- 8888 Uprising
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Der Volksaufstand 8888 Uprising war eine friedliche Volkserhebung für Demokratie, die am 8. August 1988 in der damaligen birmanischen Hauptstadt Rangun von Studenten ausging.
Der Aufstand endete am 18. September 1988 mit seiner blutigen Niederschlagung durch das Militär. Tausende, meist Mönche und Zivilisten (hauptsächlich Studenten), wurden dabei durch die birmanische Armee (Tatmadaw) getötet.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Seit 1962 wurde Birma vom Regime des Generals Ne Win autokratisch geführt. Im November 1985 boykottierten Studenten eine Entscheidung der Regierung, die Inlandswährung Birmas zurückzuziehen. Auslöser für die Unruhen war, dass Ne Win am 5. September 1987 neue Banknoten zu 45 und 90 Kyat ausgeben und die gängigen Werte zu 25, 35 und 75 Kyat kompensationslos entwerten ließ, wodurch ein Großteil des Vermögens der Bevölkerung schlagartig wertlos wurde.
Daraufhin protestierten Studenten des Rangoon Institute of Technology (jetzt Yangon Technological University, YTU) innerhalb des Campus in Rangun. Im Zuge dessen wurde am 13. März 1988 der Student Phone Maw vor dem Hauptgebäude der YTU vom birmanischen Militär getötet, was weitere Proteste nach sich zog. Nach dem Rücktritt von Ne Win am 27. Juli 1988 übernahm Sein Lwin den Vorsitz der Burma Socialist Programme Party (BSPP) und wurde Staatspräsident.
Die birmanische Bevölkerung, Beamte, buddhistische Mönche, Soldaten, Lehrer und Krankenhauspersonal, stellte sich schnell auf die Seite der Studenten. Die ruhig geführten Demonstrationen in den Straßen von Rangun verbreiteten sich in weitere Städte des Landes.
Am 8. August 1988 – bekannt als 8-8-88 – nahmen Hunderttausende an den Protesten im ganzen Land teil und verlangten Demokratie. Ne Win warnte davor, dass das Militär auf die Demonstranten schießen würde. Am 19. August 1988 folgte der Zivilist Dr. Maung Maung Sein Lwin im Amt des Staatspräsidenten. Am 26. August hielt Aung San Suu Kyi vor der Shwedagon-Pagode ihre erste Rede, in der sie sich für eine „demokratische Entwicklung in Birma“ einsetzte und zur nationalen Ikone aufstieg. Die Studentenführer erließen einen Satz von zehn Forderungen zur Wiederherstellung einer demokratischen Regierung in Birma.
Das Militär stürzte am 18. September 1988 die Regierung von Dr. Maung Maung und rief das Kriegsrecht aus, das General Saw Maung mit unbeschränkter Gewalt zur Unterdrückung der Demonstrationen versah. Die Demokratiebewegung wurde noch am gleichen Tag vom Militär mit Gewalt niedergeschlagen. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden dabei 3000 Demonstranten getötet und viele verschleppt, die militärische Regierung sprach nur von einigen Dutzend Toten.
Nachwirkungen
Das neue Militärregime unter Saw Maung etablierte sich unter dem Namen State Law and Order Restoration Council (SLORC), verbot u. a. jegliche Versammlungen von mehr als vier Personen und ging auf brutale Weise gegen Zuwiderhandlungen vor. Trotzdem gründete Aung San Suu Kyi am 27. September 1988 die Oppositionspartei National League for Democracy (NLD), deren Führung sie Anfang 1989 übernahm. 1990 gewann ihre Partei die Wahlen, das Ergebnis wurde aber von den Militärs nicht anerkannt. Aung San Suu Kyi wurde unter Hausarrest gestellt. Am 10. Juli 1995, nach rund sechs Jahren, wurde der Hausarrest aufgehoben. Als Saw Maung am 23. April 1992 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat, rückte Than Shwe als Vorsitzender der Junta nach. Dieser wurde damit Regierungschef, Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Nach dem Aufstand von 1988 fanden eine Reihe weiterer Demonstrationen statt, die alle durch die Militärjunta unterdrückt wurden. Die größten Demonstrationen fanden im August und September 2007 statt (siehe Demonstrationen in Myanmar 2007).
Sonstiges
Der Aufstand von 1988 war Hintergrund des Films Rangoon – Im Herzen des Sturms.
Weblinks
- BBC News 'Protests mark Burma anniversary'
- Soros 'Voices of '88'
- Sammlung von Artikeln und Audiofiles von 1988 (Archivversion vom 6. Mai 2007) im Internet Archive auf archive.org, Stand: 6. Mai 2007, gesehen 5. Juni 2010 (englisch)
- Unvollständige Liste der 8888-Uprising-Opfer (Archivversion vom 26. Juni 2006) im Internet Archive auf archive.org, Stand: 26. Juni 2006, gesehen 5. Juni 2010 (englisch)
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