Taschenberg-Palais

Taschenberg-Palais
Hauptfront des Taschenbergpalais am Taschenberg / Ecke Sophienstrasse
Luftansicht des Taschenbergpalais (am Bildrand Mitte rechts)

Das Taschenbergpalais liegt in Dresden neben dem Residenzschloss sowie direkt gegenüber dem Dresdner Zwinger (der Name kennzeichnet die Lage des Gebäudes, am „Taschenberg“). Das Taschenbergpalais ist ein Grand Hotel der Kempinski Hotelgruppe.

In unmittelbarer Nähe befinden sich die Semperoper, der Theaterplatz, die Hofkirche Dresden sowie der Postplatz. Rein äußerlich repräsentiert der Komplex den üppigen Dresdner Barockstil, auch das Treppenhaus wurde mit den Denkmalschützern rekonstruiert; bei der Innengestaltung herrscht Modernität.

Geschichte

Anfang des 18. Jahrhunderts, in der Blütezeit des Barock, wurde es als Liebesgabe von August dem Starken für seine Mätresse Constantia von Cosel erbaut. Seit seiner Zerstörung 1945 stand es wie das Dresdner Residenzschloss (mit dem es über einen Brückengang verbunden ist) bis 1992 als Ruine in der Dresdner Altstadt.

1693/94 entstand an der Stelle des späteren Taschenbergpalais das Haugwitzsche Haus. Der Architekt Johann Friedrich Karcher errichtete 1705 bis 1708 unter Einbeziehung von Vorgängerbauten das Taschenbergpalais als Stadtpalais für Anna Constanze von Hoym (seit 1707 Gräfin Cosel). Nachdem Gräfin Cosel 1713 bei August in Ungnade gefallen und verbannt worden war, wurde 1715/1716 das Palais der Mode entsprechend teilweise orientalisch eingerichtet und erhielt den Namen „Türkisches Palais“. Der Bau wurde in den folgenden anderthalb Jahrhunderten mehrmals erweitert: 1718 bis 1720 führten Matthäus Daniel Pöppelmann und Raymond Leplat Erweiterungs- und Einrichtungsarbeiten für die Kronprinzenfamilien durch. 1747 bis 1750 kamen umfangreiche Anbauten unter Leitung von Johann Christoph Knöffel hinzu. Unter Knöffel wurden die beiden Sandsteinbrunnen im Eingangsbereich aufgestellt. Dargestellt sind ein Triton und eine Nereide sowie Muschelwerk und Putten. 1990 wurden die Brunnen restauriert und Kopien aufgestellt.[1] Nachdem bereits 1756 bis 1767 eine erneute Erweiterung des Gebäudekomplexes unter Christian Friedrich Exner und Julius Heinrich Schwarze vorgenommen wurde, wurden weitere bauliche Veränderungen erst 1843 bis 1848 vorgenommen. 1854 bis 1857 wurde als letzte Erweiterung schließlich der Südosttrakt errichtet.

Fassade des zerstörten Taschenbergpalais 1990

Der erst 1934 umfangreich restaurierte Bau wurde 1945 am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört und blieb fast ein halbes Jahrhundert Ruine. Nach alten Vorlagen wurde das Palais 1992 bis 1995 von Grund auf neu erbaut. Der Wiederaufbau kostete insgesamt 127,8 Millionen Euro. Soweit möglich, wurde originale Bausubstanz aus der Zeit des sächsischen Barocks eingebracht, allein für den Denkmalschutz fielen 13,8 Millionen Euro an. Im Taschenbergpalais wurde am 31. März 1995 das Fünf-Sterne-Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden eröffnet. Es war das erste 5-Sterne-Hotel in Sachsen und gehört zu den Leading Hotels of the World.[2][3]

Quellen und Einzelnachweise

  1. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.
  2. Website elbtal.com
  3. Website Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden

51.05201113.7358187Koordinaten: 51° 3′ 7″ N, 13° 44′ 9″ O


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