- Teletex
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Der Teletex-Dienst war ein international standardisierter Textkommunikationsdienst für die Übermittlung von Texten mit einer Geschwindigkeit bis zu 2400 Bit/s. Als Übertragungsnetz wurde die Technik von Datex-L, Datex-P und ISDN genutzt. Der Teletex-Dienst war eine Weiterentwicklung des Telex- bzw. Fernschreibdienstes und mit diesem weitgehend kompatibel.
Historie
Teletex (Abkürzung: Ttx) sollte allgemein den Telex-Dienst ablösen, welcher mit ca. 50 Bit/s nicht mehr zeitgemäß schnell war. Teletex-Endgeräte waren eine Vereinigung aus elektronischer Telex- und Schreibmaschine in einem Gerät. In Deutschland wurde der Dienst von der Deutschen Bundespost 1981 eingeführt und bereits 1993 wieder eingestellt. Anfang 1986 gab es in der Bundesrepublik Deutschland rund 12.600 Teletex-Teilnehmer. Mit einem Teletex-Telex-Umsetzer (TTU) war der Dienstübergang für die Nachrichtenübertragung zwischen Teletex- und Telex-Anschlüssen möglich. Das bedeutet, dass von einem Telex-Gerät oder Fernschreiber aus Nachrichten an ein Teletex-Gerät geschickt werden konnten und umgekehrt.
Der Teletex-Dienst hat sich aus mehreren Gründen nicht auf dem Markt durchgesetzt:
- Die auf Teletex spezialisierten Schreibmaschinen waren teuer. Statt dieser Geräte setzten sich zunehmend PCs durch (welche nebenbei auch E-Mails verschicken konnten). Diese PCs oder zwischengeschaltete Empfangsboxen mussten allerdings hohe Anforderungen erfüllen, z. B. Tag und Nacht erreichbar sein, was auch diese Variante teuer machte.
- Telefax-Geräte ermöglichten es, jede beliebige Nachricht als Bild zu übertragen. Damit fielen die Einschränkungen des Zeichensatzes weg.
Teletex-Endgeräte
Das meistgenutzte Teletex-Endgerät in Deutschland war mit mehreren tausend Einheiten das T4200 der Siemens AG. Das Gerät vereinte die Funktionen einer normalen Schreibmaschine, einer Speicherschreibmaschine mit Wechselspeicher und Bildschirm, eines Teletex-Endgerätes und eines Fernschreibers.
Die Firma Commodore brachte in Deutschland auch ein Teletex-fähiges System aus einem Commodore-Rechner, einer Anschlussbox mit eingebautem Steuercomputer, einer speziell erweiterten Textverarbeitung und einem angepassten Typenraddrucker CBM 8229 heraus. Die Verkaufszahlen erreichten nicht einmal 20 Stück, und das Projekt wurde bald wieder eingestellt.
Unterschiede zwischen Teletex und dem Telex-Dienst
Die Konzeption des Teletex-Dienstes sah folgende Leistungsmerkmale vor:
- Der Telex-Zeichensatz (Baudot-Code) wurde um Zeichen erweitert, welche dort nicht definiert sind, wie zum Beispiel Grafikzeichen. Es wurde der gesamte ISO-Zeichensatz ausgenutzt, wie er heute in Westeuropa auch Basis der Webdarstellung ist.
- Teletex-fähige Schreibmaschinen konnten über Bildschirm, Editiermöglichkeiten und Zwischenspeicherung verfügen und die Teletex-Nachrichten zu definierbaren Zeitpunkten automatisch verschicken. Sie konnten die Form eines maschinengeschriebenen Briefes bekommen, was beim Telex-Dienst nicht möglich war.
- Die Teletex-Nachrichten wurden mit wesentlich höherer Übertragungsrate verschickt als die Telex-Nachrichten. Teletex-Geräte konnten untereinander mit einer Geschwindigkeit von 2400 Bit/s senden und empfangen. Dies entsprach der Übertragung einer DIN-A-4-Seite in ca. 10 s.
- Die Fehlerrate war um den Faktor 10 besser als beim Telex-Dienst.
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