Tauchgang

Tauchgang

Ein Tauchgang ist ein geplanter und in der Regel mit technischen Hilfsmitteln durchgeführter Aufenthalt unter Wasser. Er kann unterschiedliche Ziele und Gründe haben: Für Sporttaucher steht das Vergnügen im Vordergrund. Tieftaucher und Apnoetaucher suchen die sportliche Herausforderung. Berufstaucher erledigen Arbeiten unter Wasser, die verschiedenster Natur sein können, von Reparaturen bis zum Fischfang. Militärische Taucher halten sich mit speziellen Tauchgängen einsatzbereit oder sie führen Militäreinsätze aus.

Vorbereitung und Planung eines Tauchgangs

Tauchgängen ist im Regelfall ein weitgehend einheitliches Vorbereitungsprozedere gemeinsam:

  • Informationsbeschaffung (zu Tauchplatz, aufzusuchenden Orten, besonderen Gefährdungen, Wetter, hydrologischen Bedingungen und beim Berufstaucher sowie dem Militärtaucher insbesondere der Arbeitsaufgabe)
  • Ermitteln und Zusammenstellen der benötigten Ausrüstung
  • Planung des Verlaufs des Tauchgangs (Dauer, aufzusuchende Tiefe, Zusammensetzung der Teams)
  • Berechnen des Luftbedarfs und der erforderlichen Dekompressionsstufen unter Berücksichtigung der Zieltiefe, der Bedingungen beim Tauchgang sowie eines Sicherheitsaufschlags (der bis mehr als 100 % reichen kann), beim technischen Tauchen auch die Berechnung der erforderlichen Gaszusammensetzung der Atemgase.
  • Ermitteln und Organisieren erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Leinen, Sicherheitstaucher, Orientierungshilfen, Reserveluftvorräte ...)

Die Durchführung eines Tauchgangs

Danach folgt die eigentliche Vorbereitung des Tauchgangs:

  • Überprüfung der Ausrüstung auf Vollständigkeit und Zustand, prüfen der Flaschendrücke
  • Briefing = Besprechung des Tauchgangs und möglicher Sonderzeichen und –signale mit dem Tauchpartner, Sicherheitstauchern und ggf. der Schiffsmannschaft.
  • Anlegen und nochmalige Prüfung der Ausrüstung

Der Tauchgang im eigentlichen Sinn beginnt mit dem Verlassen der Wasseroberfläche. Bei geringer Wassertiefe ist zunächst die eigene sowie die Ausrüstung des/der Partner/s (Buddy-Prinzip) auf erdenkliche Störungen und richtigen Sitz zu kontrollieren.

Nun wird das Ziel des Tauchgangs angesteuert und dieses besichtigt oder die geplanten Unterwasserarbeiten ausgeführt.

Nach Erreichen der geplanten Grundzeit, Anbrechen des Reserveluftvorrats oder bei Problemen beginnt das Auftauchen.

Es schließt sich die Phase der Dekompression an. Dabei soll durch einen kontinuierlichen, langsamen Aufstieg oder die Einhaltung vorausberechneter Wartezeiten in bestimmter Tiefe das in Blut und Geweben gelöste Gas (bes. Stickstoff) abgeatmet werden.

Geplanter Abschluss eines Tauchgangs

Nach Verlassen des Wassers wird die Ausrüstung und insbesondere das Team auf Vollzähligkeit überprüft und – zumindest bei Ausbildungs- und Arbeitstauchgängen – eine Schlussbesprechung (Debriefing) durchgeführt.

Nach Tauchgängen in größeren Tiefen sollte der Tauchpartner auf mögliche Symptome und Beschwerden, die auf einen Tauchunfall hindeuten, beobachtet werden.

Zum Tauchgang im weitesten Sinn zählt auch die Restentsättigung des Gewebes an der Oberfläche. Je nach Tauchtiefe und Tauchdauer kann dies – insbesondere bei mehreren Tauchgängen hintereinander – bis zu 72 Stunden andauern.


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