschmelzen des Eises tritt dies zunächst als Abfolge von Seen mit dazwischen liegenden Stromschnellen oder Wasserfällen in Erscheinung. Gerölltransport, Erosions- und Ablagerungsvorgänge der Fließgewässer lassen daraus schließlich Abfolgen von Talböden und Schluchten entstehen.
Derartige Beckenformen mit abruptem Beginn erscheinen oft als markante Stufen, die die ebeneren Talabschnitte voneinander trennen können. Deutliche Stufen entstanden oft dort, wo die Erosionsleistung des einstigen, das Tal erfüllenden Gletschers plötzlich erhöht war, etwa beim Zusammenströmen großer Gletscher. Sie werden dann als Konfluenzstufen bezeichnet. Ähnliche Stufen entstehen auch, wenn sich flächenhaft aufeinander zubewegendes Eís zu Gletscherströmen formiert, die die Gesteinsoberflächen intensiver ausschürfen können (Exaration). Liegen solche Talstufen nahe am oberen Ende eines Tales, werden sie auch als Talschluss bezeichnet.
Nebentäler, die hoch über der Talsohle auf ein Trogtal treffen, münden ebenfalls mit einer deutlichen Stufe in das Haupttal. Der Bach stürzt dann über die Trogtalwand des Haupttales hinab. Man spricht dann von einem Hängetal, die Stufe wird dabei morphologisch der Talwand des Haupttals zugerechnet, ist also keine Talstufe im beschriebenen Sinn.
Talstufen können auch schon vor der Vergletscherung im Gebirgsrelief vorgegeben sein (auf Grund wechselnder Resistenz des Gesteins oder aktiver Verwerfungen) und werden dann durch die glaziale Erosion nur noch akzentuiert.
Talstufen, die ohne Mitwirkung von Gletschern entstanden sind, finden sich häufig im Bereich von Schichtstufen.
Literatur
- Stefan Rasemann: Geomorphometrische Struktur eines mesoskaligen alpinen Geosystems. Kapitel 2.3: Reliefformen des Hochgebirges. Dissertation Rheinische Friedrich–Wilhelms–Universität Bonn, 2003, S. 77 (PDF-Datei; 3,95 MB)
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