- Taryn Simon
-
Taryn Simon (* 1975 in New York) ist eine US-amerikanische Künstlerin. Sie arbeitet mit den Mitteln der Fotografie und der filmischen Reportage. Sie ist Absolventin der Brown University und Inhaberin des Guggenheim-Stipendium. Ihre Fotografien sind meist mit viel Liebe zum Detail und unter Verwendung umfangreichen Equipments abgelichtete Szenen. Sie will sich damit gezielt vom journalistischen Schnappschuss abgrenzen.
Inhaltsverzeichnis
Werke
Im Sommer 2000 wurde Simon vom New York Times Magazine beauftragt, fälschlicherweise verurteilte Männer zu fotografieren, die der Todesstrafe entkommen sind. Die Realisierung des Projektes The Innocents wurde von der Simon Guggenheim Foundation Fellowship in Photography - das renommierte Guggenheim-Stipendium - unterstützt.
Bekannt geworden ist sie mit ihrem Werk The Innocents. Hierfür hat Simon irrtümlich zum Tode Verurteilte in den USA an den vermeintlichen Tatorten fotografiert. Diese Ausstellung wurde u.a. auch in Deutschland im Haus der Kunst (München) und Institute for Contemporary Art Berlin gezeigt.
In ihrer neuen Ausstellung An American Index of the Hidden and Unfamiliar zeigt Taryn Simon Fotografien tabuisierter Orte, die eng mit der Besiedlung, der Mythologie Amerikas und dem alltäglichen Leben in den USA verbunden sind: Für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, den Blicken entzogen oder schlicht unbekannt. Simon versucht in ihrer Arbeit, unbekannte Gegenden zu entdecken, alles zu zeigen.
Der über 60 Fotografien umfassende, zwischen 2004 und 2007 entstandene Werkblock An American Index of the Hidden and Unfamiliar wurde vom Museum für Moderne Kunst Frankfurt angekauft und war dort vom 29. September 2007 bis zum 20. Januar 2008 zu sehen.[1]
Zitat
„Ich habe eine Liste mit all den geheimen, kaum bekannten Plätzen gemacht, die ich persönlich sehen will. Ich glaube, ich bin ängstlicher als die meisten Menschen. Es ist die Angst, die mich antreibt. Ich gehe dauernd an meine eigenen Grenzen, zwinge mich dazu, die Dinge zu machen, obwohl ich dabei nicht glücklich bin.“
– Taryn Simon [2]
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 2011 Neue Nationalgalerie, Berlin, A Living Man Declared Dead and Other Chapters
- 2011 Tate Modern, London
- 2010 Lever House Art Collection, New York
- 2010 Gagosian Gallery, Beverly Hills
- 2008 Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main
- 2008 Gagosian Gallery, Beverly Hills
- 2007 Whitney Museum of American Art, New York
- 2006 Contemporary Arts Center, Cincinnati
- 2005 Museum of Contemporary Photography (MoCP), Chicago
- 2004 Bergen Kunsthall, Norwegen
- 2004 Gagosian Gallery Madison, New York
- 2004 Kunsthallen Nikolaj, Kopenhagen
Literatur
- The Innocents, Umbrage Editions, 2003, ISBN 1884167187
- An American Index of the Hidden and Unfamiliar, Steidl Verlag (engl.) ISBN 3865213804, ISBN 978-3865213808
- Contraband, Steidl & Partners, 2010, ISBN 978-3-86930-134-1
Quellen
- Süddeutsche Zeitung 2007, Nr. 219, S. 13
- ↑ Taryn Simon im MMK Frankfurt, 2007/2008
- ↑ Die Informantin, monopol, Nr. 9/2007, S. 49, 54
Weblinks
- Literatur von und über Taryn Simon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Taryn Simon Webseite
- KW Institute for Contemporary Art, Berlin zu Taryn Simon (The Innocents, September 2003 bis Januar 2004)
- Gagosian Gallery über Taryn Simon (engl.)
- Video (engl.) - Interview mit Taryn Simon vom 16. März 2007
- Taryn Simon auf kunstaspekte.de
- [1] (engl.) - Der Guardian zu Taryn Simon anlässlich der Ausstellung von A Living Man Declared Dead and Other Chapters in London (22. Mai 2011; mit Zitaten).
Wikimedia Foundation.